Matthias Lasi, evangelischer Pfarrer in Baiersbronn, ist nicht nur für seine Gemeinde da. Er widmet sich auch den Anliegen und Sorgen der Gastronomen vor Ort. Wie nun der SWR berichtet, besucht Lasi regelmäßig Restaurants und Küchen im Nordschwarzwald. In keinem anderen vergleichbaren Ort in Baden-Württemberg gibt es so viele gastronomische Betriebe wie in Baiersbronn. Dabei hat er stets ein offenes Ohr für die Herausforderungen der Menschen, die in der Gastronomie und Hotellerie tätig sind.
Wenn Gesprächsbedarf besteht, steht der 60-Jährige zur Verfügung: Er berät, vermittelt und hört zu. Besonders der Fachkräftemangel macht vielen Gastronomen zu schaffen, erklärt Lasi laut SWR. Doch auch Existenzängste und persönliche Konflikte landen häufig auf seinem Tisch.
Lasis Pfarrstelle ist geteilt: Zu 50 Prozent ist er für die Gemeinde Schwarzenberg zuständig, die anderen 50 Prozent widmet er als Gastro-Pfarrer den Belangen der Gastronomie. Bevor Lasi in den Schwarzwald kam, war er vier Jahre als Pfarrer in Kiew tätig. Kurz vor Beginn des Krieges musste er die Ukraine verlassen. Seit zweieinhalb Jahren lebt er nun mit seiner Frau im Pfarrhaus in Schwarzenberg, einem Ortsteil von Baiersbronn.
Um die Gastronomen besser zu verstehen, absolvierte Lasi kürzlich ein Praktikum im Hotel Tanne in Baiersbronn. Dort arbeitete er an der Eierstation des Frühstücksbuffets und bereitete Rührei, Spiegelei und Speck zu – eine ungewohnte, aber willkommene Überraschung für die Gäste. Wer wollte, bekam von ihm sogar ein Schnittlauchkreuz auf das Rührei gestreut.