Berliner Restaurants und Hotels formieren sich als „Berlin Food Kollektiv“. Die namhaften Gastgeber wollen auf die gesellschaftliche Bedeutung der Gastronomie aufmerksam machen. Eine Aktion mit mäßiger Resonanz auf Instagram gab den Startschuss.
Der Zusammenschluss zeige, dass die Antwort auf die Krise in Kooperation bestehe, so die Macher, zu denen denen die Hotels Michelberger, Oderberger, Orania, die Sternerestaurants Nobelhart & Schmutzig, Horváth, Restaurant Tim Raue, genauso wie aufsteigende Protagonisten einer vorwärtsgewandten Berliner Speisekultur wie CODA, Lode & Stijn, Brlo Brwhouse, Tulus Lotrek und Otto.
Im Vordergrund der Aktionen des Bündnisses sollen der gemeinsame Einsatz für geteilte Werte, die Wertschätzung der Gastronomie als Treiber von Unternehmertum und Kultur, auf dem Teller und darüber hinaus, sowie die kontinuierliche Arbeit zur Etablierung Berlins als kulinarischen Hot-Spot stehen. Die Akteure legen ihren Fokus auf geteilte Werte und den Blick in eine wünschenswerte Zukunft: Eine enge Zusammenarbeit anstelle von Konkurrenz, um Themen wie Nachhaltigkeit, Produktqualität, Inklusivität, die kulturelle und soziale Funktion der Gastronomie in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen und schließlich auch die Entwicklung von Berlin zu einer europäischen und weltweiten Food-Hauptstadt anzutreiben, schreiben die Initiatoren. Die digitale Aktion unter dem Hashtag #facesbehindplates wollte den Blick auf die Vielzahl von Menschen und Berufen, die in der Gastronomie beschäftigt werden. Das Kollektiv lud deutschland-weit Gastronomen ein auf ihren Instagram-Kanälen Portraits alle Menschen zu zeigen, die an einem jeweiligen Gericht direkt und indirekt beteiligt waren: Von den Angestellten und Betreibern der Betriebe bis hin zu den Zulieferern, Lebensmittelproduzenten, Handwerkern, Putzkräften oder Freiberuflern. Unter dem Hashtag, sind allerdings nur 27 Bilder zu finden, nur zwei davon mit Gesichtern.
Der Hintergrund wird vom Kollektiv wie folgt beschrieben: “Mit unserer Aktion wollen wir zeigen, wer die Gastronomie überhaupt zu dem macht, was sie ist – wie viele Personen in unterschiedlichsten Funktionen eigentlich hinter dem Erlebnis stehen, das wir dem Gast jeden Tag bieten. Und wie viele Menschen letztendlich durch die Einbrüche in der Gastronomie betroffen sind. Dabei geht es uns nicht um Krisenstimmung, sondern um die Wertschätzung für den immensen gesellschaftlichen bzw. kulturellen Beitrag, den all diese Menschen tagtäglich gemeinsam leisten.“
„Gerade In den letzten Jahren hat sich die Berliner Gastronomie Landschaft zu einem fantastischen Ökosystem entwickelt, das nicht nur etlichen Menschen verschiedenster Berufe zu Brot und Butter verhilft, sondern sich zudem für direkte, werthaltige und nachhaltige Beziehungen zu Bauern und Produzenten und einem verantwortungsvollen Umgang mit MitarbeiterInnen und PartnerInnen einsetzt. Wir wollen einen Beitrag zu einer besseren deutschen Speisekultur leisten, die sich vielleicht schon bald mit Städten wie Paris oder Kopenhagen messen kann. Mit unserem Flashmob möchten wir die abstrakte Wichtigkeit der Gastronomie für die deutsche Wirtschaft in etwas sehr menschliches und greifbares verwandeln,” so das Kollektiv weiter.