Mehr Gäste, weniger Umsatz pro Bon: Was Restaurants im Sommer beachten sollten

| Gastronomie Gastronomie

Wenn die Temperaturen steigen, zieht es die Menschen in Scharen nach draußen – und auf die wieder eröffneten Terrassen und Außenbereiche von Cafés, Restaurants und Biergärten. Eine aktuelle Auswertung von Lightspeed zeigt: Der Sommer bringt der Branche mehr Gäste, aber mit einem veränderten Konsumverhalten.

Die Analyse von über 1.600 Restaurants in Deutschland im Zeitraum April 2024 bis März 2025 zeigt: In der warmen Jahreszeit steigt die Zahl der Bestellungen um über 12 Prozent deutlich an. Der Umsatz wächst zwar mit – allerdings nur um 4 Prozent. Der durchschnittliche Bonwert ist damit im Sommer geringer als im Winter. Das bedeutet: viele Gäste, aber oft kleinere Bestellungen.

Das Konsumverhalten der Gäste ist im Sommer somit ein anderes als im Winter: Gäste kommen häufiger allein oder in kleinen Gruppen, essen lieber Snacks oder ein Eis auf die Hand, gönnen sich spontan einen Kaffee oder ein kühles Getränk auf der Terrasse – anstatt eines ausgedehnten Abendessens mit drei Gängen. Hinzu kommt, dass die Verweildauer wahrscheinlich kürzer ist als im Winter – schließlich lockt das sonnige Wetter mit einer Vielzahl von Aktivitäten, die ebenfalls wahrgenommen werden wollen.

Hier einige Tipps von Lightspeed für einen starken Sommer:

  • Erlebnis statt Eile: Wer Gäste durch Atmosphäre, Service und kleine Extras begeistert, steigert nicht nur die Verweildauer – sondern auch den Umsatz.
  • Upselling gezielt einplanen: Gut geschultes Personal kann durch clevere Empfehlungen zusätzliche Bestellungen anregen – ohne aufdringlich zu wirken.
  • Sortiment & Kalkulation prüfen: Kleinere Bestellungen erfordern eine fein abgestimmte Auswahl an Produkten und eine durchdachte Preisstrategie.
  • Effizienz im Fokus behalten: Mehr Gäste bedeuten auch, dass Abläufe reibungslos funktionieren müssen. Digitale Tools helfen, Prozesse zu optimieren – von der Küche bis zum Kassensystem

„Der Sommer ist eine echte Chance für die Gastronomie – wenn man weiß, wie man ihn spielt“, sagt Sinahn Fabian Sehk, Regional Senior Director, DACH Hospitality bei Lightspeed. „Wer seine Abläufe im Griff hat, kann aus kleinen Bons große Erfolge erzielen. „Entscheidend ist, wie effizient man mit dem höheren Gästeaufkommen umgeht.“

Der Sommer bringt nicht nur mehr Gäste, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten – für kreative Angebote, intensivere Kundenbindung und ein frisches Restauranterlebnis. Das ist eine Chance für die Gastronomie, saisonale Muster aktiv für sich zu nutzen. Wer das gestiegene Gästeaufkommen geschickt mit effizientem Ressourceneinsatz kombiniert, kann aus kleineren Bons echten Mehrwert schaffen – und den Sommer für Kundenbindung und Wachstum nutzen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Le Faubourg in der City West feiert sein Jubiläum mit einem modernisierten Brasserie Konzept, besonderen Menüangeboten und einer Bilanz seiner Rolle als Förderer junger Kochtalente.

Nach einer sechsmonatigen Umbauphase hat L’Osteria den Standort ihres ersten Restaurants in Nürnberg unter dem neuen Namen „L’Osteria Numero Uno“ wiedereröffnet. Auf die Gäste wartet ein neues Konzept, welches sich vornehmlich auf das Außerhaus-Geschäft sowie Pizza konzentriert.

Die Berliner Kaffeekette LAP Coffee steht im Zentrum von Kontroversen und ist Opfer gezielter Farbattacken geworden. In den letzten Tagen kam es zu koordinierten Angriffen auf mehrere Filialen in verschiedenen Berliner Stadtteilen. Gründer Ralph Hage rechnete jetzt den Gewinn pro Tasse vor.

Starbucks hat den Verkauf der Mehrheit ihres Geschäfts in China an die Investmentfirma Boyu Capital bekannt gegeben. Die Transaktion erfolgt im Rahmen der Gründung eines Joint Ventures zum Betrieb der Starbucks-Filialen in der Volksrepublik. Boyu erwirbt seine Beteiligung basierend auf einem Unternehmenswert von rund vier Milliarden US-Dollar.

Yum! Brands hat offiziell eine Überprüfung strategischer Optionen für seine Pizzakette Pizza Hut eingeleitet. Mögliche Ergebnisse sind ein vollständiger Verkauf, ein Joint Venture oder die Veräußerung einer Beteiligung.

Die neue Ausgabe des Wirtshausführer Österreich sieht eine positive Entwicklung in der heimischen Wirtshausszene. Im Fokus stehen Nachhaltigkeit und innovative Konzepte junger Wirte.

Das Restaurant Sphere Tim Raue im Berliner Fernsehturm ist vom Schlemmer Atlas als „Neueröffnung des Jahres 2025“ prämiert worden. Die Auszeichnung wurde im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Schloss Fleesensee übergeben.

Nach mehrjähriger Schließung kehrt eines der bekanntesten Münchner Restaurants in die Gastronomielandschaft zurück: Der Palais Keller im Hotel Bayerischer Hof öffnet am 2. Dezember 2025 wieder seine Türen.

Das GästeHaus Klaus Erfort hat das Insolvenzverfahren beendet. Das Zwei-Sterne-Restaurant in Saarbrücken blickt nach Abschluss des Schutzschirmverfahrens mit einer stabilen wirtschaftlichen Basis und klaren Perspektive in die Zukunft.

Wenn Angela Matarrese Pasta macht, bleibt die Nudelmaschine unberührt. Seit fast 35 Jahren kocht sie in einem Restaurant in Berlin-Schöneberg. Am 10. November wird das Leben der 90-Jährigen mit einem Preis bedacht.