Brandenburg: Erste Bilanz von Café - und Restaurant-Betreibern durchwachsen

| Gastronomie Gastronomie

Den ersten Tag der Wiedereröffnung ihrer Läden haben in Brandenburg zahlreiche Gastronomen mit gemischten Gefühlen erlebt. Sehr schleppend sei der erste Tag verlaufen, sagte Ursula Franke, Mitarbeiterin des Café «Babette» am Brandenburger Tor in Potsdam. «Wenn es so bleibt, werden wir nicht kostendeckend arbeiten können.»

Nach mehrwöchiger Schließung wegen der Corona-Pandemie dürfen Gaststätten, Cafés und Kneipen seit Freitag in Brandenburg wieder öffnen. Personal und Betreiber müssen sich aber auf einige Regelungen einstellen. So muss ein Mindestabstand von anderthalb Meter zwischen den Tischen eingehalten werden. Getrunken und gegessen werden darf nur an Tischen. Theken und Bars sind für Gäste weiter nicht erlaubt. Geöffnet werden darf von 6 Uhr bis 22 Uhr.

Im «Kartoffelhaus» in Frankfurt (Oder) war die Terrasse recht gut besucht, wie Inhaber Ingolf Rosner der Deutschen Presse-Agentur am Freitag sagte. Für die nächsten Tage gebe es schon Reservierungen, von einem Ansturm könne er bei sich aber nicht sprechen.

Im Restaurant «Altes Kasino» - Hotel am See in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) war der Gäste-Besuch nach Aussage des Inhabers Max Golde verhalten. «Es ist wie ein Wintertag», beschrieb er die Zahl der Reservierungen. An insgesamt fünf Tischen sei bedient worden. Er hoffe mit Blick auf das Wochenende mit einem Schwung an Gästen. Was die Hygiene-und Abstandsregeln angehe, seien die Gäste vorbildlich gewesen, lobte Golde. Sie hätten sich am Eingang die Hände desinfiziert und seien anschließend platziert worden.

Der Betreiber des Café «Heider» und des «Lindencafé» in Potsdam, Rene Dost, konnte der Wiedereröffnung etwas Positives abgewinnen: «Wir hatten schon das Gefühl, dass die Leute glücklich sind, wieder ins Café oder Restaurant zu können», sagte er. Dennoch sei der Zulauf der Gäste auch bei ihm «recht verhalten» gewesen. Außerdem hätten die unklaren Hygienevorgaben und die sich ständig ändernden Handlungsempfehlungen bei ihm und seinen Mitarbeitern für Frust gesorgt.

Ähnliches berichtet «Kartoffelhaus»-Inhaber Rosner. Beispielsweise werde in Frankfurt (Oder) bei den Kellnern ein Mund - und Nasenschutz verlangt, wie er berichtete. Nach den Bestimmungen des Landes sei der aber bei den Hygieneregeln nicht Pflicht.

Der Landesverband Brandenburg des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) kritisierte die unterschiedliche Umsetzung der Lockerungsverordnungen des Landes durch Kommunen und Landkreise für das Gastgewerbe und wünscht sich mehr Einheitlichkeit. «Ein paar Landkreise glauben, sie müssten eine eigene Verordnung aufstellen, das haben wir am heutigen Tag ganz kritisch angemerkt», sagte Dehoga-Präsident Olaf Schöpe am Freitag in einer ersten Einschätzung. «Das macht uns fassungslos und ein Stück weit wütend». Es sollte die einheitliche Landesverordnung gelten, die sei schon umfassend genug, meinte Schöpe. Er bekomme zahlreiche wütende Anrufe von Kollegen, die sich über unterschiedliche Verordnungen ihrer Kreise und Städte beschwerten.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die neue „Mein Schiff Relax“ von Tui bekommt ein Restaurant mit Zwei-Sterne-Koch Tim Raue. Das „Fugu - Tim Raue“ bietet fernöstliche Küche auf hoher See. Darüber hinaus bietet das Schiff 14 Restaurants und Bistros sowie 17 Bars und Lounges.

Lukas Podolski, Mangal Döner und die Circus Group hatten bereits im letzten Jahr über gemeinsame Expansionspläne gesprochen. Jetzt kündigte der fußballspielende Unternehmer die „weltweit erste Franchisekette mit autonomen Kochrobotern“ an. 500 Einheiten sollen bis Ende 2027 entstehen.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass insbesondere junge Erwachsene aus der Generation Z (18 bis 29 Jahre) weniger Trinkgeld geben als ältere Generationen – und ein Viertel von ihnen sogar gar nichts.

Das Sternerestaurant Juwel im 5-Sterne-Superior Hotel Bei Schumann im Oberlausitzer Bergland legt vom 2. April bis zum 13. August 2025 eine kreative Pause ein - um mit neuer kulinarischer Kraft den nächsten Schritt in der Sterne-Gastronomie in Angriff zu nehmen.

McDonald’s ist laut einer neuen Analyse von Brand Finance nun die wertvollste Restaurantmarke der Welt. Der Fast-Food-Riese konnte seinen Markenwert steigern und überholte damit Starbucks. Insgesamt werden 20 der 25 wertvollsten Restaurantmarken von US-Unternehmen gestellt.

Ein Glas Leitungswasser bestellen und drei Stunden im Café arbeiten? Immer mehr Gastronomen machen da nicht mehr mit. Neben dem Umsatz leide auch das Ambiente unter zu viel Schreibtisch-Atmosphäre.

Lange Zeit herrschte Stille - fast zwei Jahre waren Clubs dicht. Betreiber stellte das vor große Herausforderungen - Folgen von Corona spüren sie noch heute.

Die Restaurantkette Sausalitos ist unter anderem coronabedingt in finanziellen Schwierigkeiten. Wie aus einem Beschluss des Amtsgerichts München hervorgeht, hat Sausalitos für verschiedene Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt.

Die Fachabteilung Catering im DEHOGA Bundesverband traf sich zu ihrer Mitgliederversammlung in Hamburg im Rahmen der Internorga. Im Fokus der Gremiumssitzung standen die drängendsten Handlungsfelder und die Forderungen der DEHOGA-Fachabteilung als Sprachrohr der Caterer in Deutschland an die Politik.

Im Rahmen der diesjährigen Internorga in Hamburg präsentierte sich die Gastronomie-Initiative „Chefs in Town“. Namhafte Persönlichkeiten sprachen über die Bedeutung und die Ziele des Food Festivals, das sich für die Belange der Branche und deren Wahrnehmung einsetzt. Eine Fortsetzung des Event-Formats im Jahr 2025 ist in Planung.