Marvin Böhm ist Koch des Jahres 2022

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Sechs Profi-Köche standen im Finale des härtesten Live-Kochwettbewerbs der Dach-Region. Tausend Fachbesucher strömten am 17.10.22 zum großen Finale ins Kameha Grand in Bonn, um den neuen Koch des Jahres zu küren. Überzeugen mussten die Finalisten mit ihren Wettbewerbsmenüs einige der gefragtesten Spitzenköche und Gastrokritiker der Welt. Den Sieg sicherte sich schlussendlich Marvin Böhm aus dem Aqua*** in Wolfsburg.

Neben ihm auf dem Treppchen: Auf Platz zwei Francesco D’Agostino aus dem Gioias in Rheinau und auf Platz drei Niklas Oberhofer aus dem EPOCA by Tristan Brandt in Flims (CH), der am selben Tag seinen ersten Michelinstern erhielt. Wettbewerbsassistenten Riccardo Ponti aus dem Gioias & La Casita in Rheinau und Simon Bantle (EPOCA by Tristan Brandt, Waldhaus Flims Wellness Resort, Flims)  sicherten sich außerdem den Titel Newcomer des Jahres. Auch die Sponsoren des Wettbewerbs vergaben Sonderpreise für besondere Leistungen in der Küche. Unter dem Motto Personalmangel wurde die Veranstaltung zudem von vielen Gastronomen genutzt, um Mitarbeiter zu finden. Ein weiterer Publikumsmagnet war die Balfegó Kaitai-Show, bei der ein 150kg schwerer Blauflossenthunfisch tranchiert wurde.

Das Wettkampfspektakel „Koch des Jahres“ zieht tausend Besucher nach Bonn   

Der härteste Wettkampf der Gastronomiebranche läutete am 17. Oktober 2022 zum großen Finale im Kameha Grand in Bonn. Sechs Ausnahmetalente, darunter Mario Aliberti (Ivy, Karlsruhe), Marvin Böhm (Aqua***, Wolfsburg), Francesco D’Agostino (Gioias & La Casita, Rheinau), Paul Decker (Restaurant LUMI im Seezeitlodge Hotel & Spa, Gonnesweiler), Niklas Oberhofer (EPOCA by Tristan Brandt, Waldhaus Flims Wellness Resort, Flims) und Tim Steidel (angehender Küchenmeister, Hotelfachschule Heidelberg) standen im Finale. Sie hatten sich im schriftlichen Vorentscheid und im Vorfinale gegenüber 300 Konkurrenten durchgesetzt und kämpften nun um den prestigeträchtigen Titel, 5.000€ Preisgeld und den Karrieresprung ihres Lebens. Tausend Fachbesucher aus Gastronomie, Hotellerie und Catering strömten in die Hallen des Kameha Grands.

Marvin Böhm aus Wolfsburg überzeugt die internationale Jury und sichert sich den Sieg

Drei Gänge, vier Pflichtzutaten, 16 Euro Warenkorb – diese Challenge galt es für die Finalisten am Wettbewerbstag zu bewältigen. Überzeugen mussten sie damit niemand Geringeren als einige der gefragtesten Spitzenköche und Gastrokritiker der Welt. Unter der Schirmherrschaft von Dreisternelegende Dieter Müller versammelten sich in Bonn Dreisterneköchin Elena Arzak (Arzak***, San Sebastian), Oriol Castro (disfrutar**, Barcelona, Platz 3 der Worlds 50 Best Restaurants), Mario Sandoval (Coque**, Madrid), Sebastian Frank (Horváth**, Berlin), Marco Müller (Rutz***, Berlin), Thomas Schanz (schanz.restaurant***, Piesport), Tobias Bätz (Restaurant Alexander Hermann by Tobias Bätz**, Wirsberg), Tony Hohlfeld (Jante**, Hannover) und Jie Wang, Gastrokritikerin und Journalistin in Asien und Europa.

„Das Niveau der Kandidaten hat mich so begeistert und es ist tut mir so Leid, dass es nur einen Sieger geben kann. Aber ich denke, es ist schon ein absoluter Gewinn hier dabei gewesen zu sein“, sagt Elena Arzak. Auch Jurypräsident Dieter Müller zeigte sich begeistert: „Ich begleite diesen Wettbewerb seit Anbeginn. Ich durfte über die Jahre schon so viele herausragende Talente mitentdecken und dabei sein, wie sich Koch des Jahres stetig weiterentwickelt hat. Doch was ich heute erlebt habe, war präzedenzlos – die Kandidaten, die kulinarischen Erlebnisse, die Jury, das ganze Event – einfach ganz großes Kino! 

