Oktoberfest-Nachfolge: Hagn-Tochter Stephanie Spendler alleinige Wirtin des Löwenbräuzeltes

| Gastronomie Gastronomie

Die Nachfolgedebatte um eines der größten Zelte auf dem Oktoberfest ist beendet. Stephanie Spendler soll als alleinige Wiesnwirtin das Löwenbräuzelt übernehmen, das sie bisher gemeinsam mit ihrem Vater Ludwig Hagn (79) führte. Die Stadt sieht keine Gründe, die 52-Jährige nicht zuzulassen.

Das teilte der Münchner Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) am Mittwochabend mit. Wenn eine Brauerei einen Wirt für ihr Zelt vorschlägt, muss die Stadt auf Zuverlässigkeit prüfen. Zwar hatte Stephanie Spendler das Zelt gemeinsam mit ihrem Vater betrieben, allerdings in Form einer OHG, einer offenen Handelsgesellschaft. Anders als bei einer GmbH sind in der OHG beide Geschäftsführer unabhängig voneinander zu bewerten. Da Hagn bereits gesagt hatte, dass er allein für die Abrechnungen verantwortlich war, hat die Stadt keinen rechtssicheren Grund, Spendler abzulehnen. Zumal: Sie ist seit Jahren im Geschäft, war immer zuverlässig. 

Mit dem Vorschlag von Stephanie Spendler, kommt ihr Sohn Lukas nun vorerst nicht als Wirt zum Zuge. Wie die Abendzeitung berichtete, favorisierte Oberbürgermeister Dieter Reiter die familiäre Lösung mit Hagns Tochter Steffi Spendler und ihrem Sohn Lukas. Jetzt wird Stephanie Spendler alleinige Wirting.

Ihr Vater, der dienstälteste Wiesn-Wirt und ehemalige Präsident des DEHOGA-Bayern, soll für das Löwenbräuzelt im vergangenen Jahr zu wenig Pacht gezahlt haben (Tageskarte berichtete) und hatte sich nach der öffentlichen Debatte nicht mehr für das Löwenbräuzelt beworben. 

Er habe das bereits am Tag vor Heiligabend entschieden, wie er der AZ verriet. Aber nicht, weil er Schuldgefühle habe, sondern weil er nicht wolle, dass die Stadtverwaltung über seinen Verbleib auf der Wiesn entscheiden müsse. Zudem wolle er dadurch verhindern, dass die Wiesn Schaden nehme. 

Hagn scheidet damit nach beinahe 40 Jahren als Wirt und Geschäftsführer des Löwenbräuzelts aus. 1979 hatte er das Zelt gemeinsam mit seiner Mutter übernommen. Wiesn-Wirt war Hagn aber schon seit 1956. Zum Oktoberfest kam Hagn nach dem überraschenden Tod seines Vaters, der seit 1953 Wirt im Schützenfestzelt war. Hagn war somit seit 65 Jahren auf der Wiesn.

Hagn war allerdings nicht der einzige Wirt, der sich bei 2017 eingeführten Umsatzpacht zu wenig gezahlt hat. 2017 sind insgesamt 848.000 Euro und 2018 genau 679.000 Euro zu wenig Umsatz angegeben worden. Die Nachforderungen belaufen sich im Jahr 2017 auf Beträge zwischen 875 und 25.000 Euro, zwei Betriebe erhalten aber auch Geld zurück: 76 und 11.200 Euro. Für 2018 gab es Nachforderungen zwischen 18 und 23.400 Euro, drei Betriebe erhalten Gelder zurück: 117 Euro, 17.000 Euro und 19.000 Euro. Das sei alles im üblichen Rahmen, hieß es. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Burger-Kette Jim Block ist nach Rostock zurückgekehrt und hat ihr zwölftes Restaurant in Deutschland eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro wurde das erste Jim Block-Lokal in Mecklenburg-Vorpommern am Freitag eröffnet. Das Unternehmen gehört zur Block-Gruppe, zu der auch das Steak-Restaurant Block House zählt.

Bei der offiziellen Zeremonie des Michelin Guide Northeast Cities 2025 wurden in der US-Stadt Philadelphia erstmals Restaurants ausgezeichnet. Drei Betriebe erhielten je einen Michelin-Stern, ein weiteres Restaurant wurde mit dem Grünen Stern für Nachhaltigkeit geehrt.

Die Stadtverwaltung von Florenz wird ab dem kommenden Jahr neue und deutlich strengere Regelungen für die Außengastronomie im historischen Zentrum einführen. In 50 Straßen der Altstadt wird diese komplett untersagt.

Im Hamburger „Pallas“ fand jetzt die 39. Deutsche Cocktail Meisterschaft (DCM) der Deutschen Barkeeper-Union (DBU) statt. Als Sieger ging Jakob Schröder hervor, der in Köln in der Bar „Toddy Tapper“ tätig ist. Er setzte sich mit seiner Kreation namens „Slow Motion“ gegen zehn Finalistinnen und Finalisten durch.

Die Einkaufsstraße Zeil in Frankfurt am Main ist um ein Gastronomiekonzept reicher. Die Fast-Food-Kette KFC hat dort ein neues Restaurant eröffnet, das nach eigenen Angaben als einziger Core-Plus-Store in Deutschland gilt. Das Konzept zeichnet sich durch innovative Services, Technologien und ein besonderes Storedesign mit lokalem Bezug aus.

Das Victor’s Fine Dining by Christian Bau im saarländischen Perl-Nennig feierte jetzt ein außergewöhnliches Jubiläum: Seit dem 21. November 2005 ist das Gourmetrestaurant ununterbrochen mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Der Festakt versammelte alle saarländischen Ministerpräsidenten der vergangenen zwei Jahrzehnte.

Eine aktuelle Umfrage von Lightspeed zeigt: Weihnachtsfeiern in der Gastronomie bleiben in Deutschland beliebt. Doch angesichts eines engen Budgetgürtels und hoher Preissensibilität müssen sich Restaurants etwas einfallen lassen. Neben gutem Essen und Service wünschen sich die Gäste nämlich vor allem maximale Planbarkeit.

Kloster Eberbach startet ein neues Kapitel seiner Gastronomie. Die Stiftung hat die Bewirtung der Klosterschänke selbst übernommen und eröffnet das Lokal am 16. November 2025 mit einem neuen Konzept. Unter der Leitung von Rosa Roccaro, einer Gastronomin mit sizilianischen Wurzeln, soll ein Ort entstehen, der Kulinarik und Kultur verbindet.

In der Grand Hall Zollverein in Essen fand am 17. November 2025 das große Doppelfinale zur 10. Auflage des Live-Wettbewerbs "Koch des Jahres" statt. Dies stellte einen historischen Moment dar, da die Finalisten von "Koch des Jahres" und "Patissier des Jahres" erstmals gleichzeitig antraten. Die Wettbewerbe wurden vor 1.200 Fachbesuchern und Medienvertretern ausgetragen.

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.