Flughafen Stuttgart beendet Pachtvertrag mit Wöllhaf-Gruppe

| Gastronomie Gastronomie

Die Flughafen Stuttgart GmbH geht von starken Veränderungen für den Flughafendurch die Corona-Pandemie aus und teilte der Wöllhaf-Gruppemit, dass der im Dezember 2020 erneuerte Pachtvertrag über den 31. Oktober 2021 hinaus nicht mehr verlängert werde. Diese Entscheidung sei der aktuellen Pandemie-Situation geschuldet, so die Flughafen Stuttgart GmbH.

Die Wöllhaf-Gruppe ist sehr enttäuscht über diese Entscheidung, da das Unternehmen seit mehr als 37 Jahren verlässlicher Partner des Flughafens war. Rund 100 Arbeitsplätze seien akut gefährdet. Wöllhaf habe als inhabergeführtes Familienunternehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer als wichtigsten Bestandteil der Erfolgsformel des Unternehmens gesehen. Seit Beginn der Corona- Krise wurde keinem Beschäftigten gekündigt – ungewöhnlich in der Gastronomiebranche – und seit März 2020 zahlt die Wöllhaf-Gruppe jedem Mitarbeiter zehn Prozent zusätzlich zu den Transferleistungen.

Das mittelständische Unternehmen sieht sich den Beschäftigten sowie dem Gründungsstandort Stuttgart verpflichtet. »Es kann nicht sein, dass die notwendigen Veränderungen am Flughafen – neben den Corona-bedingten Veränderungen des Passagieraufkommens sind dies auch die notwendigen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an Flugbahn und Terminals – ein Unternehmen allein schultern soll. Wie der Betriebsrat der C. Wöllhaf GastroService GmbH wünscht sich die Geschäftsleitung des Unternehmens ergebnisoffene Gespräche zur Sicherung der Arbeitsplätze. »Wir nehmen zur Kenntnis, dass die Flughafengesellschaft die künftige Passagierentwicklung am Standort nicht abschätzen kann und deshalb bestehende Verträge zum Herbst 2021 nicht verlängert werden.

Wir fordern eine Lösung der Probleme am Flughafen, die eine Perspektive für die Beschäftigten des Unternehmens bietet und die Lasten gerecht verteilt.« erklärt die Geschäftsführung Chiara Wöllhaf und Jörg Rösemeier. Es sei mehr als schmerzhaft, durch die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen auf Geschäfts- und Ferienreisen, zehn innovative und bewährte Gastronomiekonzepte in Stuttgart aufgeben zu müssen. »Besonders die Tatsache, dass rund einhundert Arbeitsplätze durch die Veränderungen am Stuttgarter Flughafen wegfallen sollen, ist dramatisch und nicht hinzunehmen. Wöllhaf ist immer auch ein Stück Familie für Angestellte und Gäste am Stuttgarter Flughafen gewesen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind teilweise mehr als 25 Jahre im Unternehmen beschäftigt, so die Geschäftsführer weiter. Schon Firmengründer Claus Wöllhaf hatte immer den enormen Anteil der Beschäftigten am gemeinsamen Erfolg betont.

Die C. Wöllhaf GastroService GmbH möchte nach der Corona-Krise weiter mit Gastronomie und Handelsangeboten an Verkehrsknotenpunkten präsent sein. Neue Geschäftsfelder sollen erschlossen werden, damit das Unternehmen mit einem breiten Portfolio für die Nach- Corona-Zeit nachhaltig und zukunftssicher aufgestellt bleibt. »Die Eigentümerfamilie steht zum Unternehmen und glaubt an die Wöllhaf-eigene Mischung aus Erfahrung und Innovation in Gastronomie und Handel.« führt Rösemeier aus.

Nach 30 Jahren: Wöllhaf-Gruppe gibt Ebene 4 am Flughafen Stuttgart auf

Bereits vor Wochen gab die Wöllhaf-Gruppe bekannt, dass sie zum 31. März 2021 die Ebene 4 im Terminal 1 des Flughafen Stuttgart aufgeben werde.

36 Jahre lang betrieb die Wöllhaf-Gruppe das »restaurant top air« – seit 1992 das einzige Sterne-Restaurant weltweit an einem Flughafen – und seit 29 Jahren das Restaurant »Red Baron«. Nun werden beide Restaurants geschlossen. Auch das dortige »Burger King«-Restaurant und das »Wöllhaf Kongress- und Bankettzentrum«, das durch Hotelneubauten in der Umgebung des Flughafens direkte Konkurrenz erhalten hat, werden zum 31. März 2021 schließen.

Die Wöllhaf-Gruppe ist auch an den Flughäfen in Frankfurt, Köln-Bonn und Berlin aktiv.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Restaurant «Villa Kellermann» in Potsdam wird in wenigen Monaten seine Pforten schließen. Auf der Homepage heißt es, dass Reservierungen noch bis zum 21. Juni 2024 entgegengenommen werden. Danach werde die Villa aus betrieblichen Gründen geschlossen.

Die Kandidatenteams für das Deutschlandfinale des internationalen Gastronomiewettbewerbs “Copa Jerez” stehen fest. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena gegeneinander antreten und ihre Drei-Gänge Menüs mit passendem Sherry-Pairing präsentieren.

In der zweiten Aprilhälfte fand zum 24sten Mal der Sterne-Cup der Köche statt - ein Event, das bekannte Köche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol auf die Skipisten in Ischgl bringt. In diesem Jahr war der Kreis kleiner als üblich.

Jahrelang war er ganz oben, dann kam der tiefe Fall: Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt wird der Star-Koch 75. Rückblick auf eine glamouröse Karriere, die vorerst hinter Gittern endete.

Kürzlich hatte Tageskarte darüber berichtet, dass Gerd Windhösel vom Romantik Hotel Hirsch auf der Schwäbischen Alb seit 30 Jahren durchweg mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Jetzt steht fest, die rekordverdächte Auszeichnung teilt der Koch mit Lutz Niemann, aus der „Orangerie“ im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.

Hellofresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten um rund 50 Prozent zulegen.

Auf der Baustelle im Deutschlandhaus in Hamburg wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet, damit sich die Türen des neuen Block House im Mai öffnen können. Es ist das vierzehnte Block House-Restaurant, das in Hamburg an den Start geht.

Erbrechen, Durchfall, Übelkeit: Ein Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests sorgt bei vielen Gästen für Magen-Darm-Beschwerden. Alle gingen in dasselbe Festzelt.

Inflation und hohe Preise haben die Konsumstimmung zuletzt stark beeinträchtigt. Eine Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass es eine Trendwende geben könnte. Bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen falle der Anstieg hingegen geringer aus, als in anderen Bereichen.

Einweg-Kaffeebecher, Pommesschalen, Wegwerfbesteck - viele Städte im Land klagen über Verpackungsmüll. Nach Tübingen will nun auch Freiburg eine Steuer erheben. Der Gemeinderat hat die Verwaltung beauftragt, die Einführung der kommunalen Steuer zum 1. Juli 2025 vorzubereiten.