Kin Dee geschlossen – Spitzenköchin Dalad Kambhu "hat es satt" 

| Gastronomie Gastronomie

Nach sieben Jahren hat die renommierte Berliner Köchin Dalad Kambhu ihr Thai-Restaurant "Kin Dee" in der Lützowstraße in Moabit geschlossen. 2019 wurde ihre thailändische Küche erstmals mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, doch nun will sie, auch wegen des Umgangs mit ihr in der Gastro-Branche der Hauptstadt, nicht länger am Herd stehen.

Im Gespräch mit dem "Tagesspiegel" erklärte Kambhu, dass der Verlust ihres Michelin-Sterns im letzten Jahr ein Rückschlag gewesen sei: Die 38-Jährige kritisiert, dass die französische Küche nach wie vor als Maßstab für Qualität betrachtet werde, was es ihr als thailändische Köchin erschwert habe, sich in Berlin zu behaupten. "Ich habe es satt, ständig meinen Erfolg rechtfertigen zu müssen und diese Kämpfe zu führen", so Kambhu.

Laut der Zeitung war Kambhus Michelin-Auszeichnung damals in der Berliner Gastronomie sehr umstritten. Warum ihr der Michelin-Stern entzogen wurde, habe sie jedoch nicht hinterfragen wollen: Das "patriarchalische System der Restaurant-Welt" solle schließlich nicht ihren Wert bestimmen.

Neben dem Widerstand in ihrer eigenen Branche nannte Kambhu auch persönliche Gründe für die Schließung. Der Stress der letzten Jahre habe ihrer Gesundheit geschadet.

Darüber hinaus habe sie nach der Corona-Pandemie eine Veränderung in der Gästestruktur festgestellt: Mittlerweile kämen weniger experimentierfreudige Touristen in die Stadt, was sich negativ auf die Einnahmen des "Kin Dee" ausgewirkt habe. Kambhu denkt nun darüber nach, wieder mit dem Modeln anzufangen. Anders als in der Gastronomie würden Jobs in dieser Branche "immerhin gut bezahlt".

Erst am 20. Juli waren im Edel-Thai die letzten Teller an die Tische getragen worden. 2017 hatte die Autodidaktin Dalad Kambhu ihr Restaurant in Tiergarten eröffnet, schon zwei Jahre darauf wurde es mit einem Michelin-Stern geadelt. Kambhus Konzept, eine möglichst authentische und doch verspielte thailändische Küche mit lokalen Produkten aus dem Berliner Umland zu kreieren, hatte gezündet. Doch 2023 dann der Schlag: Nach vier Jahren wurde dem Kin Dee sein Stern wieder aberkannt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Uber Eats vergibt erneut seinen Gastro-Award. Nach dem Auftakt im vergangenen Jahr gehen die Awards nun in die zweite Runde: Ab Anfang Juni 2025 kann im öffentlichen Voting abgestimmt werden.

Ausgehen ist teuer geworden und manch einer verzichtet deshalb lieber auf den Besuch im Restaurant oder Biergarten. Ein Münchner Gastronom will diesem Trend etwas entgegensetzen - mit einem ungewöhnlichen Konzept.

Die Temperaturen steigen, die Eissaison läuft auf Hochtouren – und in Würzburg haben Eisliebhaber diesen Sommer besonders gute Karten. Einer aktuellen Auswertung zufolge belegt die unterfränkische Stadt Platz eins im deutschlandweiten Vergleich.

Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe​​​​​​​ erweitert sein gastronomisches Angebot. Küchendirektor Boris Rommel sowie Spa-Managerin Angelika Rommel haben dazu ein Konzept entwickelt, das panasiatische Kochkunst mit dem Gedanken von Longevity vereint.

Einwegverpackungen sind im Alltag der Gastronomie fest verankert – vor allem im Bereich Take-away und Lieferservice. Doch angesichts wachsender Umweltprobleme und neuer gesetzlicher Vorgaben geraten klassische Verpackungslösungen zunehmend unter Druck. Nachhaltigkeit wird zum Muss. Für Gastronom:innen bedeutet das: Die Verpackungsauswahl muss nicht nur funktional, sondern auch ökologisch tragfähig sein. Dabei geht es längst nicht mehr nur um einzelne Materialien – sondern um ganzheitliche Konzepte.

Morgens Kaffee und Pancakes, abends Burger und Bier: In der Münchner Innenstadt teilen sich neuerdings zwei Gastronomie-Betriebe ein Lokal: das «Café Buur» und die «Hamburgerei». So soll der Kostenexplosion begegnet werden.

Welcher Song wird Wiesn-Hit? Das ist alljährlich eine der wichtigsten Fragen auf dem Oktoberfest. Nun gibt es vorab einen Musik-Wettbewerb - auch wenn es ausdrücklich nicht um den Wiesn-Hit geht.

Endlich das lang erwartete Duell: Jamie Oliver liefert sich ein Wettkochen gegen Tim Mälzer. Die Aufgabe ist wahrlich keine einfache. Streamingnutzer können jetzt schon das Ergebnis sehen.

Jetzt ist es wieder so weit: Die Nominierungen für die Berliner Meisterköche 2025 stehen fest. Eine unabhängige Jury hat jeweils fünf Kandidatinnen und Kandidaten für die jeweiligen Kategorien nominiert.

Ein 2021 beschlossenes Gesetz sollte Kunden von Berliner Restaurants oder Imbissen Informationen über Hygiene und Sauberkeit liefern - nun ist es bald Geschichte. Das Gesetz werde wieder abgeschafft, sagte eine Sprecherin der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz. «Die Regelung hat keinen Mehrwert gebracht.»