Fernsehkoch Güngörmüs: Kein Verständnis für Respektlosigkeit

| Gastronomie Gastronomie

Der Münchener Sterne- und Fernsehkoch Ali Güngörmüs zieht bei Respektlosigkeit in seinem Restaurant eine rote Linie. «Einmal habe ich tatsächlich eine Frau aus meinem Restaurant verwiesen, weil sie sich meinen Mitarbeitern gegenüber schlecht benommen hatte», sagte der 48-Jährige in der Sendung «Silvia am Sonntag» von Hit Radio FFH. «Gott sei Dank habe ich immer noch das Hausrecht.» 

Als Chef lege Güngörmüs Wert auf Empathie. «Früher war der Ton in der Küche sehr rau, wir wurden angeschrien und beleidigt. Die Chefs haben ihre Unsicherheit an uns ausgelassen.» Er versuche sich stattdessen in seine Mitarbeiter einzufühlen.«Ich bin auch Betriebspsychologe», sagte Güngörmüs. Sein Vater habe immer gesagt: «Habt keine Angst vor Menschen, seid respektvoll, verletzt andere nicht.» Das habe sich der Koch zu Herzen genommen. 

Froh nach Deutschland gekommen zu sein

Tatsächlich habe er mal überlegt, in die Politik zu wechseln. Dafür sei er allerdings zu undiplomatisch. Auch seinen Beruf als Koch liebe er zu sehr - auch wenn er auf vieles im Leben habe verzichten müssen. «Alles hat zwei Seiten. Ohne Fleiß geht es nicht», sagte Güngörmüs. «Es gibt immer noch Tage, an denen ich 17 bis 18 Stunden arbeite», erklärte der Sternekoch mit türkischen Wurzeln. 

Mittlerweile sei er gelassener geworden: «Das ist das Tolle, wenn man älter wird, man wird entspannter.» Früher habe er Dinge, die nicht klappten als Niederlage empfunden - heute nicht mehr. «Wenn du zu ehrgeizig bist, dann bist du verkrampft. Um Erfolg zu haben, brauchst du auch eine gewisse Leichtigkeit.» 

Auch über seine Wurzeln in der Türkei und seinen Weg nach Deutschland sprach Güngörmüs. Er sei froh, nach Deutschland gekommen zu sein. «Ich liebe Deutschland, so ein wunderschönes Land. Ich empfinde auch Demut für die Möglichkeiten, die mir das Land gegeben hat», sagte er. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.

Eine aktuelle Untersuchung des Zahlungsdienstleisters SumUp zeigt die Hauptsorgen von Kleinunternehmen in der Gastronomie. Gestiegene Betriebskosten und der Fachkräftemangel führen zu reduzierten Gewinnspannen und fordern von den Betrieben schnelles Handeln.

Die britische Gastronomiekette Heavenly Desserts expandiert nach Deutschland. Das Unternehmen eröffnete jetzt seine erste Filiale auf dem deutschen Markt. Standort ist das Westfield-Center in Hamburg.

Die Boilerman Bar in der Hamburger HafenCity präsentiert sich nach Umbau mit einem neuen Interieur und erweitertem Platzangebot. Ein interner Wechsel an der Spitze der Bar-Leitung ist vollzogen. Der Fokus liegt weiterhin auf Highballs, insbesondere mit Rum.

Die aktuelle Selektion des Guide Michelin für die Türkei umfasst insgesamt 54 neue Restaurants. Mit der erstmaligen Aufnahme der Region Kappadokien in den Guide spiegelt die Auswahl die kulinarische Vielfalt des Landes wider und umfasst nun Istanbul, Izmir, Muğla und Kappadokien.

Eine aktuelle Umfrage in der Hamburger Gastronomie beleuchtet, welche Kriterien für Gäste bei der Restaurantwahl ausschlaggebend sind und wie sich das Konsumverhalten über verschiedene Altersgruppen hinweg verändert.

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft. 

Die deutsche Köchenationalmannschaft richtet den Blick auf den Culinary World Cup 2026 in Luxemburg und besetzt Schlüsselpositionen neu. Mit Tobias Laabs als Teamchef und einem neuen Captain-Duo der Jugendnationalmannschaft beginnt die Vorbereitungsphase.

Pizza, Pasta und Tiramisu gelten als Inbegriff von italienischer Küche - sie hat aber noch viel mehr zu bieten. Die «cucina italiana» ist nun offiziell Unesco-Kulturerbe. In Italien wird gejubelt.