Kinderteller auch für Erwachsene? Rechtsanwalt klärt auf

| Gastronomie Gastronomie

Nuggets mit Pommes, Würstchen oder Nudeln mit Tomatensauce: Viele Restaurants führen spezielle Kindergerichte auf ihrer Karte. Auch Erwachsene haben da vielleicht mal Appetit drauf. Und erhoffen sich, bei kleinem Hunger Geld sparen zu können. Hat jeder das Recht auf ein Kindergericht - oder kann das Restaurant es einem verwehren?

Rechtsanwalt Oliver Allesch stellt klar: Es liegt im Ermessen des Wirts zu entscheiden, wer einen Kinderteller bekommt und wer nicht. Auch, wenn in der Karte keine Altersbegrenzung für die Gerichte angegeben ist. Es gibt keinen rechtlichen Anspruch, auf den sich Gäste berufen könnten. Dasselbe gilt übrigens für Menüs oder Gerichte, die eigens Seniorinnen und Senioren vorbehalten sind. Wer die Kriterien des Wirts nicht erfüllt, geht unter Umständen leer aus.

Denn ob Wirte jemanden bedienen oder nicht, obliegt ganz ihnen - eine Verpflichtung dazu gibt es nicht. Rechtlich falle die Bestellsituation unter die Privatautonomie: «Der eine macht ein Angebot, der andere nimmt es an oder eben nicht», so Allesch. Der Kunde bietet etwa an, ein Kindergericht zu kaufen, der Wirt stimmt zu oder lehnt es ab. Können sich die beiden Seiten nicht einigen, kommt juristisch gesehen kein Vertrag zustande. 

Kinderteller für Erwachsene kann für Wirt unwirtschaftlich sein

Doch warum sollte der Wirt überhaupt etwas dagegen haben, dass eine erwachsene Person ein Kindergericht bestellt - oder eine Person mittleren Alters eine Seniorenportion? Rechtsanwalt Allesch vermutet betriebswirtschaftliche Gründe.

Die Plätze im Restaurant sind immerhin begrenzt. «Wenn nun zum Beispiel ein erwachsenes Paar kommt und den Platz einnimmt, aber nur einen Kinderteller isst, dann zahlen sie ja deutlich weniger», sagt Allesch. «Und das ist für den Wirt unwirtschaftlich.» Gerade in Restaurants an Touristenhotspots spiele das eine Rolle.

Andererseits sei es ein Zeichen von Kundenservice, auf spezielle Wünsche einzugehen. Letztlich liegt die Entscheidung beim Wirt. Unter Umständen kommt der Kunde dann eben nicht wieder - das ist Allesch zufolge «reine Marktwirtschaft». (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das GästeHaus Klaus Erfort hat das Insolvenzverfahren beendet. Das Zwei-Sterne-Restaurant in Saarbrücken blickt nach Abschluss des Schutzschirmverfahrens mit einer stabilen wirtschaftlichen Basis und klaren Perspektive in die Zukunft.

Wenn Angela Matarrese Pasta macht, bleibt die Nudelmaschine unberührt. Seit fast 35 Jahren kocht sie in einem Restaurant in Berlin-Schöneberg. Am 10. November wird das Leben der 90-Jährigen mit einem Preis bedacht.

Die jüngsten Quartalszahlen von Starbucks zeigen eine Trendwende beim globalen Umsatz auf vergleichbarer Fläche nach fast zwei Jahren. In Nordamerika und auf den internationalen Märkten gibt es jedoch große Unterschiede.

L’Osteria hat ein neues Restaurant in München in der Welfenstraße eröffnet. Die Filiale ist im neu entstandenen Wohnquartier Welfengarten angesiedelt. General Manager Egzon Pllavci leitet den neuen Standort zusammen mit einem 34-köpfigen Team.

Die hinter den Restaurantmarken Zuma und Roka stehende Azumi Ltd. hat eine Partnerschaft mit dem in Abu Dhabi ansässigen Luxus-Gastgewerbe-Investmentunternehmen DIAFA bekannt gegeben. Mit der Finanzierung soll die nächste Phase der globalen Expansion sowie die Entwicklung neuer Marken und Konzepte vorangetrieben werden.

Die Lufthansa Group hat ein neues digitales Serviceangebot vorgestellt. Ziel ist es, die Planung und den Genuss von Mahlzeiten und Snacks an Bord für Passagiere der Airlines Lufthansa, SWISS und Austrian Airlines zu vereinfachen. Das System ermöglicht die Vorbestellung der gewünschten Speisen und Getränke für die gesamte Reise.

Nach drei Nächten hat die «Kurt Schumacher» ihre letzte Reise beendet. Im Serengeti-Park entsteht daraus ein XXL-Restaurant. Was Besucher dort künftig erwartet und wie der Transport ablief.

Mit der Eröffnung in Stettin hat das Berliner Unternehmen Burgermeister den ersten Schritt seiner internationalen Expansion vollzogen. Über den polnischen Markt hinaus plant Burgermeister den Eintritt in das Vereinigte Königreich, die Tschechische Republik, Spanien und die Schweiz.

Die Jeunes Restaurateurs veranstalten ihren internationalen Kongress am 19. und 20. April 2026 in Köln. Unter dem Motto „RE·GENERATION“ wird sich die zweitägige Veranstaltung den Schwerpunkten kulinarische Innovation, Nachhaltigkeit und globale Zusammenarbeit widmen.

Stéphane Gass, Chef-Sommelier des Drei-Sterne-Restaurants Schwarzwaldstube in der Traube Tonbach, wurde von der internationalen Restaurantvereinigung Les Grandes Tables du Monde zum „Sommelier of the Year 2026“ ernannt.