Burger King läutet Veggie-Preiskampf in der Systemgastronomie ein

| Gastronomie Gastronomie

Die Schnellrestaurantkette Burger King verschärft mit Preissenkungen für Veggie-Gerichte den Wettbewerb um Marktanteile in der Branche. Die mit gut 750 Restaurants nach McDonald’s zweitgrößte Burgerkette in Deutschland bietet ab diesem Monat pflanzenbasierte Produkte jeweils zehn Cent günstiger als die vergleichbaren fleischbasierten Produkte an. «Wir wollen den Impuls setzen, dass mehr Gäste probieren, ob ihnen pflanzenbasiert nicht auch schmeckt», sagte Geschäftsführer Jörg Ehmer am Dienstag.

Fleischersatzprodukte aus Soja, Erbsen oder Weizen sind kein Nischenprodukt mehr. Die Produktion ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Dem Statistischen Bundesamt zufolge wurden 2022 gut 104 000 Tonnen Fleischersatzprodukte in Deutschland hergestellt – 6400 Tonnen mehr als ein Jahr zuvor. In aller Regel sind die Produkte teurer als das jeweilige Original von Rind, Schwein oder Huhn. Im Einzelhandel hatte die Supermarktkette Lidl im Herbst die Preise ihrer veganen Eigenmarke für Veggieprodukte auf das Niveau der jeweils vergleichbaren Fleischprodukte gesenkt.

Das wirtschaftliche Kalkül bei Burger King beruht nicht auf der Gewinnspanne des einzelnen Gerichts, sondern auf der Annahme, dass mehr Gäste kommen. «Das hat nichts mit der Preiskalkulation zu tun. Da geht es nicht um Gewinnoptimierung, sondern um ein klares Signal», sagte Ehmer.

Zahlen zu den jeweiligen Umsatzanteilen von pflanzenbasierten und Fleischprodukten nennt das Unternehmen nicht. «Aber wenn beispielsweise eine Gruppe kommt, können Vegetarier pflanzenbasierte Gerichte bestellen und die anderen Fleisch. Wir sehen, dass die Wahlmöglichkeit mehr Gäste anspricht.»

Der seit Dezember amtierende Ehmer war zuvor Chef von Apollo Optik. Der Manager relativierte das 2019 verkündete Ziel rascher Expansion auf 1000 Filialen – damals noch mit anderem Mehrheitsgesellschafter.

«Wir haben derzeit über 750 Restaurants in Deutschland. Ich bin noch nie ein Fan der Jagd nach reinen Expansionszahlen gewesen. Ich widerrufe die Zahl 1000 nicht, aber ich möchte sie auch nicht an ein festes Zieldatum knüpfen», sagte Ehmer. «Wichtiger ist für uns aktuell die Aufwertung und Optimierung unserer Standorte. Hier investieren wir viel Geld.»

Burger King Deutschland betrieb Ende vergangenen Jahres 145 Restaurants auf eigene Rechnung. 610 wurden von Franchisenehmern geführt. Mehrheitsgesellschafter ist die US-Investorengesellschaft McWin Capital Partners (dpa).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Restaurant «Villa Kellermann» in Potsdam wird in wenigen Monaten seine Pforten schließen. Auf der Homepage heißt es, dass Reservierungen noch bis zum 21. Juni 2024 entgegengenommen werden. Danach werde die Villa aus betrieblichen Gründen geschlossen.

Die Kandidatenteams für das Deutschlandfinale des internationalen Gastronomiewettbewerbs “Copa Jerez” stehen fest. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena gegeneinander antreten und ihre Drei-Gänge Menüs mit passendem Sherry-Pairing präsentieren.

In der zweiten Aprilhälfte fand zum 24sten Mal der Sterne-Cup der Köche statt - ein Event, das bekannte Köche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol auf die Skipisten in Ischgl bringt. In diesem Jahr war der Kreis kleiner als üblich.

Jahrelang war er ganz oben, dann kam der tiefe Fall: Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt wird der Star-Koch 75. Rückblick auf eine glamouröse Karriere, die vorerst hinter Gittern endete.

Kürzlich hatte Tageskarte darüber berichtet, dass Gerd Windhösel vom Romantik Hotel Hirsch auf der Schwäbischen Alb seit 30 Jahren durchweg mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Jetzt steht fest, die rekordverdächte Auszeichnung teilt der Koch mit Lutz Niemann, aus der „Orangerie“ im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.

Hellofresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten um rund 50 Prozent zulegen.

Auf der Baustelle im Deutschlandhaus in Hamburg wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet, damit sich die Türen des neuen Block House im Mai öffnen können. Es ist das vierzehnte Block House-Restaurant, das in Hamburg an den Start geht.

Erbrechen, Durchfall, Übelkeit: Ein Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests sorgt bei vielen Gästen für Magen-Darm-Beschwerden. Alle gingen in dasselbe Festzelt.

Inflation und hohe Preise haben die Konsumstimmung zuletzt stark beeinträchtigt. Eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass es eine Trendwende geben könnte. Bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen falle der Anstieg hingegen geringer aus, als in anderen Bereichen.

Einweg-Kaffeebecher, Pommesschalen, Wegwerfbesteck - viele Städte im Land klagen über Verpackungsmüll. Nach Tübingen will nun auch Freiburg eine Steuer erheben. Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Einführung der kommunalen Steuer zum 1. Juli 2025 vorzubereiten.