Getränke-Index 2022: So trinkt Deutschland

| Gastronomie Gastronomie

Auch dieses Jahr lockten die warmen Sonnenstrahlen die Menschen auf die Straßen und Terrassen, zu Open-Air-Veranstaltungen und diversen Festivals im Sommer und darüber hinaus – denn die milden Temperaturen hielten bis Anfang November an.

Dabei ging das ein oder andere kühle Mixgetränk an die feierlich gestimmten Menschen über die Theke. Spoiler-Alert: Der Aperol Spritz und seine Varianten waren auch diesen Sommer in gastronomischen Betrieben einfach nicht wegzudenken – egal, welche anderen Szenegetränke neu auf den Markt kamen. Welche Konkurrenten aber langsam aufholen, hat orderbird, ein führender Anbieter für Cloud-Kassensysteme in der Gastronomie, genauer unter die Lupe genommen. Für einen Trendbericht rund um die beliebtesten alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränke hat das Unternehmen hierfür die anonymisierten Daten von über 16.300 gastronomischen Betrieben in Deutschland aus den Jahren 2020 bis 2022 jeweils von Juni bis September intern ausgewertet.

 

Neben dem Wissen darüber, welche Drinks am meisten über die Theke wanderten und welche Kaffeearten am liebsten getrunken wurden, zeigen die Daten im Bundesländervergleich, wo der Barabend noch erschwinglich ist und wo die feuchtfröhliche Nacht nicht nur wegen des Katers danach weh tut.

Günstig katern in Sachsen-Anhalt, teuer Geld verkraften in Hessen

Insgesamt verkauften die von orderbird ausgewerteten Gastronom*innen fast 5,9 Mio. Long Drinks und Cocktails in den Sommermonaten. Unter den Long Drinks waren vor allem der Gin Tonic, Vodka Energy und Cuba Libre sehr beliebt, dicht gefolgt von Whiskey Cola und Rum Cola. Gin Tonic-Liebhaber*innen geben für einen der klassischsten Long Drinks am wenigsten in Sachsen-Anhalt aus – der Durchschnittspreis liegt hier bei 6,55 Euro, in Hessen dagegen zahlt man im Durchschnitt 9,04 Euro. Auch der allbekannte Vodka Energy hat in Bremen einen stolzen Durchschnittspreis von 9,63 Euro, während im Saarland eine lange Partynacht voller Energie für 5,39 Euro sicher ist. Wer eher auf etwas mehr Süße dank Cola im Cuba Libre steht, der lässt es sich am günstigsten in Rheinland-Pfalz schmecken (⌀ 6,43 Euro), in Hessen wiederum am teuersten (⌀ 8,29 Euro).

Es kann nur einen geben: Die Alldominanz des (Aperol) Spritz hält an

Zu den beliebtesten drei Cocktails zählen dieses Jahr wieder die Spritz-Getränke. Ein Hoch auf den Aperol Spritz – sie machen 49 Prozent aller bestellten Cocktails aus. Zum Vergleich, im Vorjahr lag der Anteil noch bei 41,5 Prozent. Dicht gefolgt von einem frischen Mojito und dem aus den Gläsern der Deutschen nicht wegzudenkenden Wildberry Lillet. Dieser ist bereits zehn Jahre auf dem Markt, steigerte aber – dieses Jahr u. a. wegen des Ohrwurms von Nina Chuba – erst 2020 durch vielerlei Rezeptvorschläge und weltweite Kampagnen seine Bekanntheit. Alle drei Cocktails lassen sich am günstigsten zwischen sechs bis sieben Euro im Durchschnitt in Sachsen-Anhalt schlürfen, während sich der Mojito Feierlaune in Hessen teuer zu stehen kommen lässt (⌀ 9,36 Euro).

Adieu Filterkaffee? Ciao, bella Italia!

Kaum zu glauben, aber wahr: Deutschland schlürft sich mit 24 Prozent aller bestellten Heißgetränke zum Land der Cappuccino-Trinker*innen. 45 Prozent aller bestellten Getränke machen Bier und Kaffee aus, gefolgt von 7 Prozent Wasser-Bestellungen in Restaurants und Co. Zu den Top-Heißgetränken gehören u. a. der Espresso, Americano, Caffè Latte, Latte Macchiato sowie auch der “stinknormale” Tee. 12,3 Prozent aller bestellten Heißgetränke in 2022 waren Latte Macchiato oder Caffè Latte und 7,7 Prozent Espressi. Im Allgemeinen sind die Verkaufszahlen in den untersuchten gastronomischen Betrieben durch die (Kaffee- und Tee-)Bank im vergangenen Jahr dreifach gestiegen – das könnte vor allem an den Schließungen in den letzten zwei Jahren auf Grund der Pandemie liegen.

