ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember: Gastronomie als positive Ausnahme

| Gastronomie Gastronomie

ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember: Gastronomie als positive Ausnahme

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zum Jahresende erneut verschlechtert. Wie das ifo Institut am 17. Dezember 2025 mitteilte, sank der ifo Geschäftsklimaindex im Dezember auf 87,6 Punkte, nachdem er im Vormonat noch bei 88,0 Punkten gelegen hatte. Während die Bewertung der aktuellen Lage mit 85,6 Punkten unverändert blieb, blicken die Unternehmen mit zunehmendem Pessimismus auf das erste Halbjahr 2026. Laut Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts, endet das Kalenderjahr damit ohne eine nennenswerte Aufbruchstimmung.

Dienstleistungssektor rutscht ins Minus

Im Dienstleistungssektor ist das Geschäftsklima wieder in den negativen Bereich gefallen. Die befragten Unternehmen zeigten sich sowohl mit ihren laufenden Geschäften als auch mit den Erwartungen für die kommenden Monate unzufriedener. Dieser Rückgang betrifft fast alle Teilbereiche des Sektors. Eine deutliche Ausnahme bildet jedoch die Gastronomie. Dieser Zweig berichtete entgegen der allgemeinen Tendenz von einem sehr starken Geschäftsverlauf im Dezember.

Pessimismus im Verarbeitenden Gewerbe und im Handel

Im Verarbeitenden Gewerbe war im Dezember ein Rückgang des Indexwerts zu verzeichnen, wovon fast alle Branchen betroffen waren. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung sind die deutlich pessimistischeren Zukunftserwartungen. Zwar fielen die Urteile zur aktuellen Situation auf einem niedrigen Niveau geringfügig besser aus, doch die Zahl der Neuaufträge war rückläufig. In der Folge planen die Industriebetriebe, ihre Produktion in der nächsten Zeit zurückzufahren.

Auch im Handel hat sich die Stimmung verschlechtert. Die Einzelhändler korrigierten ihre Einschätzungen zur gegenwärtigen Lage nach unten und äußerten sich unzufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft. Der Ausblick auf die ersten sechs Monate des kommenden Jahres bleibt in diesem Sektor ebenfalls getrübt.

Stagnation im Bauhauptgewerbe

Das Bauhauptgewerbe verharrt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Der Indexwert blieb hier im Vergleich zum Vormonat unverändert. Während die Bauunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage schlechter als zuvor bewerteten, nahmen die Vorbehalte gegenüber der künftigen Entwicklung leicht ab. Die Unternehmen blicken somit etwas weniger skeptisch auf die kommenden Monate, obwohl die Gesamtlage angespannt bleibt.

Hintergrund der Erhebung

Das ifo Geschäftsklima dient als wichtiger Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Die Ergebnisse basieren auf rund 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Dienstleistungssektor, dem Handel und dem Bauhauptgewerbe. Die Teilnehmer bewerten ihre Lage als gut, befriedigend oder schlecht sowie ihre Erwartungen als günstiger, gleichbleibend oder ungünstiger. In der aktuellen Auswertung der ifo Konjunkturuhr verbleibt die deutsche Wirtschaft damit im sogenannten Krisen-Quadranten, da sowohl die Lagebeurteilung als auch die Erwartungen unter dem langfristigen Durchschnitt liegen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hamburger Trattoria Cuneo ist mit der 22. Walter-Scheel-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt die Verdienste des Hauses um die europäische Genusskultur und hebt gleichzeitig die historische Bedeutung des deutsch-italienischen Anwerbeabkommens hervor.

Die Gastronomie in Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 einen realen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem korrigierte das Statistische Bundesamt die Werte für den Monat September nach unten.

Das renommierte Sternerestaurant Meyers Keller in Nördlingen hat Insolvenz angemeldet. Während der Betrieb unter der Leitung von Joachim Kaiser und einem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiterläuft, wird nach einer langfristigen Lösung für den Erhalt des traditionsreichen Hauses gesucht.

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.

Eine aktuelle Untersuchung des Zahlungsdienstleisters SumUp zeigt die Hauptsorgen von Kleinunternehmen in der Gastronomie. Gestiegene Betriebskosten und der Fachkräftemangel führen zu reduzierten Gewinnspannen und fordern von den Betrieben schnelles Handeln.

Die britische Gastronomiekette Heavenly Desserts expandiert nach Deutschland. Das Unternehmen eröffnete jetzt seine erste Filiale auf dem deutschen Markt. Standort ist das Westfield-Center in Hamburg.