Das 11. Frauenforum Foodservice, das in dieser Woche im Grand Elysée Hamburg stattfand, versammelte über 200 Frauen aus der Food-Branche, Gastronomie, Hotellerie und Lebensmittelwirtschaft. Unter dem Motto „Mach den Unterschied! Lernen ist Leben“ standen die Themen Netzwerken, lebenslanges Lernen und Veränderung im Mittelpunkt der Veranstaltung.
Gemeinschaft als Kraftquelle
Gunilla Hirschberger, die Vorstandsvorsitzende des Frauennetzwerk Foodservice e. V., eröffnete das Forum mit einem klaren Appell. Sie betonte die Kraft der Gemeinschaft und forderte die Teilnehmerinnen auf, sich gegenseitig zu stärken und sichtbar zu machen: „Lernen und Leben bedeutet, sich gegenseitig zu stärken und sichtbar zu machen. Wir wissen, was Gemeinschaft bewirken kann, wenn wir Verbindung über Perfektion stellen und einander wirklich zuhören. Ein Netzwerk wie dieses ist pure Kraft. Hier entsteht Mut, und Mut ist ansteckend. Kein Erfolg entsteht isoliert. Ohne das Wir verliert das Ich seine Stärke. Wir dürfen und sollten füreinander da sein.“
Ein besonderer Höhepunkt war die Würdigung von Marlies Head, Inhaberin des Madison Hotels Hamburg und eine der wichtigsten Wegbereiterinnen für Frauen in Führungspositionen der Branche. Ihr Engagement für Ausbildung, Qualität und Gleichberechtigung prägt zahlreiche Karrieren in der Gastronomie.
Zukunftsstrategien: Von Verhandlung bis Unternehmenskultur
Die Referentinnen lieferten Impulse zu den zentralen Themen Female Leadership, Eigenverantwortung und Mut. Dr. Martina Pesic sprach in ihrer Keynote über die Kunst des souveränen Verhandelns und die Notwendigkeit, den eigenen Wert klar zu kommunizieren. Im Kontext des Fachkräftemangels betonte sie, dass neue Führungsqualitäten wie Empathie, Offenheit und der Mut, klassische Machtstrukturen zu hinterfragen, gefragt sind.
Ines Ehe, Geschäftsführerin des Freizeitparks Traumland, stellte die Kraft des Lernens in den Vordergrund und ermutigte dazu, Lernen als festen Bestandteil der unternehmerischen Kultur zu etablieren. Dies sei entscheidend, um Teams zu motivieren und die Innovationskraft langfristig zu sichern. Auch Prof. Manuela Rousseau unterstrich in ihrem Vortrag „Lerngeheimnisse fürs Leben entdecken“, dass Lernen eine Haltung der Neugier sei, die Führungspersönlichkeiten im Spannungsfeld zwischen Erfahrung und Veränderungsbereitschaftzukunftsfähig hält.
Diversität und Teilhabe
Ein weiterer Fokus lag auf der Notwendigkeit von Vorbildern, die Verantwortung übernehmen und andere Frauen mitziehen. Dr. Wiebke Ankersen, Geschäftsführerin der AllBright Stiftung, präsentierte aktuelle Studien, die zeigen, welche Faktoren echte Vielfalt in Führungspositionen ermöglichen. Sie betonte die Relevanz von messbaren Zielgrößen für Diversität als Bestandteil der Unternehmenssteuerung, nicht als reine Symbolpolitik. Zu den erforderlichen Maßnahmen zählte sie den Kulturwandel, klare Ziele und das Einbeziehen von Männern in Veränderungsprozesse.
Manuela Maurer, die Initiatorin der Initiative „Chickpeace“, beleuchtete zudem, wie Integration, Teilhabe und soziales Engagement die Lebensmittelbranche positiv verändern können.
Das Forum schloss mit einem offenen Austausch in den Pausen, beim Speeddating und dem Get-together, der die Veranstaltung seit elf Jahren prägt. Das kollektive Teilen von Wissen und Erfahrungen wurde als essenziell für eine Branche gesehen, die mit Herausforderungen wie Personalmangel, digitalem Wandel und wachsender Komplexität konfrontiert ist. Die Zukunft entsteht hier aus Kooperation und Haltung.



















