Der Hamburger Gastro-Unternehmer Eugen Block hat die Bundesregierung massiv für ihre Corona-Politik kritisiert. «Die Herrschaften haben angstgetrieben Panik gemacht», sagte er dem Nachrichtenmagazin «Spiegel». «Ich warte immer noch auf den seit langem angekündigten Corona-Peak. Noch immer stehen die Krankenhäuser halb leer», monierte der 79-jährige Gründer und Mehrheitsgesellschafter der Restaurantkette Block House. «Mit den entstehenden Kosten hätte Herr Spahn seine Intensivabteilungen verdoppeln können. Nein, er muss das ganze Volk wegsperren und das Leben auf den Kopf stellen.»
Schon zu Beginn der Coronakrise ließ Block über seinen Geschäftsführer Stephan von Bülow mitteilen, dass er vom Krisenmanagement der Bundesregierung wenig hält: Die Schließungen von Restaurants und Hotels seien «eine Enteignung», sagte der Steakhaus-Gründer Anfang April dem «Hamburger Abendblatt».
Bereits im März habe er Briefe verschickt, an Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und das Robert Koch-Institut. «Ich habe klargemacht, dass das totale Einstellen des öffentlichen Lebens zum wirtschaftlichen Niedergang führt.» Dem Finanzminister habe er geschrieben, wie viel er in diesem Jahr bereits verloren habe, so Block - und er werde versuchen, sich das entgangene Geld von der Regierung zurückzuholen.
Block sagte, er selbst habe keine Angst vor dem Coronavirus, obwohl er mit seinen 79 Jahren zur Risikogruppe gehöre: «Fangen Sie nicht auch noch an mit der Panikmache! Dann sterbe ich eben drei Tage früher, na und? Ich habe Gottvertrauen. Ich gehe danach zum liebenden Gott.»
Stephan von Bülow, Geschäftsführer der Block-Gruppe, sieht die Lage aber anders. «In dieser Krise muss jeder seinen Beitrag leisten», sagte er dem «Spiegel» zufolge. (dpa)