Trendy Retro-Dekor, ein khaki-grüner Außenanstrich und Kellner in Militärkluft: Vietnam hat eine ganz besondere Kaffeehaus-Kette, die sich mittlerweile auch außerhalb der Landesgrenzen einen Namen gemacht hat. Cong Caphe wurde vor knapp 20 Jahren gegründet und betreibt heute mehr als 100 Filialen, vor allem in der Hauptstadt Hanoi und in Ho-Chi-Minh-Stadt (früher Saigon). Aber auch in Südkorea, Kanada, Malaysia und Taiwan ist die Kette vertreten.
Die Vintage-Inneneinrichtung scheint dabei von einer Militärbasis oder manchmal gar Bunkern inspiriert. Rund um die Tische machen Utensilien aus Kriegstagen, die auch in ein Museum gehören könnten, die Illusion perfekt. Tarnhelme und Fotografien aus den 1960er Jahren zieren die Wände.
Warum ist der Krieg in Vietnam so präsent?
«Wir wollen mit unserer Kluft die Soldaten von damals ehren, die für unser Land gekämpft haben», sagt der Mitarbeiter Duc Anh Lee und rückt sich seine dunkelgrüne Militärkappe zurecht. Vor der Theke drängen sich Jugendliche und digitale Nomaden, um ihre Bestellung aufzugeben. Denn Vietnam ist ein junges Land: Wie der Großteil seiner Landsleute ist auch Duc erst nach dem Krieg (1955 bis 1975) geboren.