Angetan waren die Spitzenjuroren schlussendlich von Marvin Böhm aus dem Aqua*** in Wolfsburg. Er sicherte sich neben Assistentin Jana Böker (Aqua***, Wolfsburg) den Sieg und darf sich nun auf ein rasantes Jahr als amtierender Koch des Jahres gefasst machen. „Ich bin absolut sprachlos. Dieser Sieg ist für mich eine riesige Ehre und ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben. Ich möchte gerne alle ermutigen für ihre Ziele zu kämpfen, so wie ich es beim Koch des Jahres getan habe.“

Neben Marvin Böhm auf dem Treppchen folgten Francesco D’Agostino aus dem Gioias & La Casita in Rheinau neben Assistent Riccardo Ponti (Gioias, Rheinau) auf Platz zwei und Niklas Oberhofer (EPOCA by Tristan Brandt, Waldhaus Flims Wellness Ressort, Flims (CH)) neben Assistent Simon Bantle (EPOCA by Tristan Brandt, Waldhaus Flims Wellness Ressort, Flims (CH)) auf Platz drei. Für Niklas Oberhofer nicht die einzige frohe Botschaft an diesem Tag – während des Wettbewerbs erhielt er auch die Nachricht, dass er seinen ersten Michelinstern erhalten hatte.

Die Wettbewerbsassistenten im Rampenlicht – Riccardo Ponti & Simon Bantle sind Newcomer des Jahres

Beim diesjährigen Finale haben zum ersten Mal auch die Wettbewerbsassistenten ihre eigene Bühne bekommen. In einer extra Challenge übernahmen Sie das Catering für eine Küchenparty mit hundert Personen. Hier musste jeder der sechs Wettbewerbsassistenten ein Gericht kreieren – bewertet wurde die Leistung von den Gästen. Hinterm Herd war die Rollenverteilung bei dieser Challenge umgekehrt: Der Assistent gab den Ton an und die Finalisten waren die Helfer. Hier konnten sich sogar gleich zwei Kandidaten mit ihrer Leistung hervorheben und wurden zum Newcomer des Jahres gekürt: Riccardo Ponti (Gioias, Rheinau) und Simon Bantle (EPOCA by Tristan Brandt, Waldhaus Flims Wellness Resort, Flims (CH)). Die beiden sind somit automatisch im Vorfinale von Koch des Jahres 2023.

Bühne frei für Personalmangel – Koch des Jahres Match-Making finden großen Anklang

Das Rahmenprogramm des Wettbewerbs war dem Motto Personalmangel verschrieben. So präsentierten sich einige personalsuchende Gastronomen auf der Bühne, um so potenzielle Arbeitnehmer unter den Gästen auf sich aufmerksam zu machen. Aber auch arbeitssuchende Gastrotalente durften sich auf der Bühne vorstellen. Außerdem standen Speed Datings, gemeinsamer Austausch und innovative Konzepte zum Match-Making an der Tagesordnung. Auch der Nachwuchs der Branche profitierte vom Event – über 200 Schüler der Hotelfachschule Heidelberg und der Wihoga in Dortmund waren unter den Gästen und nutzten diese einmalige Gelegenheit einige der renommiertesten Köche des Landes kennenzulernen, sich zu vernetzen und sich inspirieren zu lassen. „Es gibt aktuell kein größeres Problem im Gastgewerbe, als Personal zu finden. Es war uns wichtig, unsere Plattform zu nutzen, um Lösungen anzubieten, denn wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass diese Berufe und die Gastronomie nicht ausstirbt. Dass das Thema so viel Anklang gefunden hat, freut uns natürlich sehr, zeigt uns aber auch, dass wir hier in Zukunft noch mehr tun müssen,“ sagt Veranstalterin Nuria Roig. 

Balfegó Kaitai-Show mit Christian Sturm-Willms und Tristan Brandt

Als gastronomischer Paukenschlag eröffnete die Kaitai-Show von Balfegó die Main Stage zu Beginn der Veranstaltung und erwies sich abermals als Publikumsmagnet. Die Gäste konnten hautnah erleben, wie ein Cutting-Master einen 150kg schweren Blauflossenthunfisch tranchierte. Gemeinsam mit Nuria Vernis (Balfegó) moderierten die Sterneköche Christian-Sturm-Willms (Yunico*, Bonn) und Tristan Brandt (Sternekoch & Consultant) die Show und gingen dabei auf die einzelnen Teilstücke des Thunfischs und deren Verwendung ein. „Zu sehen, wie so ein Koloss zerlegt wird, ist ein must-see für jeden Koch. Jedes Teilstück bietet so viele Möglichkeiten zur Verarbeitung in der Küche – diese zu kennen und zu wissen, wie man sie verwendet ist immens wichtig!“ sagt Tristan Brandt. Auch für Christian Sturm-Willms war dies eine besondere Erfahrung: „Ich arbeite sehr viel mit Thunfisch und Balfegó ist in diesem Bereich weltweiter Vorreiter was Nachhaltigkeit und Transparenz angeht. Die Kaitai-Show ist einfach ein Highlight, das einem Thunfisch auf eine einzigartige Weise erleben und kennenlernen lässt.“

Weitere Leistungen wurden prämiert – Finalisten freuen sich über Preise

Neben dem Titel wurden von den Sponsoren des Wettbewerbs weitere Preise vergeben, die besondere Leistungen der Kandidaten prämierten.

