Bayern: Verwaltungsgerichtshof lehnt Eilantrag gegen Sperrstunde zweifelnd ab

| Gastronomie Gastronomie

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat in einer neuen Entscheidung deutliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit einzelner Anti-Corona-Maßnahmen der Staatsregierung angemeldet. Konkret geht es darum, ob die gesetzliche Grundlage für die Maßnahmen - das Infektionsschutzgesetz des Bundes - dafür noch ausreicht.

In einem Eilbeschluss lehnte es das Gericht am Donnerstag zwar ab, die Sperrstundenregelungen für Restaurants und die Teilnehmerbeschränkungen für private Feiern in Corona-Hotspots vorläufig außer Vollzug zu setzen. Die Regelungen in der bayerischen Corona-Verordnung bleiben damit bis zum ab Montag bevorstehenden Teil-Lockdown in Kraft: Ab dem 2. November und bis zum Monatsende müssen Restaurants nach einem Bund-Länder-Beschluss und der Bestätigung durch das bayerische Kabinett ohnehin schließen.

Allerdings meldeten die Richter «erhebliche Zweifel» an, ob die beiden Regelungen noch mit dem Grundgesetz und dem dort geregelten Parlamentsvorbehalt vereinbar sind. Da es sich bei den Maßnahmen um intensive und mittlerweile lange andauernde Grundrechtseingriffe handele, reiche für diese die Verordnungsermächtigung des Infektionsschutzgesetzes des Bundes möglicherweise nicht mehr aus.

Die Richter verwiesen in ihrer Entscheidung (Az. 20 NE 20.2360) auf diverse Bestrebungen, auch des Landtags und der Staatsregierung, entsprechende Ergänzungen des Bundesgesetzes anzustoßen. Und sie machten aus ihrer Erwartung diesbezüglich keinen Hehl: Man gehe «vorläufig davon aus, dass die Voraussetzungen einer ausreichenden gesetzlichen Verordnungsermächtigung demnächst geschaffen werden».

Die Richter meldeten zudem «erhebliche Zweifel» an einem anderen Punkt der Corona-Verordnung an: dem Automatismus, dass regional bestimmte Maßnahmen wie die Sperrstunde in Kraft treten, wenn bei der Zahl der Neuinfektionen bestimmte Sieben-Tage-Inzidenzwerte überschritten werden. Dem In- und Außerkrafttreten liege damit keine jeweils erneut vorzunehmende Gefährdungsbeurteilung zugrunde, sondern nur eine abstrakte. Und die sei zudem «fraglich», nämlich «mangels nachvollziehbarer Herleitung oder Begründung» der Grenzwerte.

Dringender Handlungsbedarf besteht für die Staatsregierung aber zunächst nicht, da ab kommenden Montag landesweit drastisch verschärfte Maßnahmen gelten - zunächst bis Ende November. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Biergarten, eine Gaststube - typisch fränkisch geht es zu im Lokal «Zur Sägemühle» im Dorf Großenohe. Fast: Denn es gibt keine Getränke mit Alkohol. Der Grund ist sehr persönlich. Offen erzählt die Betreiberin von der Alkoholkrankheit ihres Partners.

Der Restaurantführer „Der Große Guide“ kürt alljährlich die Besten ihres Faches. In der gerade erschienenen 2024er Ausgabe wird Kathrin Feix mit der höchsten Auszeichnung der Weinbranche bedacht, sie ist „Sommelière des Jahres“

Eine mutmaßliche Schleuserbande soll über Jahre mehr als 20 Menschen als Köche ausgebeutet haben. Nun schlugen die Behörden mit einer großangelegten Razzia in Berlin und Brandenburg zu.

Der Siegeszug der Köchinnen aus Lateinamerika in der Spitzengastronomie reißt nicht ab. Bereits zum fünften Mal in Folge ist mit der Brasilianerin Janaína Torres eine Latina zur «besten Köchin der Welt» gekürt worden. Dabei leitet Torres nicht nur die Küche des beliebten Restaurants "A Casa do Porco" in ihrer Heimatstadt São Paulo.

Wer demnächst in Schwabing eine Pizza essen möchte, der sollte unbedingt das passende Kleingeld dabeihaben. Denn ein neues Lokal in der Herzogstraße will künftig die wohl teuerste Pizza der Stadt servieren. Die „Ho Lee Shit“-Pizza soll 79 Euro kosten. Dafür gibt es erlesene Zutaten wie Miyazaki Wagyu-Fleisch aus Japan und Kaviar.

Das Finale des Kochwettbewerbs Bocuse d'Or findet 2025 in Lyon ohne deutsche Beteiligung statt. Der für Deutschland ins Rennen geschickte Marvin Böhm, Sous-Chef im Restaurant Aqua in Wolfsburg, erreichte im Europa-Finale nur den 18. Platz von 20 Plätzen. Auf dem Treppchen finden sich Dänemark, Schweden und Norwegen.

Auch die Gastro-Marke Pottsalat hatte Hans-Christian Limmer, der zu einem rechten Treffen mit eingeladen haben soll, als Investor. Nach der Trennung wurde unter anderem eine „Bunt-ist-besser-Bow" ins Menü genommen. Deren Gewinne gehen nun an CORRECTIV.

Das kulinarische Aushängeschild des Fünf-Sterne-Resorts Schloss Elmau ist das mit zwei Michelin-Sternen und fünf schwarzen Kochhauben im Gault&Millau ausgezeichnete Restaurant Luce d’Oro, das ab sofort den japanischen Namen IKIGAI​​​​​​​ trägt.

Nach dem Erfolg des Restaurants Circolo Popolare in London, will der neuste Zuwachs der Big Mamma Group in Madrid die italienische Authentizität ehren. Und das als erstes Restaurant im Picasso Tower.

Der Sandwich-Gigant Subway hat eine Vereinbarung mit McWin Capital Partners getroffen, um das Management der Marke in Frankreich, der Tschechischen Republik, Luxemburg und Belgien zu übernehmen. McWin soll in den nächsten zehn Jahren weitere 600 Standorte entwickeln. McWin hatte zuletzt die Mehrheit bei Sticks'n'Sushi übernommen.