Festspiele der Alpinen Küche 2022: Kochen, Kunst und kulinarische Zukunftsvisionen

| Gastronomie Gastronomie

Am Montag fanden in Zell am See-Kaprun die 3. Festspiele der Alpinen Küche statt. Schirmherr des kulinarischen Events war erstmals Spitzenkoch Andreas Döllerer, der gemeinsam mit den Organisatoren SalzburgerLand Tourismus und Zell am See-Kaprun Tourismus Vordenker der Szene auf der Bühne versammelte und mit einem Genuss-Programm begeisterte.

Ein Austausch über regionale Grenzen und den sprichwörtlichen Tellerrand hinweg – und viel Zeit für Verkostungen, Gespräche und Diskussionen: Das ist der Grundgedanke der Festspiele der Alpinen Küche. Bei der diesjährigen Ausgabe im Fokus: eine selbstbewusste kulinarische Identität des Alpenraums, die Fusion von Kunst und Kulinarik als Qualitätstreiber gastronomischer und touristischer Angebote sowie tiefgreifende Fragen zur Zukunft der Gastronomie im Alpenraum.

Nach der Eröffnung durch Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler, den Landtagsabgeordneten Hans Scharfetter sowie Leo Bauernberger (SalzburgerLand Tourismus) und Renate Ecker (Zell am See-Kaprun Tourismus) führten die Moderatoren Karl Hohenlohe und Conny Bürgler durch das Programm, das Live-Kochpräsentationen mit den Diskussions- und Impulsbeiträgen auf der Bühne verschmolz.

Kunst und Kulinarik als Einheit im Alpenraum

Unter dem Motto „Kultur ist das neue Salz“ traf u.a. Lukas Nagl (Restaurant Bootshaus am Traunsee) auf die künstlerische Leiterin der Kulturhauptstadt Bad Ischl 2024, Elisabeth Schweeger. Eine Fusion aus Kunst und Kulinarik präsentierte Emanuel Weyringer (Restaurant Weyringer am Wallersee) mit seinem Vater, dem Salzburger Maler und Bildhauer Hans Weyringer. Davor diskutierten Andreas Döllerer (Genießerrestaurant Döllerer, Golling), Andreas Gfrerer (Arthotel Blaue Gans, Salzburg), Josef Sigl (Privatbrauerei Trumer) und Alexandra Picker (Stiegl) darüber, wie sich diese beiden Welten im Sinne eines ganzheitlichen qualitätsvollen Erlebnisses für den Gast vereinen.

Star-Koch-Show „Die Zukunft der Gastronomie“

Höhepunkt der Veranstaltung war die Koch-Show von Gastgeber Gregor Wenter und Mattia Baroni vom Genießerhotel Schörgau und dem dazugehörigen Restaurant Alpes in Sarnthein (Südtirol). Das Duo präsentierte seine Vision und Philosophie zur Zukunft der Alpinen Küche und begeisterte mit live auf der Bühne zubereiteten Gerichten, für die sie u.a. Fermentationstechniken aus dem alten Rom mit moderner alpin-mediterraner Küche kombinieren.

Die Zukunft im Blick hatte auch ein Expertengespräch mit (u.a.) Philipp Stohner (Vizepräsident des Österreichischen Kochverbands und Weltmeister-Trainer der jungen österreichischen Kochmannschaft), Elisabeth Brandlmaier (Chefredakteurin Falstaff) und der Salzburger Landesbäuerin Claudia Entleitner.

Alpiner Genuss als Begleiter durch den Tag

Schon in der Pause konnten sich die rund 400 Besucher durch Geschmäcker der Alpinen Küche kosten – dafür sorgten die Gerichte der Salzburger Top-Köche Josef Steffner (Restaurant Mesnerhäusl, Mauterndorf), Andreas Herbst (Restaurant dahoam, Leogang) Florian Zillner (Flos Restaurant, Zell am See) und Michael Schnell (Restaurant am See im Seehotel Bellevue, Zell am See). 

Auf dem Marktplatz präsentierten einige der besten Salzburger Genusshandwerker, Veredler und Produzenten wie das Seegut Eisl, Tauernlamm, Biohof Feldinger und die Bio-Höfkäserei Fürstenhof sowie junge und innovative Kulinarik-Projekte wie die Flachgauer Biopilze ihr Sortiment. Zum Ausklang des Tages wartete eine Verkostung von heimischen Bieren.

