Gerstners Gedanken: Die 7 Ps auf der Suche nach dem richtigen Mix

| Gastronomie Gastronomie

Die Berliner Hospitality-Agentin Eva Miriam Gerstner teilt ihre Gedanken mit euch: über Gastronomie und Gastfreundschaft, über Corona und wie eine neue Normalität aussehen könnte. Sie spricht Klartext und manchmal lässt sie, wie wir wohl alle zurzeit, ihren Gefühlen freien Lauf. Vor allem aber hat sie jede Menge Tipps parat. Im vierten Teil ihrer Reihe geht’s um den Marketingmix: Auf die richtige Mischung kommt es an!  

Wie oft sitzt man eigentlich da und fragt sich, was man noch so alles machen könnte, um (noch) erfolgreicher zu werden. Da kommen die kreativsten Ideen zu Tage, verrücktes Zeugs, eigentlich auch teils ganz cool, aber irgendwie ist dann letztlich doch alles unkoordiniert – und man weiß ja auch immer nicht so genau: Was bringt’s denn dann genau?

Im Dschungel der Begrifflichkeiten verliert man auch gerne mal den Überblick – dem fehlenden Marketing- und Kommunikationsstudium sei Dank. Marketing ist nicht Werbung, ist nicht Marke, ist nicht Kommunikation. Was genau ist aber dann Werbung? Und was ist Marketing? Wie kommuniziere ich? Und was genau? Und wo?

Da wir unsere Zeit gerade noch etwas anders einteilen können, schauen wir es uns doch mal genauer an. Fakt ist: Unsere Marke bildet die Basis für unser Marketing. Also die Basis für all unsere Aktivitäten am Markt.

MARKET – ing.

Übersetzt heißt das ja im Prinzip nix anderes wie: Handeln auf dem Markt, so wie es der Markt verlangt, nach den Wünschen des Marktes. Wir bieten also dem Markt etwas Brauchbares an und wollen damit erfolgreich sein.

„Erfolgreich sein“ kann hier bedeuten: Umsatz machen, den Gewinn steigern, aber auch neue Kunden gewinnen, Kosten  reduzieren, das eigene Image verbessern, die Bekanntmachung der Marke oder unserer Produkte.

Jeder hat individuelle Ziele, die es zu definieren gilt.

Da dieses auf den Markt fokussierte arbeiten immer alle unsere Geschäftsbereiche betrifft, spricht man im Marketing in der Industrie immer von den 4 bzw. in der Dienstleistungsbranche von den 7Ps und bezeichnet damit die Instrumente für einen gelungenen Marketing-Mix.

  1. Das Produkt an sich. Was wird angeboten und in welcher Qualität? (Produkt)
  2. Zu welchem (End-) Preis verkauft man? (Preis)
  3. Wo ist das Produkt erhältlich wie wird es dorthin geliefert? (Vertrieb + Logistik)
  4. Wo kommuniziert man und wie? (Kommunikation)
  5. Wer arbeitet und verkauft? (Team+Mitarbeiter)
  6. Wie wird gearbeitet? (Prozesse)
  7. Wo wird gearbeitet bzw. produziert? (Ort)

Product – Price – Place – Promotion – People – Process – Physical Evidence.

 

Und siehe da: keine Rede von Werbung! Uuuups. Auch nicht von Facebook. Oder Videos. Oder Kugelschreibern.

Da solche oder ähnliche Schlagwörter aber so häufig in aller Munde sind, let’s do a deep dive in das (Achtung: Fachjargon!) Marketinginstrument Kommunikationspolitik! Keine Sorge, natürlich machen wir keinen wirklichen „deep dive“, sonst artet das hier in eine Masterarbeit aus, aber lasst uns doch mal einen Überblick riskieren.

First Step: Der Weg.

Kommunikation allgemein beinhaltet immer alle Kanäle, die man nutzen kann, um Informationen zu einem bestimmten Empfänger zu transportieren.

Kommunikation kann nach innen (zB. zu den Mitarbeitern) oder nach außen (zum Markt) stattfinden. Auch wichtig in der heutigen Zeit ist der Unterschied zwischen Online und Offline-Kommunikation, also digital oder quasi analog.

Zweiter Schritt: Die Zielsetzung.

Was will man erreichen? Was ist das Ziel? Wohin soll die Kommunikation führen? Was ist die Erwartungshaltung? Wann und durch welches Ereignis ist die Kommunikationsaktion erfolgreich?

Dritter Schritt: Die Wahl des richtigen Kanals.

Es gibt die unterschiedlichsten Kanäle, um Nachrichten in die Welt zu senden. Welcher Kanal der passende ist, ist davon abhängig, wer der Empfänger ist und wo dieser sich befindet. Und wieviel Kohle man ausgeben kann und möchte.

Der bedruckte Kugelschreiber kostet sicherlich viel weniger als die Radiowerbung beim lokalen Radiosender. Aber hat er auch die gleiche bzw. richtige Wirkung? Die Möglichkeiten sind unfassbar zahlreich. Hier eine kleine Auswahl bzw. Übersicht:

Klassische Werbung

Anzeigen, Beilagen, Kataloge, Plakate, Flyer, Autobeschriftung, Radiowerbung, Visitenkarten, Aufkleber, der berühmte Kugelschreiber oder die bedruckten Streichholzboxen …

Online-Werbung

Die eigene Webseite, Google Werbung (SEA und SEO), Newsletter, Social Media Werbung, Content-Marketing (Blogs, Videos, Bilder, YouTube, Facebook usw.) …

Verkaufsförderung

Verkostungen, Rabatte- und Kundenkarten, Preisausschreiben, Gutscheine …

Events und Sponsoring

Darunter fallen jegliche Veranstaltungen, Aktionen, Kooperationen und Unterstützungen.

