Allianz Trade öffnet Bio-Kantine

| Gastronomie Gastronomie

Umweltsenator Jens Kerstan hat das erste Betriebsrestaurant in Hamburg eröffnet, das zu 100 Prozent Lebensmittel aus biologischem Anbau verwendet. Die rund 1.100 Mitarbeiter des Unternehmens Allianz Trade plädierten in einer internen Umfrage mit großer Mehrheit für die Umstellung. Die Umweltbehörde fördert ein Projekt des Vereins hamburg.bio, das Unternehmen und Organisationen bei Vorhaben wie diesem gezielt berät.

Mit dem Agrarpolitischen Konzept 2025 hat sich der Hamburger Senat unter anderem zum Ziel gesetzt, den Absatz regional erzeugter Produkte zu stärken. „Hamburg geht voran“ heißt ein in diesem Rahmen gefördertes Projekt, das u. a. Unternehmen und Organisationen dabei berät, Betriebsrestaurants auf biologisch hergestellte Lebensmittel umzustellen. Das Projekt verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz: Vom Einkauf über Produktberatung, Handling und Preisfindung bis zur Verarbeitung in der Küche erfolgen Begleitung und Beratung über alle Stufen, so auch bei dem Betriebsrestaurant von Allianz Trade. Ein Beratungsschwerpunkt war hier ebenfalls die Bio-Zertifizierung. Der Großteil der Lebensmittel stammt von Lieferanten aus dem Hamburger Umland und ist zertifiziert nach EU-Bio- und Bioland-Gold-Standard. Der Verein hamburg.bio e. V. setzt das Projekt für die Stadt um. 

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Hamburgs Landwirtschaft hat schon lange einen festen Platz in der Wirtschaft und Gesellschaft unserer Stadt. Unser Ziel ist es, dass das so bleibt, und dass Hamburgs Landwirtschaft wie auch die ganze Stadt ihren ökologischen Fußabdruck verkleinert. Dafür müssen wir Transportwege kurz halten, Böden nachhaltig bewirtschaften und dafür sorgen, dass Bio-Bauern vor Ort auch einen Markt für ihre Lebensmittel finden. Als Stadt stehen wir beratend zur Seite, um gezielt Absatzmöglichkeiten für ökologisch hergestellte Produkte aufzuzeigen. Das Bio-Betriebsrestaurant von Allianz Trade ist in diesem Sinne nicht nur ein Musterbeispiel, das Schule machen kann – die Meinung der Mitarbeiter:innen zeigt auch, dass es eine deutliche Nachfrage für Erzeugnisse aus ökologischem Anbau gibt. Das sind gute Nachrichten für unsere Stadt, ihre Landwirtschaft und die Umwelt.“ 

Das Betriebsrestaurant von Allianz Trade vollständig auf den zertifizierten Bio-Betrieb umzustellen, dauerte sechs Monate. In einem komplexen Prozess hat Restaurantbetreiber apetito catering ein komplett neues Netzwerk von reinen Bio-Lieferanten aufgebaut. Dabei und bei der Einhaltung nachhaltiger Richtlinien wurde apetito catering von hamburg.bio e. V. unterstützt. Der Verband der Hamburger Biowirtschaft ist ein Partner der Bio-Stadt Hamburg. 

Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Thema Nachhaltigkeit genauso wichtig wie uns als Arbeitgeber: Sie haben sich nicht nur klar für eine Bio-Kantine ausgesprochen, sie treiben mit uns zusammen auch die gesamte Weiterentwicklung von Allianz Trade zu mehr ökologischer und wirtschaftlicher Nachhaltigkeit voran. Dass wir alle zusammen nun dieses Leuchtturmprojekt auf den Weg gebracht und umgesetzt haben und damit auch die Entwicklung Hamburgs zur Bio-Stadt unterstützen, macht mich sehr stolz.“ 

Andreas Oellerich, Geschäftsführer apetito catering: „Bio passt absolut in den Zeitgeist einer bewussten, nachhaltigen Ernährung und gibt ein gutes Gefühl. Wir von apetito catering sind froh, Teil dieses tollen Projekts in Hamburg zu sein und zeigen zu können, dass wir als Caterer Bio ganzheitlich umsetzen können. Dabei setzen wir Gutes aus der Region in Bio Qualität ein und unterstützen damit die regionalen Betriebe.“ 

Im Bio-Betriebsrestaurant von Allianz Trade werden pro Tag im Schnitt rund 500 Mahlzeiten für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für Gäste des Unternehmens zubereitet. Bis zu 1.200 Mahlzeiten liefert Allianz Trade zudem jährlich kostenlos an den Bauspielplatz Bonnepark in Altona.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Weniger Restaurantbesuche, kleinere Bestellungen und schließende Betriebe belasten die Gastronomie. DEHOGA-Schatzmeister Gereon Haumann hofft auf Weihnachten und den Jahreswechsel.

Viele Restaurants und Imbissstuben zeigen bei der Kartenzahlung auf dem Lesegerät inzwischen Vorschläge für bestimmte Trinkgeldbeträge an - und stoßen damit bei vielen Gästen auf Ablehnung.

Der HelloFresh Trend Report 2025 analysiert die Kochgewohnheiten der Deutschen und zeigt eine wachsende Offenheit für internationale Gerichte bei gleichzeitigem Festhalten an Klassikern.

Die Hamburger Trattoria Cuneo ist mit der 22. Walter-Scheel-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt die Verdienste des Hauses um die europäische Genusskultur und hebt gleichzeitig die historische Bedeutung des deutsch-italienischen Anwerbeabkommens hervor.

Die Gastronomie in Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 einen realen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem korrigierte das Statistische Bundesamt die Werte für den Monat September nach unten.

Das renommierte Sternerestaurant Meyers Keller in Nördlingen hat Insolvenz angemeldet. Während der Betrieb unter der Leitung von Joachim Kaiser und einem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiterläuft, wird nach einer langfristigen Lösung für den Erhalt des traditionsreichen Hauses gesucht.

Der ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember 2025 auf 87,6 Punkte und verdeutlicht die fehlende Aufbruchstimmung in der deutschen Wirtschaft. Während das Verarbeitende Gewerbe und der Handel unter rückläufigen Aufträgen und einem schwachen Weihnachtsgeschäft leiden, meldet die Gastronomie einen starken Jahresabschluss.

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.