Hellofresh mit deutlichem Kundenrückgang

| Gastronomie Gastronomie

Der Kochboxenversender Hellofresh hat infolge der eingetrübten Konsumlaune deutlich an Kunden verloren. Zwar stieg die Zahl der aktiven Kunden im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 4 Prozent auf acht Millionen, allerdings sind das mehr als 500.000 weniger als noch in den Monaten Januar bis März.

Konzernchef Dominik Richter versuchte die Entwicklung zu relativieren: «Das zweite Quartal ist erfahrungsgemäß immer schwächer als das erste», sagte er am Montag in einer Telefonkonferenz. Im vergangenen Jahr habe der Dax-Konzern zwischen den ersten beiden Quartalen noch davon profitiert, dass Menschen wegen der Corona-Pandemie häufiger zu Hause waren und entsprechend Kochboxen bestellten.

Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) ging um 7,5 Prozent auf 145,9 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich verdiente Hellofresh mit 62,5 Millionen Euro gut ein Viertel weniger als noch im Vorjahreszeitraum.

Als aktive Kunden zählt der Konzern Menschen, die innerhalb der vergangenen drei Monate ab Ende des entsprechenden Quartals mindestens eine Box erhalten haben. Dazu zählen neben regulären Bestellungen auch Neu- und Testkunden. In den USA sank die Kundenzahl vom ersten zum zweiten Quartal unter dem Strich um rund 220 000, in den restlichen Märkten waren es zusammen etwa 300 000.

Auch die Summe an Bestellungen konzernweit ging zurück: Waren es im Auftaktquartal des laufenden Jahres noch rund 34,6 Millionen, zählte Hellofresh jetzt noch knapp 32,3 Millionen. Dabei geht mehr als die Hälfte jeweils auf das Konto der USA.

Wie wichtig die Vereinigten Staaten für das Unternehmen sind, wird beim operativen Gewinn des zweiten Quartals noch klarer: Während das Berliner Tech-Unternehmen zusammengerechnet in all seinen anderen Märkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Rückgang um fast ein Viertel auf 64,8 Millionen Euro hinnehmen musste, legte das US-Betriebsergebnis um fast 23 Prozent auf 112,2 Millionen Euro zu.

Der Konzernumsatz der Monate April bis Juni stieg gegenüber dem Vergleichszeitraum um rund ein Viertel auf knapp zwei Milliarden Euro. Dabei halfen neben einer Aufwertung des US-Dollars auch ein Anstieg des durchschnittlichen Bestellwertes und dass Kunden öfter zu Zusatzprodukten griffen.

Allerdings schwächt sich das Wachstum in der Essenslieferbranche seit einigen Monaten ab: Auch andere Unternehmen wie Delivery Hero oder Just Eat Takeaway haben mit der gedämpften Konsumlaune zu kämpfen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Angebot an vermeintlich gesundem Essen zum Mitnehmen wächst rasant, doch viele Produkte enthalten unerwartet viel Zucker. Das ergab ein Marktcheck, in dem 17 Anbieter wie McDonald‘s, Yorma‘s, Dean & David und andere untersucht wurden. Elf Zuckerwürfel fanden sich in einem Salat von Peter Pane.

Mit einem besonderen Konzept geht die L.A. Jordan-Lounge im Ketschauer Hof in Deidesheim an den Start. In einem neu gestalteten Seitenflügel des L.A. Jordan finden bis zu 16 Personen an einem großen Tisch Platz, um die Zwei-Sterne-Kreationen von Küchenchef Daniel Schimkowitsch zu genießen. Zudem steht eine Weinkarte mit 1.000 Positionen zur Wahl.

Die Verbraucherzentrale Bayern hat in einem Marktcheck 16 To-Go-Gerichte von 16 Anbietern der Systemgastronomie unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: In den Mahlzeiten steckt oft überraschend viel Zucker.

Der Konflikt im Gazastreifen belastet auch die Umsätze von McDonald’s. Nun scheint die Situation für den Franchisenehmer nicht mehr tragbar zu sein. Das Unternehmen verkauft seine 225 Restaurants in Israel zurück an McDonald’s.

Zahlreiche asiatische Restaurants reihen sich an der Kantstraße aneinander. Vor 25 Jahren hat der Berliner Koch The Duc Ngo dort sein erstes Restaurant eröffnet. Zeit für eine kleine Spurensuche.

The Duc Ngo serviert vor allem asiatische Fusion-Küche. Doch der Berliner Koch will auch deutsches Essen wieder hip machen. Ngo kam 1979 aus Vietnam nach Deutschland. Er betreibt eigenen Angaben nach hierzulande 14 Restaurants.

Die Teilnehmer für die diesjährige Ausgabe des Live-Wettbewerbs Koch des Jahres stehen fest. Im schriftlichen Vorentscheid konnten sich sechzehn Kandidaten aus 400 Bewerbungen durchsetzen. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena im Halbfinale des Wettbewerbs antreten.

Der Guide Michelin hat in Hamburg seine Sterne für die Restaurantküchen in Deutschland verliehen – so viele wie nie zuvor. Insgesamt 340 Betriebe können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern schmücken. Neu im Sterne-Olymp mit drei Sternen ist das oberbayerische Restaurant «Ess:enz» von Edip Sigl.

Das Restaurant „Prosecco“ ist seit mehreren Jahrzehnten ein beliebtes Lokal in Salzburg. In vier Wochen wird das Lokal den Namen allerdings in „Animo by Aigner“ ändern müssen. Der Grund: der italienische Weinverband Prosecco hat mit rechtlichen Schritten gedroht.

Während des Frühlingsfestes in Stuttgart darf auf dem gesamten Gelände am Neckar kein Cannabis geraucht werden. Zuvor hatten sich schon die Festwirte gemeinsam darauf verständigt, Kiffen in den Zelten nicht zu erlauben.