Die Lieferando-Mutter Just Eat Takeaway sieht sich in Deutschland trotz der starken Position gegenüber anderen Lieferdiensten erst am Anfang. «Unser größter Konkurrent in Deutschland ist das Telefon - nicht etwa Deliveroo oder Uber Eats», sagte Firmenchef Jitse Groen der Deutschen Presse-Agentur. Obwohl Lieferando als Marke breit bekannt sei, hätten zuletzt nur 18 Prozent für Essenbestellungen den Online-Dienst genutzt - die meisten riefen nach wie vor in den Lokalen an.
Just Eat Takeaway geht aber davon aus, dass man in dem Geschäft 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung gewinnen muss, um profitabel zu sein. Aktuell sieht Just Eat Takeaway für sich eine Marktdurchdringung von 37 Prozent in den Niederlanden und von 29 Prozent in Großbritannien.
Groen rechnet nicht mit einem Einbruch des Geschäfts nach dem Ende der Corona-Pandemie. Unter anderem in Deutschland entfalle ein Großteil der Bestellungen auf Lokale, in denen man nur Essen zum Abholen bestellt. Das Ersatz-Geschäft mit Restaurants, in denen man gerade nicht essen kann, spiele dagegen nur eine untergeordnete Rolle. «Corona hat dafür gesorgt, dass mehr Leute häufiger Essen bestellen», sagte Groen. Ein Teil der Orders werde vielleicht mit dem Ende der Pandemie wegfallen - aber das Geschäft mit Bestellungen am Arbeitsplatz könne dies ausgleichen.