PR (Öffentlichkeitsarbeit)

Pressemitteilungen mit entsprechenden Fotos, Tag der offenen Tür, Artikel, Vorträge, Seminare, Mitarbeiterzeitung, Imagefilme …

Persönlicher Verkauf

Fachmessen, Telefonakquise, persönliche Informations- und Verkaufsgespräche …

Messen & Ausstellungen

Mittlerweile teilen sich auch Städte, Regionen oder Marketinggemeinschaften Messestände, um Kosten einzusparen. Das macht Sinn.

Letztlich ist es auch immer gut, auf sein eigenes Bauchgefühl zu hören und zu checken, mit was man sich wohl fühlt und was einem absolut keinen Spaß bereitet. Vermarktung und Verkauf ist immer nur so gut, je emotionaler und authentischer es ist. Und gute Laune und Humor sind immer ansteckend und daher auch immer erfolgreicher als Dinge, die keinen Spaß machen.

Mein Top-Tipp:

Überlegt ganz genau, wer eure Empfänger sind und wie und wo man diese am effektivsten erreicht. Diese gezielte Vorgehensweise erspart viel Zeit und Geld und bringt letztlich am meisten Output. Vergleicht immer die Kosten mit dem tatsächlichen Nutzen.

Und: Stellt immer euren Unique Selling Point nach vorne! Promotet eure Vorteile! Erzählt eure ganz persönliche Geschichte. Lasst eure Marke strahlen – und die Konkurrenz alt aussehen 

Fragen, Anmerkungen oder sonst einen Kommentar? Schreibt unserer Agentin einfach eine Nachricht. Antworten sind eigentlich recht zügig zu erwarten. Eine Übersicht über den Gerstner Agent*innenalltag findet ihr hier: www.ccm3-consulting.com . Und wer Interesse an einer Zusammenarbeit hat: Das erste Orientierungsgespräch ist immer kostenfrei.

Dieser Text erschien zuerst bei nomyblog. Tageskarte sagt danke.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Küchenchef ist Autodidakt, der Hof liegt in einem 150-Seelen-Dorf in Mittelfranken  – und trotzdem ist ein Michelin-Sterne über dem Restaurant des Winzerhofs Stahl aufgegangen. Wer den Aufstieg des ehrgeizigen Kochs, Winzers und Weinbauingenieurs schon länger verfolgt, ist nicht überrascht.

Unilever Food Solutions hat „Future Menus 2024“ veröffentlicht, einen Trendreport, der globale Entwicklungen in der Gastronomie zeigt. Zu den wichtigsten Veränderungen gehören die steigende Nachfrage nach neuen Geschmackserlebnissen und Gerichten auf pflanzlicher Basis, die Neuinterpretation klassischer Gerichte sowie die Maximierung von Ressourcen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren.

Der Guide Michelin hat zahlreiche Restaurants in Bayern für ihre Leistungen ausgezeichnet. «Eine wirklich herausragende Entwicklung hat Edip Sigl vom Restaurant ES:SENZ im oberbayerischen Grassau vollzogen», lobten die Inspektoren das einzige neue Drei-Sterne-Restaurant Deutschlands.

Nachdem bereits Mitte Dezember 2023 eine Filiale auf der Landside eröffnete, können Reisende am BER seit dem 14. März auch hinter dem Sicherheitsbereich bei Burger King einkehren.

Wer sind die talentiertesten Köchinnen und Köche in Deutschland und wo lohnt sich eine Einkehr ganz besonders? Antworten auf diese Fragen geben die Macher des «Guide Michelin» heute um 19 Uhr in Hamburg. In der Hansestadt wird verkündet, welche Spitzenküchen erneut einen oder mehrere Sterne erkocht haben und welche vielleicht sogar welche abgeben müssen.

In Frankfurts ältestem Thai-Restaurant „Bangkok“ sorgt die deutsche Bürokratie für große Probleme. Der aus Nordthailand stammende Koch Chart Ngamkhum muss trotz seiner Fähigkeiten im Sommer das Land verlassen. Der Grund: eine Gesetzesvorgabe, die das Traditionslokal vor große Herausforderungen stellt.

Ein Biergarten, eine Gaststube - typisch fränkisch geht es zu im Lokal «Zur Sägemühle» im Dorf Großenohe. Fast: Denn es gibt keine Getränke mit Alkohol. Der Grund ist sehr persönlich. Offen erzählt die Betreiberin von der Alkoholkrankheit ihres Partners.

Der Restaurantführer „Der Große Guide“ kürt alljährlich die Besten ihres Faches. In der gerade erschienenen 2024er Ausgabe wird Kathrin Feix mit der höchsten Auszeichnung der Weinbranche bedacht, sie ist „Sommelière des Jahres“

Eine mutmaßliche Schleuserbande soll über Jahre mehr als 20 Menschen als Köche ausgebeutet haben. Nun schlugen die Behörden mit einer großangelegten Razzia in Berlin und Brandenburg zu.

Der Siegeszug der Köchinnen aus Lateinamerika in der Spitzengastronomie reißt nicht ab. Bereits zum fünften Mal in Folge ist mit der Brasilianerin Janaína Torres eine Latina zur «besten Köchin der Welt» gekürt worden. Dabei leitet Torres nicht nur die Küche des beliebten Restaurants "A Casa do Porco" in ihrer Heimatstadt São Paulo.