Aus für Stone Brewing in Berlin: BrewDog übernimmt Brauerei und Gastro

| Gastronomie Gastronomie

Mit großen Ambitionen eröffneten die US-Craft-Beer-Brauer von Stone Brewing 2016 in Berlin eine eigene Brauerei mit großem Ausschank und wollten den Deutschen zeigen, dass Bier auch Rock’n’Roll sein könne. Jetzt ist das Projekt gescheitet und Stone Brewing zieht sich zurück. Die Anlage wird nun von der schottischen Brewdog-Brauerei übernommen, die bereits ein Lokal in Berlin Mitte betreibt.

Stone Brewing war im September 2016 mit großen Ambitionen in Berlin gestartet. Mit einem Gabelstapler ließ der Chef der Brauerei, Greg Koch, damals Felsbrocken auf eine Palette mit handelsüblichen Bieren fallen, um klarzumachen: Hier wird bald richtiges Bier gebraut, Craft Beer. Berlin Mariendorf sollte der große Produktions- und Repräsentationsstandortes von Stone Brew in Europa sein. Jetzt nahm Koch einem recht persönlichen Blog-Post Abschied von Berlin.
 

Der Mitbegründer und Vorstandsvorsitzender von Stone Brewing sagte: „Letztendlich erwies sich unser Projekt in Berlin als etwas zu aggressiv groß und mutig und ein wenig zu weit von zu Hause entfernt, als dass Stone weiterarbeiten könnte. Es ist auch ein viel kürzerer Flug von Schottland nach Berlin als von San Diego. Wir wünschen unseren Freunden von Brewdog viel Erfolg mit dem Gaswerk Mariendorf. Wir haben es geliebt und zum Leben erweckt, und wir wissen, dass sie das Gleiche auf ihre eigene Weise tun werden. Sie werden große Dinge tun. Und von Zeit zu Zeit, wie wir es in der Vergangenheit getan haben, werden wir einige dieser großartigen Dinge gemeinsam tun."

BrewDog-Mitbegründer James Watt fügte hinzu: „Wir freuen uns sehr, ein kleiner Teil der handwerklichen Bierbewegung in Deutschland und der deutschen Bierszene zu werden, und wir sind auch sehr froh, Teil der Mariendorfer Gemeinschaft zu sein. Bier, Menschen und Gemeinschaft waren schon immer die Grundlagen unseres Geschäfts, und darauf werden wir uns auch in Berlin konzentrieren, denn wir wollen unsere Leidenschaft für handwerklich gemachtes Bier mit so vielen Menschen wie möglich teilen."

BrewDog wurde 2007 in Schottland gegründet und startete 2010 seine Equity for Punks Crowdfunding-Initiative, bei der das Unternehmen in fünf Runden 67 Millionen Pfund einbrachte.

Noch im Herbst 2018 kündigt Koch von Stone Brewing in einem Gespräch mit der Welt am Sonntag das Geschäft hierzulande mit weiteren eigenen Kneipen ausbauen zu wollen. Jede Stadt über 500.000 Einwohner komme für sie infrage, erklärte Gred Koch im Interview.

Das nicht so richtig glücklich in Deutschland sei, lies er schon damals durchklingen. Er sei zufrieden, dass alles funktioniere, aber er sei noch nicht am Ziel, so Koch im Welt-Interview. Er wünsche sich, dass die Deutschen mehr daran interessiert seien, wirklich über Bier zu reden. Oft ende ein Gespräch, weil die Kunden der Meinung seien, dass es in Deutschland ohnehin schon das beste Bier gebe. Deshalb müssten sie als erstes die Wahrnehmung der Menschen ändern. Bei Stone würden sie Rock’n’Roll machen, die deutschen Industriebiere seien aber oft wie Warteschleifenmusik.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Jubiläumssaison des WinterVarieté by Tristan Brandt in Heidelberg startete mit Standing Ovations. Die Spielzeit wurde bis Januar 2026 verlängert. Das Format kombiniert internationale Akrobatik-Darbietungen mit einem 3-Gänge-Menü.

Kochroboter halten in Supermärkten, Krankenhäusern und Kasernen Einzug. Was die Start-ups Circus Group und Goodbytz antreibt - und wie Verbände und Arbeitnehmervertreter reagieren.

​​​​​​​Das Restaurant Sühring, mit seiner Fine-Dining-Interpretation der deutschen Küche, erhält drei Michelin-Sterne. Das Lokal der Berliner Zwillingsköche Thomas und Mathias Sühring ist damit nach dem Sorn das zweite Restaurant in Thailand, das diese Top-Auszeichnung führen kann.

Das Fast-Casual-Konzept Ciao Bella erweitert seine Präsenz in München. Am 12. Dezember 2025 eröffnet der italienische Anbieter einen neuen Flagship-Standort im Tal 16. Das Restaurant soll nach Angaben des Unternehmens das weiterentwickelte Markenerlebnis der kommenden Jahre erstmals in dieser prägnanten Form präsentieren.

Das Gourmetrestaurant Ötztaler Stube im Fünf-Sterne-Hotel Das Central in Sölden startet zur Wintersaison 2025/26 mit einem renovierten Interieur. Das Küchenteam steht weiterhin unter der Leitung von Stefan Speiser.

L’Osteria ist mit der Eröffnung ihres ersten Restaurants in Ravensburg an den Start gegangen. Der Standort befindet sich in der Altstadt und richtet sich an ein breites Publikum aus Passanten, Familien, Freundesgruppen und Geschäftsleuten.

Der neue Veranstaltungsort [UNVRS] wurde bei der 10. Golden Moon Awards Gala in Valencia überraschend zum „World's Best Club 2025“ gekürt und sicherte sich damit auf Anhieb die Spitze der renommierten Liste „The World's 100 Best Clubs™ 2025“. Bootshaus aus Köln-Deutz, verteidigte seinen vierten Platz erfolgreich.

Die Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen ist gescheitert. Nachdem die Gläubiger noch einem Sanierungsplan für die Muttergesellschaft zugestimmt hatten, konnte die zur Fortführung nötige Finanzierung nicht gesichert werden. Von dem Scheitern sind 130 Mitarbeitende an allen sieben Standorten in Österreich betroffen.

Die US-Systemgastronomiekette Five Guys steht in Deutschland vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr nach Markteintritt weist die deutsche Tochtergesellschaft Five Guys Germany GmbH erneut ein Millionenminus aus. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hervor, über den zuerst die Rheinische Post berichtete.

Der fränkische Winzer und Sternekoch Christian Stahl verzeichnet gleich mehrere renommierte Auszeichnungen und steigt im aktuellen HENRIS Weinguide mit vier Trauben in die nationale Spitze der deutschen Weingüter auf.