Jewhen Klopotenko: Kochen in Zeiten des Krieges

| Gastronomie Gastronomie

Jewhen Klopotenko ist der bekannteste Koch der Ukraine. In seinem Restaurant „100 Rokiw Tomu Wpered“ (auf Deutsch: Vor 100 Jahren in der Zukunft) kocht er traditionelle ukrainische Gerichte in neuem Gewand. Und das sogar mitten im Krieg, denn seit Beginn der russischen Inversion hatte Klopotenko erst an zwei Tagen geschlossen.

Im Gespräch mit dem Welt-Lifestyle-Magazin „Iconist“ verriet der ukrainische Starkoch, dass er in den ersten beiden Monaten des Krieges vor allem für die Angehörigen der Armee gekocht habe. Mittlerweile sei sein Restaurant in Kiew aber auch wieder für Zivilisten geöffnet. „Eine Menge Menschen, die die Stadt verlassen hatten, sind wieder zurückgekommen und gehen auch aus“, erklärt Klopotenko, der demnächst ein Kochbuch veröffentlicht. Für die Menschen bedeute der Besuch im Restaurant ein „Stück Normalität“.

Und auch für die Menschen außerhalb von Kiew will der Starkoch da sein. Deswegen eröffnete er in den letzten Monaten zwei weitere Bistros in der Westukraine, in denen er vor allem geflüchtete Menschen bedient und Gratismahlzeiten für Bedürftige verteilt. Lieferengpässe bei seinen Waren hat er derzeit nicht, denn Jewhen Klopotenko kocht ausschließlich ukrainische Küche mit ukrainischen Zutaten.

Ans Aufgeben denkt der Koch trotz Krieg nicht. Im Gegenteil, er habe gar keine andere Möglichkeit, als weiter mit daran zu arbeiten, die Ukraine zu einem freien und unabhängigen Land zu machen, sagt Klopotenko. „Wenn ich aufgebe, werden auch andere Menschen in der Ukraine denken, dass es keine Hoffnung mehr gibt. Viele Leute folgen mir in den sozialen Medien und sehen, was ich mache. Ich fühle mich für diese Menschen verantwortlich.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Restaurantführer „Der Große Guide“ kürt alljährlich die Besten ihres Faches. In der gerade erschienenen 2024er Ausgabe wird Kathrin Feix mit der höchsten Auszeichnung der Weinbranche bedacht, sie ist „Sommelière des Jahres“

Eine mutmaßliche Schleuserbande soll über Jahre mehr als 20 Menschen als Köche ausgebeutet haben. Nun schlugen die Behörden mit einer großangelegten Razzia in Berlin und Brandenburg zu.

Der Siegeszug der Köchinnen aus Lateinamerika in der Spitzengastronomie reißt nicht ab. Bereits zum fünften Mal in Folge ist mit der Brasilianerin Janaína Torres eine Latina zur «besten Köchin der Welt» gekürt worden. Dabei leitet Torres nicht nur die Küche des beliebten Restaurants "A Casa do Porco" in ihrer Heimatstadt São Paulo.

Wer demnächst in Schwabing eine Pizza essen möchte, der sollte unbedingt das passende Kleingeld dabeihaben. Denn ein neues Lokal in der Herzogstraße will künftig die wohl teuerste Pizza der Stadt servieren. Die „Ho Lee Shit“-Pizza soll 79 Euro kosten. Dafür gibt es erlesene Zutaten wie Miyazaki Wagyu-Fleisch aus Japan und Kaviar.

Das Finale des Kochwettbewerbs Bocuse d'Or findet 2025 in Lyon ohne deutsche Beteiligung statt. Der für Deutschland ins Rennen geschickte Marvin Böhm, Sous-Chef im Restaurant Aqua in Wolfsburg, erreichte im Europa-Finale nur den 18. Platz von 20 Plätzen. Auf dem Treppchen finden sich Dänemark, Schweden und Norwegen.

Auch die Gastro-Marke Pottsalat hatte Hans-Christian Limmer, der zu einem rechten Treffen mit eingeladen haben soll, als Investor. Nach der Trennung wurde unter anderem eine „Bunt-ist-besser-Bow" ins Menü genommen. Deren Gewinne gehen nun an CORRECTIV.

Das kulinarische Aushängeschild des Fünf-Sterne-Resorts Schloss Elmau ist das mit zwei Michelin-Sternen und fünf schwarzen Kochhauben im Gault&Millau ausgezeichnete Restaurant Luce d’Oro, das ab sofort den japanischen Namen IKIGAI​​​​​​​ trägt.

Nach dem Erfolg des Restaurants Circolo Popolare in London, will der neuste Zuwachs der Big Mamma Group in Madrid die italienische Authentizität ehren. Und das als erstes Restaurant im Picasso Tower.

Der Sandwich-Gigant Subway hat eine Vereinbarung mit McWin Capital Partners getroffen, um das Management der Marke in Frankreich, der Tschechischen Republik, Luxemburg und Belgien zu übernehmen. McWin soll in den nächsten zehn Jahren weitere 600 Standorte entwickeln. McWin hatte zuletzt die Mehrheit bei Sticks'n'Sushi übernommen.

Anja Hirschberger, langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats des Leaders Club Deutschland, tritt aus der Vereinigung aus und legt ihren Aufsichtsratsposten nieder. Zuvor waren bereits Gründungspräsident Thomas Hirschberger und Vorständin Kerstin Rapp-Schwan aus dem Leaders Club ausgetreten.