Gen Z gibt weniger Trinkgeld

| Gastronomie Gastronomie

In der Gastronomie hat sich in den vergangenen Jahren viel verändert: Von steigenden Betriebskosten über die Digitalisierung bis hin zu neuen Trinkgeldgewohnheiten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass insbesondere junge Erwachsene aus der Generation Z (18 bis 29 Jahre) weniger Trinkgeld geben als ältere Generationen – und ein Viertel von ihnen sogar gar nichts.

Digitale Zahlungen und Trinkgeldkultur im Wandel

Während digitale Zahlungsmethoden mittlerweile in vielen Restaurants Standard sind, sorgt eine neue Entwicklung für Diskussionen: Trinkgeld per Kartenzahlung. In vielen Restaurants tauchen beim Bezahlen automatisch voreingestellte Trinkgeldoptionen auf, etwa 10, 15 oder 20 Prozent. Doch diese Praxis kommt nicht bei allen Gästen gut an. Laut Christian Traxler, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Berliner Hertie School, fühle sich mancher Gast durch die digitalen Kassensysteme unter Druck gesetzt, ein höheres Trinkgeld zu geben, als er ursprünglich geplant hatte.

Die Studie der Finanztechnologie-Plattform Adyen zeigt zudem, dass 75 Prozent der Befragten sich nicht vorschreiben lassen möchten, wie viel Trinkgeld sie geben. Viele bevorzugen es, die Höhe individuell zu bestimmen – sei es der aufgerundete Betrag oder ein festgelegter Schein.

Generation Z gibt am wenigsten Trinkgeld

Besonders auffällig ist das Trinkgeldverhalten der Gen Z. Während ältere Generationen in Deutschland durchschnittlich zwischen 10 und 14 Prozent Trinkgeld geben, liegt dieser Wert bei den unter 30-Jährigen deutlich niedriger. 22,1 Prozent der Gen Z gibt überhaupt kein Trinkgeld.

Das überrascht, denn in anderen Bereichen gelten junge Erwachsene als großzügig – sei es beim Kauf nachhaltiger Produkte oder bei Spenden für soziale Projekte. In der Gastronomie hingegen bleibt ein Teil dieser Generation beim Bezahlen eher zurückhaltend.

Gastronomie im Wandel – Erwartungen an Restaurants steigen

Neben der Trinkgeldkultur verändern sich auch die Erwartungen an die Zahlungsoptionen in Restaurants. Laut der Studie macht jeder fünfte Gast auf dem Absatz kehrt, wenn in einem Restaurant nur Bargeld akzeptiert wird. Besonders in der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen liegt dieser Wert sogar bei über 30 Prozent.

Für Restaurants bedeutet das: Digitale Zahlungen werden immer wichtiger, aber auch die Handhabung des Trinkgelds sollte überdacht werden. Festgelegte Prozentsätze an der Kasse sorgen nicht nur für Unmut, sondern könnten langfristig auch die Trinkgeldbereitschaft weiter senken.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft. 

Die deutsche Köchenationalmannschaft richtet den Blick auf den Culinary World Cup 2026 in Luxemburg und besetzt Schlüsselpositionen neu. Mit Tobias Laabs als Teamchef und einem neuen Captain-Duo der Jugendnationalmannschaft beginnt die Vorbereitungsphase.

Pizza, Pasta und Tiramisu gelten als Inbegriff von italienischer Küche - sie hat aber noch viel mehr zu bieten. Die «cucina italiana» ist nun offiziell Unesco-Kulturerbe. In Italien wird gejubelt.

Die Concept Family Franchise AG erweitert ihr Gastronomieangebot in der Metropolregion Rhein-Neckar. Das Ganztagesrestaurant Wilma Wunder eröffnet am 9. Dezember 2025 im Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim seinen 13. Standort in Deutschland.

Eine neue Umfrage zeigt, welche Potenziale und Risiken virale Social-Media-Trends für Kleinunternehmen bergen. Insbesondere in der Gastronomie hadern Betriebe mit der Trendidentifikation und dem finanziellen Risiko, obwohl die Übernahme einen positiven Einfluss auf den Umsatz haben kann.

Der Guide Michelin erweitert sein Bewertungssystem und führt eine neue Auszeichnung für Weingüter ein. Nach den Sternen für Restaurants und den 2024 präsentierten Keys für Hotels sollen die neuen Trauben einen Maßstab für die besten Weingüter weltweit setzen.

Im Europa-Park wurde der Grundstein für ein neues Mitarbeiter-Restaurant mit integrierter Zentralküche gelegt. Das Bauvorhaben erstreckt sich über vier Stockwerke mit insgesamt 4.500 Quadratmetern Fläche und soll im August 2026 fertiggestellt werden.

Im Kindercafé in Lüneburg beschwert sich wohl niemand über laute Kinder. Im Gegenteil. Laut und lustig soll es zugehen. Solche Orte sind in Städten immer häufiger zu finden.

Nach sechs Jahren Abwesenheit kehrt Jamie's Italian mit einem neuen strategischen Partner und einem überarbeiteten Konzept in die britische Gastronomieszene zurück. Die Neueröffnung soll im Frühjahr 2026 in London stattfinden.

Der Landkreis Harz treibt die touristische Entwicklung des Brockenplateaus voran und setzt dabei auf ein neues Gastronomiekonzept: Die Restaurantkette Timberjacks soll das kulinarische Angebot auf dem höchsten Gipfel Norddeutschlands übernehmen. Auch das Hotel soll ausgebaut werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2027 geplant.