„Der Fokus der Alpinen Küche liegt auf Regionalität und Saisonalität. Damit ist sie als Denkrichtung nicht nur vorbildhaft, sondern notwendig – denn sie ist ökologisch einwandfrei und schont unsere natürlichen Ressourcen. Genuss und Kulinarik sind fester Bestandteil unserer Identität und diese will vom Gast auch erlebt und gespürt werden. Regionale Lebensmittel helfen dabei, Nachhaltigkeit im Tourismus voranzutreiben und lokale Produzenten zu fördern. Sie stärken unseren Tourismusstandort und verleihen Österreich eine weltweit einzigartige und authentische Geschmacksnote", so Susanne Kraus-Winkler, Staatssekretärin Tourismus.

„Schon immer war der Alpenraum für seinen ursprünglichen und unverfälschten Zugang zu Lebensmitteln und deren Verarbeitung bekannt. Die Alpine Küche auf ihrem Weg zu einer der weltweit prägenden kulinarischen Stilrichtungen bietet eine herausragende Chance, durch qualitätsvolle Angebote und die lokale Verwurzelung unserer Kulinarik ein international geschätztes Alleinstellungsmerkmal für unsere Region zu schaffen", erklärte Hans Scharfetter, Landtagsabgeordneter, Land Salzburg.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Stuttgarter OhJulia-Restaurant von Marc Uebelherr ist bald Geschichte. Die Gustoso Gruppe hat die Fläche im Breuninger Dorotheen Quartier übernommen und wird hier demnächst ein Restaurant ihrer italienischen Formel „60 seconds to napoli” realisieren.

Die Avolta AG feiert die Eröffnung von The Burger Federation am Flughafen Düsseldorf. Es ist das erste Mal, dass der Anbieter ein Konzept an einen deutschen Flughafen bringt. Das Restaurant bietet Reisenden Burger-Kreationen im Ambiente eines amerikanischen Farmhauses.

Die Essensversorgung bei Bahnreisen ist oft ein Kritikpunkt. Umso wichtiger ist das Angebot an Bahnhöfen. HelloFresh hat nun Deutschlands größte Bahnhöfe hinsichtlich ihres kulinarischen Angebots untersucht.

Restaurant Ritzi in Stuttgart, das in der letzten Woche erneut mit einem Stern ausgezeichnet wurde, hat Insolvenz angemeldet. Das Gourmetrestaurant ist bereits geschlossen, die Brasserie bleibt zunächst geöffnet.

Nach den Coronajahren sind die Kosten gestiegen - zum Leidwesen der Gastronomen. Die Branche in Berlin blickt dennoch optimistisch auf die Biergartensaison. Und wie sind die Erwartungen an die Fußball-EM in der Hauptstadt?

Corona-Krise, Inflation und zuletzt die Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer - das macht auch im Norden den Gastronomen zu schaffen. Der Dehoga sieht die Branche vor einem herausfordernden Jahr.

Wer in einem Restaurant essen geht, muss seit Jahresbeginn wieder den regulären Mehrwertsteuersatz zahlen. Für die Gastronomie in Hessen ist das aber nicht das größte Problem.

Sitzen bald in Biergärten Familien neben Gruppen mit drei Joints? Kiffen ist bald in der Öffentlichkeit erlaubt, nur nicht nah an Spielplätzen und Schulen. Aber was ist mit den Tischen vor Kneipen? Wer entscheidet, ob in Raucherkneipen gekifft werden darf? (aktualisierter Bericht)

Der Küchenchef ist Autodidakt, der Hof liegt in einem 150-Seelen-Dorf in Mittelfranken  – und trotzdem ist ein Michelin-Sterne über dem Restaurant des Winzerhofs Stahl aufgegangen. Wer den Aufstieg des ehrgeizigen Kochs, Winzers und Weinbauingenieurs schon länger verfolgt, ist nicht überrascht.

Unilever Food Solutions hat „Future Menus 2024“ veröffentlicht, einen Trendreport, der globale Entwicklungen in der Gastronomie zeigt. Zu den wichtigsten Veränderungen gehören die steigende Nachfrage nach neuen Geschmackserlebnissen und Gerichten auf pflanzlicher Basis, die Neuinterpretation klassischer Gerichte sowie die Maximierung von Ressourcen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren.