Kochbox vom Sternekoch: Neues Portal Voilà gestartet

| Gastronomie Gastronomie

Zwei junge Unternehmer aus Berlin wollen das Thema Kochboxen in der Gastronomie auf ein neues Level. Das Portal Voilà hat bereits mehrere Michelin-Stern prämierte Restaurants als Partner gewonnen: das vegetarische “Cookies Cream” mit Chefkoch Stephan Hentschel aus Berlin (1 Stern), das Mannheimer OPUS V (2 Sterne), Dr. KOSCH aus Düsseldorf (1 Stern) und das SOLA (1 Stern), welches als kulinarischer Innovationstreiber in Paris gilt. Zudem die Neuköllner Speisekneipe “TISK”, die mit einem Grünen Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Nach dem Start in Deutschland ist eine europaweite Expansion geplant.

Mit dem Portal liefern Julius Wiesenhütter und Florian Berg Fine-Dining-Menüs ins heimische Esszimmer, die mit wenigen Handgriffen am eigenen Herd vollendet werden. Beide sind Delivery- und Gastro-Experten mit langjährigen Erfahrungen unter anderem bei den Delivery Hero Marken Foodora und Foodpanda. „Schon damals fiel uns auf, dass das Liefergeschäft zahlreiche potenzielle Kunden außerhalb des Liefergebiets mit den klassischen Angeboten nicht erreichen konnte“, erklärt Wiesenhütter. „Gleichzeitig war es schwer, die Top Gastronomen und Chefs einer Stadt davon zu überzeugen, dass Delivery auch für sie möglich und interessant sein könnte. Gerade jetzt ist für uns die perfekte Zeit unsere Erfahrung in der Branche, gepaart mit dem Anspruch an kulinarische Abwechslung und eine einzigartige At-Home-Experience in diesem bisher neuartigen Angebot zu bündeln, was es vorher noch nicht gab. Wir möchten den Restaurants und Köchen mit unserem Konzept dabei unterstützen, neue Geschäftsfelder zu erschließen und eine Community über die eigenen Stadtgrenzen hinaus aufzubauen“, erklärt Julius Wiesenhütter. 

Aus ihrer Erfahrung wissen Wiesenhütter und Berg um die Herausforderungen nicht nur im Hinblick auf das Thema Kreation und Lieferung eines gehobenen Menüs. „Viele Köche haben uns berichtet, dass Kochboxen eine völlig neue Welt für sie waren. Es herrschte Unsicherheit darüber, ob diese gehobene kulinarische Restaurant-Erfahrung auch zu Hause erlebbar ist, und das unabhängig von der Entfernung”, beschreibt Wiesenhütter die Herausforderung, auf der Voilà aufbaut.

Der Kunde bestellt bis spätestens Mittwochabend auf dem Portal ein 3-bis-5-Gänge-Menü aus dem Restaurant seiner Wahl, welches donnerstagvormittags zubereitet, kühlfrisch verpackt, nachmittags durch voilà abgeholt und verschickt wird. Schließlich nimmt der Kunde sein Wunschmenü innerhalb von 24 Stunden in Empfang und kann es am Wochenende zu einem beliebigen Zeitpunkt fertigstellen. In Videos, die der Kunde über einen QR Code aufrufen kann, stellen die Köche ihr Menü und dessen Finishing vor. Eine auf das Menü abgestimmte Musikliste sowie Weinbegleitung runden das Home Erlebnis ab.

„Auf getvoila.com bringen wir nicht nur Restaurants und Food Lovers zusammen, sondern liefern einzigartige Restauranterlebnisse zu ihnen nach Hause und schaffen eine Community”, unterstreicht Florian Berg und fügt genau den Punkt an, der das Home Fine Dining Portal von üblichen Lieferplattformen abhebt. „Denn neben der Bestellaufgabe bietet unser Portal eine Vielzahl an Entdeckungsmöglichkeiten, Informationen zu Trends und Entwicklungen der Top Gastronomie sowie Raum für den Austausch unter Food Lovern.”

Der Preis für das Menü liegt zwischen 40 und 100 Euro pro Person. „Über die Mindestbestellmenge von zwei Menüs erreichen wir immer eine interessante Warenkorbgröße“, betont Wiesenhütter. „Die Getränkebegleitung bietet zusätzlich lukrative Verdienstmöglichkeiten für die Gastronomen.“ Getvoila.com berechnet keine Grundgebühr von seinen Partnerköchen, sondern erhält eine prozentuale Provision vom Bestellwert.

Voilà wird von Investoren unterstützt. Die Finanzierungsrunde wird angeführt vom Berliner Frühphasen-Investor Atlantic Food Labs, der vor allem in FoodTech Start-ups investiert. Auch Adrian Frenzel, Ex-CO-CEO US von HelloFresh, hat in Voilà investiert. Gleiches gilt für den Venture Capitalist Shio Capital.

Die Gründer und ihre Investoren aus der Food Delivery- und Kochboxen-Branche sehen großes Potenzial für das Home Fine Dining Portal. „Allein in Deutschland gibt es mehr als 300 vom Guide Michelin ausgezeichnete Restaurants, in anderen Ländern ist die Dichte noch deutlich höher. Durch unseren Cross-Border-Ansatz und die kulturelle Diversität der verschiedenen Regionen können wir unseren Kunden eine einzigartige kulinarische Vielfalt in die eigenen vier Wände liefern“, verspricht Berg. „Mit voilà verbinden wir die Top Köche des Landes mit Food Lovern in ganz Europa!“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Weniger Restaurantbesuche, kleinere Bestellungen und schließende Betriebe belasten die Gastronomie. DEHOGA-Schatzmeister Gereon Haumann hofft auf Weihnachten und den Jahreswechsel.

Viele Restaurants und Imbissstuben zeigen bei der Kartenzahlung auf dem Lesegerät inzwischen Vorschläge für bestimmte Trinkgeldbeträge an - und stoßen damit bei vielen Gästen auf Ablehnung.

Der HelloFresh Trend Report 2025 analysiert die Kochgewohnheiten der Deutschen und zeigt eine wachsende Offenheit für internationale Gerichte bei gleichzeitigem Festhalten an Klassikern.

Die Hamburger Trattoria Cuneo ist mit der 22. Walter-Scheel-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt die Verdienste des Hauses um die europäische Genusskultur und hebt gleichzeitig die historische Bedeutung des deutsch-italienischen Anwerbeabkommens hervor.

Die Gastronomie in Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 einen realen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem korrigierte das Statistische Bundesamt die Werte für den Monat September nach unten.

Das renommierte Sternerestaurant Meyers Keller in Nördlingen hat Insolvenz angemeldet. Während der Betrieb unter der Leitung von Joachim Kaiser und einem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiterläuft, wird nach einer langfristigen Lösung für den Erhalt des traditionsreichen Hauses gesucht.

Der ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember 2025 auf 87,6 Punkte und verdeutlicht die fehlende Aufbruchstimmung in der deutschen Wirtschaft. Während das Verarbeitende Gewerbe und der Handel unter rückläufigen Aufträgen und einem schwachen Weihnachtsgeschäft leiden, meldet die Gastronomie einen starken Jahresabschluss.

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.