Drei-Sternekoch Juan Amador und der bekannte Winzer Fritz Wieninger haben einen „Buschenschank“ mit Blick über Wien eröffnet. Ein „Buschenschank“ ist ein Betrieb, in dem Landwirte Getränke und kalte Speisen ausschenken und servieren dürfen. Für die Weinbegleitung im „Hans & Fritz“ sind die Weingüter Wieninger und Hajszan Neumann zuständig.
Der Schank „Hans & Fritz“ befindet sich in einem roten Pop-up-Container, der früher für den Buschenschank Wieninger am Nussberg im Einsatz war. Er befindet sich am Steinberg unweit des Krapfenwaldbades in Wien-Döbling. Geöffnet ist bei schönem Wetter immer am Donnerstag und Freitag von 15 bis 22 Uhr und am Samstag und Sonntag von 12 bis 22 Uhr.
Auf der Speisekarte stehen Klassiker wie Beinschinkenbrot mit Kren oder Bio-Leberpastete im Glas. Aber auch Heurigen-Untypisches wie Beef Tatar vom Almochsen "à la chinoise", Ceviche von Süßwasserfischen mit Dill, Gurke und Jalapeño oder Cheesecake mit Marillenröster tischt der Sternekoch im Hans und Fritz auf.
„Es ist schon eine traditionelle Buschenschank, aber ein bisschen entspannter und moderner“, wird Juan Amador zitiert. Fritz Wieninger sagt: „Das ist schon auch eine Corona-Geschichte. Die Leute haben einen Drang nach draußen, wir hoffen, dass wir hier den Wein verkaufen können, den wir gerade in der Innenstadt schwer anbringen. Ich will mir im Herbst nicht vorwerfen, ich hätte nicht alles getan, um die Krise zu bewältigen.“
Am 17. August 1784 hat Kaiser Josef II. die rechtliche Grundlage für den Buschenschank durch eine Zirkularverordnung geschaffen. Mit diesem Zirkular erteilte Josef II. jedermann die Erlaubnis, die von ihm selbst erzeugten Lebensmittel, Wein sowie Obstmost „zu allen Zeiten des Jahres, wie, wann und in welchem Preise er will, zu verkaufen oder auszuschenken“.
In der Buschenschank dürfen ausschließlich kalte Speisen und hausgemachte Mehlspeisen serviert werden. Das typische Buschenschank-Gericht ist die „Brettljause“. Sie besteht aus einem Aufschnitt (zum Beispiel Geselchtes, Schweinsbraten, Schinken, Trockenwürstel, Speck, Lendbratl, Selchwürstel) und Aufstrichen (etwa Verhackert, Leberstreichwurst, Grammelfett, Bratfett, Kürbiskernaufstrich) mit Kren und Schwarzbrot und wird auf einem Holzbrettl serviert.
Der Bauer darf in der Buschenschank Getränke anbieten, die aus eigener Produktion stammen bzw. von bäuerlichen Betrieben zugekauft werden. Dazu gehören: Wein, Sturm, Traubenmost und Traubensaft, Obstwein und Obstmost sowie selbstgebrannte geistige Getränke.