Letzter Essenswunsch: Marc Bürkle kocht für Gäste im Hospiz

| Gastronomie Gastronomie

Marc Bürkle erfüllt Sterbenden einen letzten Essenswunsch. Seit mehreren Jahren kocht der Koch aus dem schwäbischen Ehingen für Gäste eines Hospizes. Er habe einfach etwas Gutes tun und zurückgeben wollen, erzählt er. Die Hospizmitarbeiter fragen die Gäste regelmäßig nach ihren individuellen Wünschen - und Bürkle macht es möglich.

Dafür steht er als Gastronom und Hotelier bereits oft genug in der Küche. Vom «Hamsterrad» des Alltags spricht er. Aber am Montag ist Ruhetag im Restaurant - dann wirft Bürkle den großen Gasherd an fürs Hospiz. Wenn er für die Menschen dort koche, werde er nachdenklich, denke darüber nach, für wen er das mache, sagt er. «Man weiß ja nicht, ob die Gäste morgen noch da sind. Das bewegt schon.» Im Schnitt leben die Gäste nur drei Wochen lang im Hospiz.

Einfach, lecker: Linsen, Gulasch, Wurstsalat

Aber was für Gerichte wünschen sich die Menschen am Lebensende? Es sind meist keine besonders aufwendigen Mahlzeiten, berichtet Marc Bürkle. Mal sind es Linsen und Spätzle, mal ein Wurstsalat, mal saure Kutteln. Einen ganzen Picknickkorb hat Bürkle schon mal gebastelt; oder ein Gulasch für eine ungarische Frau gezaubert.

«Das sind oft Gerichte, mit denen die Gäste etwas verbinden, mit Familie, mit Geselligkeit», sagt Bürkle. «Die Leute erinnern sich an einen Kalbsbraten von einem schönen Geburtstag oder an eine Hochzeit, an der es eine leckere Suppe gegeben hat.» Eben schöne Momente des Lebens.

Für seine Hospizgäste schabt Bürkle die Spätzle sogar noch selbst von Hand. Er fährt auch selbst das Essen aus zum Hospiz. Ein Kennenlernen zwischen Bürkle und den Menschen, die er bekocht, findet nicht statt. Trotzdem freut er sich über positive Rückmeldungen. 

Über seinen eigenen letzten Essenswunsch will Marc Bürkle noch nicht nachdenken. «Ich habe noch so viele Ideen, ich habe noch so viel vor.» Sein Lieblingsessen verrät der Koch trotzdem: Grießbrei. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft. 

Die deutsche Köchenationalmannschaft richtet den Blick auf den Culinary World Cup 2026 in Luxemburg und besetzt Schlüsselpositionen neu. Mit Tobias Laabs als Teamchef und einem neuen Captain-Duo der Jugendnationalmannschaft beginnt die Vorbereitungsphase.

Pizza, Pasta und Tiramisu gelten als Inbegriff von italienischer Küche - sie hat aber noch viel mehr zu bieten. Die «cucina italiana» ist nun offiziell Unesco-Kulturerbe. In Italien wird gejubelt.

Die Concept Family Franchise AG erweitert ihr Gastronomieangebot in der Metropolregion Rhein-Neckar. Das Ganztagesrestaurant Wilma Wunder eröffnet am 9. Dezember 2025 im Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim seinen 13. Standort in Deutschland.

Eine neue Umfrage zeigt, welche Potenziale und Risiken virale Social-Media-Trends für Kleinunternehmen bergen. Insbesondere in der Gastronomie hadern Betriebe mit der Trendidentifikation und dem finanziellen Risiko, obwohl die Übernahme einen positiven Einfluss auf den Umsatz haben kann.

Der Guide Michelin erweitert sein Bewertungssystem und führt eine neue Auszeichnung für Weingüter ein. Nach den Sternen für Restaurants und den 2024 präsentierten Keys für Hotels sollen die neuen Trauben einen Maßstab für die besten Weingüter weltweit setzen.

Im Europa-Park wurde der Grundstein für ein neues Mitarbeiter-Restaurant mit integrierter Zentralküche gelegt. Das Bauvorhaben erstreckt sich über vier Stockwerke mit insgesamt 4.500 Quadratmetern Fläche und soll im August 2026 fertiggestellt werden.

Im Kindercafé in Lüneburg beschwert sich wohl niemand über laute Kinder. Im Gegenteil. Laut und lustig soll es zugehen. Solche Orte sind in Städten immer häufiger zu finden.

Nach sechs Jahren Abwesenheit kehrt Jamie's Italian mit einem neuen strategischen Partner und einem überarbeiteten Konzept in die britische Gastronomieszene zurück. Die Neueröffnung soll im Frühjahr 2026 in London stattfinden.

Der Landkreis Harz treibt die touristische Entwicklung des Brockenplateaus voran und setzt dabei auf ein neues Gastronomiekonzept: Die Restaurantkette Timberjacks soll das kulinarische Angebot auf dem höchsten Gipfel Norddeutschlands übernehmen. Auch das Hotel soll ausgebaut werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2027 geplant.