Aufgrund der Inflation haben sich auch die Preise aller Getränke wie Cola, Schorlen und ähnliches im Durchschnitt erhöht. Der Preis des beliebten alkoholischen Durstlöschers Bier steigt mit einem Durchschnittspreis von 3,60 Euro (2021) auf 3,90 Euro (2022) um 8,3 Prozent. Viele Brauereien plagt der Kohlensäuremangel als Folge der Energiekrise und der Brauerbund geht zukünftig von steigenden Bierpreisen aus. Dennoch, im Vergleich zur allgemeinen Inflation und bezogen auf die Gastronomie ist der Preisanzug mit unter 10 Prozent Preissteigerung also erst einmal gar nicht so schlimm wie überall beschworen.

Denn es geht gleich weiter: Vom Sommer über einen milden Herbst in den Winter stehen in vielen Städten – früher als normalerweise – die ersten Weihnachtsbuden und sind bereit für den alljährlichen Ausschank von Glühwein, Punsch und Eierlikör. Trotz der steigenden Preise freuen sich laut Statista 40 Prozent der Deutschen auf Weihnachten. Bleibt nur die Frage, in welchem Bundesland man sich Glühwein und Co. am günstigsten bzw. teuersten schmecken lässt?

Die vollständige Studie von orderbird kann hier eingesehen werden. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach dem Weggang des Spitzen-Duos Christian und Nathalie Scharrer in die Schweiz hat das Zwei-Sterne-Restaurant Courtier im Resort Weissenhaus an der Ostsee den Betrieb eingestellt. Eine Nachfolgebesetzung ist nicht vorgesehen, wie das Gourmet-Portal Restaurant Ranglisten berichtet.

VOX startet am 4. November 2025 ein neues Koch-Format mit Tim Mälzer als Mentor. Spitzenkoch Jan Hartwig entscheidet über das Ausscheiden. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 50.000 Euro und ein Duell bei "Kitchen Impossible".

Subway zählt nach eigenen Angaben aktuell 666 Restaurants in Deutschland und treibt die Expansion sowie die Modernisierung des Filialnetzes voran. Im Jahr 2025 wurden bisher rund 25 neue Standorte eröffnet.

Das "Alex" stellt den Betrieb im Alsterpavillon nach rund 25 Jahren Ende Oktober ein. Die Präsenz in Hamburg wird jedoch aufrechterhalten: Das Unternehmen plant die Eröffnung eines neuen Standorts an der Rothenbaumchaussee.

Ed Ladino Samboni, Auszubildender im Restaurant Carls an der Elbphilharmonie, wurde mit dem Genuss-Kultur-Preis der Josef Laufer Stiftung ausgezeichnet. Er überzeugte mit einem Menü, das die Reise der Kartoffel von seiner Heimat Kolumbien nach Europa nachzeichnete.

Nach einer längeren Pause öffnet das Gourmet Restaurant im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim wieder für Gäste. Das Haus kündigte an, den Fine-Dining-Betrieb in den kommenden Wochen an ausgewählten Terminen wieder aufzunehmen.

In der gehobenen Gastronomie wird derzeit über die grünen Sterne des Michelin-Führers diskutiert. Eine Spekulation über das angebliche Ende der Auszeichnung löste eine Debatte aus, doch der Guide Michelin klärt auf: Die Anerkennung für Nachhaltigkeit besteht aktuell fort, wird aber neu präsentiert.

Das Gourmetrestaurant Staderer im Designhotel Das Altmühltal präsentiert unter der Leitung von Chefkoch Florian Vogel eine Küche, die sich auf Präzision, Produktfokussierung und Nachhaltigkeit konzentriert. Das Haus, errichtet von der Firmengruppe Martin Meier, versteht sich als architektonische und kulinarische Hommage an den Naturpark Altmühltal.

Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro modernisiert die Burgerkette Jim Block aktuell ein denkmalgeschütztes Haus in Rostock. Wo derzeit noch Handwerker tätig sind, entsteht das neue Restaurant, dessen Eröffnung für Mitte November 2025 geplant ist. Die Filiale dient auch als Testlabor für neue Design- und Serviceelemente.

Die Weihnachtszeit ist für Hotellerie und Gastronomie eine der umsatzstärksten Phasen. Um Umsatz und Gästebindung zu maximieren, empfiehlt die DEHOGA Beratung gezielte Aktionen und strategische Planung. Kreativität, festliche Atmosphäre und gezielte Kommunikation stehen dabei im Zentrum.