Die von der EU geförderte Kampagne „Jamones Ibericos aus Spanien: Die Botschafter Europas in der Welt“ verlieh jedem der sechs Finalisten einen Iberico Schinken für ihre herausragende kulinarische Leistung.

Francesco D’Agostino (Gioias & La Casita, Rheinau) hat mit seiner nachhaltigen und ressourcenschonenden Arbeitsweise überzeugt und erhält dafür den Nachhaltigkeitspreis der Firma HOBART. Er freut sich über eine Untertischspülmaschine der Serie PREMAX im Wert von 8.000 Euro, die besonders ressourcenschonend arbeitet und mit der einzigartigen TOP-DRY Trocknung ausgestattet ist.

Seidenmatjes – der neue exklusive Matjes der Firma Friesenkrone war der Protagonist der Vorspeisen der sechs Finalisten. Besonders kreativ und ausgewogen umgesetzt hat diese Aufgabe Francesco D’Agostino (Gioias, Rheinau). Seine Vorspeise erhielt die Bestwertung der Jury und Friesenkrone verlieh ihm einen Gutschein für einen Restaurantbesuch nach Wahl (inklusive Übernachtung im Wert von 1.000 Euro).

Das Auge isst ja bekanntlich mit – und besonders bei den Tellern von Mario Aliberti (Ivy, Karlsruhe) frohlockten die Augen der Juroren. Deswegen bekam er von der Firma Rosenthal den „Best Plating Award“ verliehen.

Team Spirit und kollegiales Verhalten in der Küche ist wichtig – das hat besonders Paul Decker (LUMI, Seezeitlodge Hotel & Spa, Gonnesweiler) bewiesen. Er sicherte sich den Best Spirit Award der Firma Dynamic Professional und freut sich über die Kombi Serie Junior von Dynamic im Wert von 670 Euro.

Sauberkeit und Hygiene sind das A und O in der Küche. Im Wettbewerb hat sich Marvin Böhm (Aqua***, Wolfsburg) mit seiner sauberen Arbeitsweise besonders hervorgetan und freut sich über den Tork Hygienepreis – eine Küchenausstattung mit Tork-Hygieneprodukten im Wert von 800 Euro.

Die Siegermenüs beim Koch des Jahres 2022:

1. Platz

Marvin Böhm (Aqua***, Wolfsburg) & Assistentin Jana Böker (Aqua***, Wolfsburg)

Vorspeise: Matjes mit Rote Bete-Pflaumen Salat

Hauptspeise: Challandaise Ente mit Sauce Rouennaise | Steckrübe | Keulen Ragout

Dessert: Marone | Hagebutte | Pistazien | Schwarzwurzel

2. Platz

Francesco D’Agostino (Gioias & La Casita, Rheinau) & Assistent Riccardo Ponti (Gioias & La Casita, Rheinau)

Vorspeise: Seidenmatjes von Friesenkrone | Ananas | Kokosmilch |

Zitronenverbene | Avocado | Erdnüsse

Hauptspeise: Mieral Ente | Pilze | Karotten | Schwarze Oliven | Petersilie

Dessert: Maronen | Hagebutte | Rum | Creme Fraīche | Sanddorn

2. Platz

Niklas Oberhofer (EPOCA by Tristan Brandt,Waldhaus Flims Wellness Resort, Flims (CH))  & Assistent Simon Bantle (EPOCA by Tristan Brandt,Waldhaus Flims Wellness Resort, Flims (CH)) 

Vorspeise: Matjesgänseleber | Kombu | Pastinake

Hauptspeise: Challans Ente | schwarzer Knoblauch | fermentierte Waldheidelbeeren

Dessert: Marone | Hagebutte | Apfel | Schweizer Whiskey

Hintergrundinformationen über den Wettbewerb Koch des Jahres

Als Live-Wettbewerb mit umfassendem Rahmenprogramm ist das Networking-Event „Koch des Jahres“ eine Ideenschmiede für neue Konzepte, die die Gastronomie-Branche bewegen. Veranstalter ist die spanische Unternehmensgruppe Grupo Caterdata S.L. mit Sitz in Barcelona (ES) und Freiburg (DE). Der Wettbewerb richtet sich an Profi-Köche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. In einem Vorfinale kürt eine Jury internationaler Spitzengastronomen vier Finalisten. Die Teilnehmer müssen innerhalb von fünf Stunden ein Dreigang-Menü für 8 Personen mit einem Warenwert von max. 16 Euro pro Person präsentieren. Im Anschluss an den Wettbewerb werden in einer exklusiven Küchenparty noch zwei weitere Wild Cards per Publikumsentscheid vergeben – die Wild Card Gewinner ziehen auch in das Finale ein, welches am 17.10.22 im Kameha Grand in Bonn stattfindet. Neben dem prestigeträchtigen Titel „Koch des Jahres“ winken dem Gewinner ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro, sowie exklusive von den Sponsoren vergebene Sonderpreise wie beispielsweise der Nachhaltigkeitspreis der Firma HOBART, der mit einer Untertischspülmaschine der Serie PREMAX im Wert von 8.000 Euro prämiert wird.


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