Coffee-to-go mit gutem Gewissen: Ein Jahr Pfandbecher in Leipzig

| Gastronomie Gastronomie

Auf dem Weg zur Arbeit, in der Pause oder zwischen zwei Terminen: Der schnelle Kaffee unterwegs gehört für viele zum Alltag. Für die Umwelt ist das problematisch. Einwegbecher verursachen laut einer Untersuchung des Bundesumweltministeriums jährlich 28 000 Tonnen Abfall. Initiativen in ganz Deutschland wollen dagegen vorgehen - mit wiederverwendbaren Kaffeebechern.

Die beste Variante fürs Kaffeetrinken sei zwar immer noch «Hinsetzen und Genießen», sagt Christoph Lauwigi vom Umweltverband BUND. Aber auch Mehrwegbecher seien ein «wirkungsvolles Instrument zur Müllvermeidung». Vor einem Jahr hatte die Leipziger Regionalgruppe des BUND die Kampagne «Recycling2go» ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Weniger Einwegbecher. Projektpartner ist die Recup GmbH mit Sitz in München, die ein deutschlandweites Pfandsystem für Kaffeebecher etabliert hat.

Die sogenannten Recups gibt es gegen Pfand bei teilnehmenden Cafés und Bäckereien. Nach dem Gebrauch ist eine Abgabe der Becher bei allen mitmachenden Läden möglich. Über 2000 Recup-Partner gibt es nach Angaben des Unternehmens in ganz Deutschland. Auch Cafés und Bäcker in Dresden, Erfurt und Chemnitz sind dabei. Meist seien es die Städte selbst, die mit Recup in Verbindung treten, «um ihren Umweltschutz zu verbessern», sagt Steffi Mühleder aus dem Recup-Marketing-Team.

Wer in Leipzig nicht auf den schnellen Kaffee unterwegs verzichten möchte, kann sich an mittlerweile 47 Ausgabestellen einen Mehrwegbecher besorgen. Sebastian Gerstenhöfer, BUND-Projektleiter von «Recycling2go», ist mit dieser Zahl zufrieden. Das Ziel von 30 Stellen sei sogar übertroffen worden. Auch bekannte Gastronomiebetriebe gehören zu den Projektpartnern. Nach Angaben von Lukas Grieser, Geschäftsführer von Lukas Bäker, zählt sein Unternehmen mittlerweile rund 1500 Recup-Kunden. Die Resonanz sei positiv. Warum er beim Projekt mitmacht? «Weil wir als Unternehmer eine ökologische Verantwortung tragen.»

Ähnlich sieht das Eckehart Grundmann, Inhaber des Café Grundmann und der Pâtisserie Maître in der Leipziger Südvorstadt: «Ich mache aus der Überzeugung mit, die Welt so ein kleines bisschen zu verbessern.» Zwar seien die Einnahmen im Bereich Coffe-to-go zurückgegangen, er stehe aber trotzdem zu dem Projekt: «Die Umwelt ist mir da wichtiger.» Grundmann hofft, dass «Recycling2go» künftig noch bekannter wird.

Auch der BUND schaut zuversichtlich in die Zukunft. Im Mai beschloss die Stadt Leipzig «Recycling2go» mit 27 300 Euro zu unterstützen. Zudem soll eine Beratungsstelle des BUND für Gastronomiebetriebe entstehen, die über die Vermeidung von Verpackungsmüll aufklärt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

L’Osteria hat ein neues Restaurant in München in der Welfenstraße eröffnet. Die Filiale ist im neu entstandenen Wohnquartier Welfengarten angesiedelt. General Manager Egzon Pllavci leitet den neuen Standort zusammen mit einem 34-köpfigen Team.

Die hinter den Restaurantmarken Zuma und Roka stehende Azumi Ltd. hat eine Partnerschaft mit dem in Abu Dhabi ansässigen Luxus-Gastgewerbe-Investmentunternehmen DIAFA bekannt gegeben. Mit der Finanzierung soll die nächste Phase der globalen Expansion sowie die Entwicklung neuer Marken und Konzepte vorangetrieben werden.

Die Lufthansa Group hat ein neues digitales Serviceangebot vorgestellt. Ziel ist es, die Planung und den Genuss von Mahlzeiten und Snacks an Bord für Passagiere der Airlines Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines zu vereinfachen. Das System ermöglicht die Vorbestellung der gewünschten Speisen und Getränke für die gesamte Reise.

Nach drei Nächten hat die «Kurt Schumacher» ihre letzte Reise beendet. Im Serengeti-Park entsteht daraus ein XXL-Restaurant. Was Besucher dort künftig erwartet und wie der Transport ablief.

Mit der Eröffnung in Stettin hat das Berliner Unternehmen Burgermeister den ersten Schritt seiner internationalen Expansion vollzogen. Über den polnischen Markt hinaus plant Burgermeister den Eintritt in das Vereinigte Königreich, die Tschechische Republik, Spanien und die Schweiz.

Die Jeunes Restaurateurs veranstalten ihren internationalen Kongress am 19. und 20. April 2026 in Köln. Unter dem Motto „RE·GENERATION“ wird sich die zweitägige Veranstaltung den Schwerpunkten kulinarische Innovation, Nachhaltigkeit und globale Zusammenarbeit widmen.

Stéphane Gass, Chef-Sommelier des Drei-Sterne-Restaurants Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach, wurde von der internationalen Restaurantvereinigung Les Grandes Tables du Monde zum „Sommelier of the Year 2026“ ernannt.

"Der Feinschmecker" hat die Preisträger der Wine Awards 2025 bekannt gegeben. Mit der Auszeichnung werden sechs Persönlichkeiten geehrt, die durch ihr Schaffen die moderne Weinkultur maßgeblich prägen und weiterentwickeln.

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant Edvard im Anantara Palais Hansen Vienna Hotel ist im September 2025 nach einer Neugestaltung wiedereröffnet worden. Im Fokus stehen ein modernes Interieur und die bewährte Ausrichtung auf nachhaltige Kulinarik. Das Design wurde vom Wiener Studio NOPP Innenarchitektur verantwortet.

Nach dem Weggang des Spitzen-Duos Christian und Nathalie Scharrer in die Schweiz hat das Zwei-Sterne-Restaurant Courtier im Resort Weissenhaus an der Ostsee den Betrieb eingestellt. Eine Nachfolgebesetzung ist nicht vorgesehen, wie das Gourmet-Portal Restaurant Ranglisten berichtet.