Der Fahrdienstvermittler Uber führt derzeit offenbar Gespräche mit europäischen Supermarktketten, um einen eigenen Lieferdienst für Lebensmittel einzuführen. Wie unter anderem Bloomberg berichtet, will Uber künftig mit Amazons Prime-Now-Lieferdienst auf dem europäischen Markt konkurrieren.
Laut Bloomberg befindet sich Uber bereits in konkreten Verhandlungen mit der Sainsbury-Kette, dem zweitgrößten Lebensmittelhändler Großbritanniens. „Wir sprechen mit vielen Unternehmen über mögliche Partnerschaften, die unseren Kunden helfen könnten, bequeme und erschwingliche Produkte zu erhalten", erklärte ein Sprecher von Sainsbury demnach per E-Mail.
Die Pläne sind auch mit Blick auf die jüngste Amazon-Investition interessant, die 575 Millionen Dollar in den Lieferdienst Deliveroo pumpte. Dies rief wiederum die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (Competition and Markets Authority, CMA) auf den Plan (Tageskarte berichtete). So erklärte die CMA, dass sie den Verdacht habe, dass sich Amazon und Deliveroo kaum noch unterscheiden und beide Unternehmen durch die Investition im Wesentlichen fusionieren würden. Aus diesem Grund erlies die Behörde eine Verfügung, die Änderungen bei Deliveroo einschränkte.
Der Lieferdienst kann in Großbritannien weiterhin ausliefern, muss dies aber als eigenständiges Unternehmen mit eigenem Vertrieb und eigener Marke tun. Laut der CMA-Verfügung darf auch die Organisationsstruktur von Deliveroo nicht wesentlich verändert werden.