Getrübter Start in der hessischen Biergartensaison

| Gastronomie Gastronomie

Das sonnige Frühlingswetter in Hessen lädt zum Besuch von Biergärten und Außenbereichen von Lokalen ein. Zahlreiche Gastronomen im Bundesland bieten ihren Gästen während der kommenden Monate Außenplätze an und tragen damit der allgemeinen «Mediterranisierung des Lebensstils» Rechnung, wie es beim Branchenverband Dehoga Hessen heißt. Doch die Konsumzurückhaltung der Menschen, Kostensteigerungen und der Personalmangel trüben mancherorts den Saisonstart. 

Zuversicht für Saison

Insgesamt blickten die Betriebe zuversichtlich in die natürlich stark von der Witterung abhängige Saison, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Gisbert Kern, auf Anfrage der Deutschen Prese-Agentur. Für Betriebe mit Außenbewirtung gebe es an schönen Tagen eine starke Nachfrage, doch mache sich auch in diesem Bereich bemerkbar, dass die Menschen weniger Geld ausgeben. Hinzu kommt der Mangel an Mitarbeitern. 

Fehlendes Personal zwingt teils zur Absage von Reservierungen

Klaus Obermann beispielsweise, Eigentümer des alten Bahnhofs in Gemünden (Wohra) in Nordhessen, könnte in seinem Biergarten eigentlich 150 Sitzplätze anbieten. Doch weil Personal fehlt, könnten teils nur 20 bis 30 Plätze besetzt werden, sagt er. Nach früher 20 Teilzeitkräften kommt er jetzt nur noch auf fünf. Studierende oder Schüler, die sich früher regelmäßig in seinem Lokal etwas dazuverdienten, kämen jetzt kaum noch - manchmal müsse er auch alleine arbeiten und dann auch gelegentlich Reservierungen absagen, sagt der gelernte Koch. Die Saison sei für sein früher häufig volles Lokal trotz des eigentlich guten Wetters schleppend angelaufen - warum, lasse sich nicht genau sagen. 

«Runner» für schnelleren Service 

Positiver blickt Wirtshausbetreiber Oliver Döbert aus Rodgau im Landkreis Offenbach auf den Saisonstart. Vor allem an Feiertagen und bestimmten Angebotstagen sei der Biergarten, den er mit seiner Frau betreibt, in diesem Frühling schon «brummend voll» gewesen - und das bei einer Kapazität von 350 bis 400 Plätzen. «Die Leute sind hungrig, nach draußen zu kommen», sagt der Wirt und gelernte Koch. 

Um den Service auch in Zeiten personeller Engpässe zu beschleunigen, arbeitet das Wirtshaus mit sogenannten «Runnern» - das sind Mitarbeitende, die nur die bestellten Speisen und Getränke von Küche und Theke holen und an die Tische bringen. Für die Aufnahme neuer Bestellungen sind wieder andere Mitarbeitende zuständig. Damit sei es auch gelungen, die Umsätze zu steigern, sagt Döbert. Angesichts gestiegener Kosten für Personal, Energie und Grundsteuer bis hin zu höheren Gema-Gebühren sei das auch nötig - zumal er ein «Gegner von Preiserhöhungen» sei und einiges Geld in das Wirtshaus investiert habe, um es fit für die Saison zu machen. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe​​​​​​​ erweitert sein gastronomisches Angebot. Küchendirektor Boris Rommel sowie Spa-Managerin Angelika Rommel haben dazu ein Konzept entwickelt, das panasiatische Kochkunst mit dem Gedanken von Longevity vereint.

Morgens Kaffee und Pancakes, abends Burger und Bier: In der Münchner Innenstadt teilen sich neuerdings zwei Gastronomie-Betriebe ein Lokal: das «Café Buur» und die «Hamburgerei». So soll der Kostenexplosion begegnet werden.

Welcher Song wird Wiesn-Hit? Das ist alljährlich eine der wichtigsten Fragen auf dem Oktoberfest. Nun gibt es vorab einen Musik-Wettbewerb - auch wenn es ausdrücklich nicht um den Wiesn-Hit geht.

Endlich das lang erwartete Duell: Jamie Oliver liefert sich ein Wettkochen gegen Tim Mälzer. Die Aufgabe ist wahrlich keine einfache. Streamingnutzer können jetzt schon das Ergebnis sehen.

Jetzt ist es wieder so weit: Die Nominierungen für die Berliner Meisterköche 2025 stehen fest. Eine unabhängige Jury hat jeweils fünf Kandidatinnen und Kandidaten für die jeweiligen Kategorien nominiert.

Ein 2021 beschlossenes Gesetz sollte Kunden von Berliner Restaurants oder Imbissen Informationen über Hygiene und Sauberkeit liefern - nun ist es bald Geschichte. Das Gesetz werde wieder abgeschafft, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz. «Die Regelung hat keinen Mehrwert gebracht.»

Das Restaurant im Londoner Ritz Hotel ist bei den diesjährigen National Restaurant Awards zum besten Restaurant des Vereinigten Königreichs gekürt worden. Das Restaurant, das bereits 1906 eröffnet wurde, ist damit nicht nur eines der ältesten, sondern gilt auch als eines der glamourösesten in London.

So durchwachsen wie das Wetter der vergangenen Wochen verlief auch der Saisonstart für die Thüringer Außengastronomie. Nun hofft die Branche auf einen schönen Juni, um die Umsätze wieder aufzuholen.

Was dreht sich denn da? Jeder dritte Döner in NRW müsste eigentlich als Drehspieß bezeichnet werden. Das ist das Ergebnis einer Sonderauswertung des Verbraucherschutzministeriums.

Die Liste der „The World’s 50 Best Restaurants“ hat heute vorab ihr Ranking der Plätze 51 bis 100 für das Jahr 2025 veröffentlicht. Die vollständige Rangliste der Top 50 wird am 19. Juni bei einer Gala in Turin präsentiert. Tim Raue ist nicht mehr in den Top 50 vertreten. Gleiches gilt für Schloss Schauenstein von Andreas Caminada und das Nobelhart & Schmutzig.