Oktoberfest- und Wirte-Legende Richard Süßmeier ist am Montag, wenige Monate nach seinem 90. Geburtstag, gestorben. Dies bestätigte eine Sprecherin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes der Deutschen Presse-Agentur unter Berufung auf Co-Wiesnwirte-Sprecher Christian Schottenhamel. Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet.
Süßmeier war Festwirt des Armbrustschützenzeltes und von 1970 bis 1984 Sprecher der Wiesnwirte. Er zählte in der Wiesn-Szene zu den bekanntesten Gesichtern. Er sei ein großartiger Gastgeber, Wiesnwirt und ein unvergessliches Münchner Original gewesen, würdigte der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband Süßmeier. «Er wird uns mit seiner Leidenschaft zur Gastronomie und seinem unvergleichlichen Humor sehr fehlen.»
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Bis ins hohe Alter besuchte der gebürtige Münchner das Oktoberfest: Natürlich gehe er auf die Wiesn, sagt Süßmeier noch 2017. Damals war er 87 Jahre alt - ein paar Abstriche machte er allerdings. Er komme mittags, wenn die Lautstärke in den Zelten auf 85 Dezibel gedrosselt und der Andrang nicht so groß ist. «Am Abend ist mir zu viel Trubel. Ich bin ja nimmer der Schnellste. Da ist es gescheiter, man bleibt abends daheim.»
Münchens ehemaliger Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) bezeichnete Süßmeier in einem Nachruf auf Facebook als «Napoleon der Wirte». Er sei nicht nur ein prominenter und erfolgreicher Wirt und ein glänzender, pointenreicher Redner gewesen, sondern auch das Sinnbild eines Münchner Originals: «bekannt wie ein bunter Hund, kurios und populär, eine Stimmungskanone, die einen Treffer nach dem anderen abschoss».
Der Abschied von der Wiesn sei ihm schwer gefallen, hatte Süßmeier der «Süddeutschen Zeitung» vor seinem Geburtstag gesagt. Am 22. August war der Gastronom 90 Jahre alt geworden. Süßmeier musste 1984 während des laufenden Festes den Zapfhahn in seinem Armbrustschützenzelt zudrehen - weil bei ihm Schwarzarbeiter aufgeflogen waren. (dpa)
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