Oktoberfest ohne Zelte? Bayerns Wirtschaftsminister offen für Alternative

| Gastronomie Gastronomie

Die Absage des Oktoberfestes 2020 war nicht nur für Münchner Wirte und Schausteller ein Schlag in die Magengrube. Schunkel-Fans auf der ganzen Welt hatten sich auf das Volksfest gefreut, das nun ebenfalls der Corona-Krise zum Opfer gefallen ist. Doch jetzt gibt es neue Hoffnung. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist für eine alternative Idee offen und schlägt eine Freiluft-Wiesn vor. Brauereien und Wirte begrüßen die Idee.

Biergartenflair auf der Theresienwiese, statt Partystimmung in den Festzelten. So stellt sich Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ein alternatives Oktoberfest 2020 vor. Genehmigungen seien „ja kein Hexenwerk“, erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Bayerns gegenüber der Münchner Abendzeitung. „Für Biergärten gibt es keine Größenbegrenzung. Es ist egal ob 10, 100 oder mehr Tische stehen. Es muss nur genehmigt werden. Das würde ich unterstützen.“ Aiwanger verweist auf die Biergärten, die mittlerweile wieder geöffnet sind und „erfahrungsgemäß bestens“ liefen: „Dann ist Volksfest halt ohne Zelt, Barbetrieb und Gedränge, nur ein Biergarten mit Hintergrundmusik. Für viele vielleicht sogar angenehmer. Und Sonnenschirme schützen zudem auch vor einem kurzen Platzregen." Ein abgesperrter Bereich mit Zugangsbegrenzung soll Gedränge verhindern.

Brauereien und Wirte begrüßen die Idee grundsätzlich, äußern allerdings auch Bedenken. „Da die Wiesn so einzigartig und wertvoll ist, würde ihr eine Alternative auf der Theresienwiese langfristig möglicherweise auch schaden, weil es halt keine richtige Wiesn mehr wäre, wie die ganze Welt sie kennt und liebt", sagte Feinkost-Größe Michael Käfer gegenüber der AZ und macht einen anderen Vorschlag: „Vielleicht kann man Aiwangers Vorschlag mit der Idee für Sommer in der Stadt kombinieren – also eine Wiesn, verteilt in der ganzen Stadt? Wenn überall auf Plätzen Biergärten und Fahrgeschäfte stehen dürfen, die Münchner sich zwei Wochen lang in Tracht kleiden und friedlich und auf Abstand feiern würden, dann wäre das ein wunderbares Signal der Lebensfreude, das von München aus in die Welt gehen würde.“

Auch Bernhard Klier, Chef der Spatenbrauerei, und Edi Reinbold vom Schützenfestzelt, würden die Freiluft-Wiesn eher im Sommer sehen. „Wenn es von sechs Tagen an zwei Tagen regnet, rechnet sich das leider kaum. Sonnenschein wäre die beste Voraussetzung. Generell finde ich Aiwangers Idee super. Die Stadt darf nicht einschlafen, es wäre schön, wenn neuer Schwung kommt“, sagte Reinbold der AZ.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bahn frei für burgerme’s ersten DB Store. Das Unternehmen geht erstmalig eine Kooperation mit der Deutschen Bahn ein. Anfang April hat burgerme seine Tore am Hauptbahnhof in Dessau geöffnet.

Die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage in 155 Tourismusorten geben Anlass zur Sorge: Ein Rückgang im Gastronomieangebot droht Urlaubern wie Einheimischen den Platz am Wirtshaustisch zu erschweren.

Pressemitteilung

Die Suche nach innovativen Produkten und Konzepten für die Gastronomie, Hotellerie und Catering hat wieder begonnen! Der Gastro Vision Förderpreis geht in die nächste Runde und ruft Gründer, Startups und Visionäre auf, sich zu bewerben. Bereits zum 17. Mal zeichnet der Preis herausragende Ideen und kreative Unternehmertätigkeit in den zwei Kategorien aus. Die Bewerbung ist gestartet und läuft bis 15. September 2024.

Das Stuttgarter OhJulia-Restaurant von Marc Uebelherr ist bald Geschichte. Die Gustoso Gruppe hat die Fläche im Breuninger Dorotheen Quartier übernommen und wird hier demnächst ein Restaurant ihrer italienischen Formel „60 seconds to napoli” realisieren.

Die Avolta AG feiert die Eröffnung von The Burger Federation am Flughafen Düsseldorf. Es ist das erste Mal, dass der Anbieter ein Konzept an einen deutschen Flughafen bringt. Das Restaurant bietet Reisenden Burger-Kreationen im Ambiente eines amerikanischen Farmhauses.

Die Essensversorgung bei Bahnreisen ist oft ein Kritikpunkt. Umso wichtiger ist das Angebot an Bahnhöfen. HelloFresh hat nun Deutschlands größte Bahnhöfe hinsichtlich ihres kulinarischen Angebots untersucht.

Restaurant Ritzi in Stuttgart, das in der letzten Woche erneut mit einem Stern ausgezeichnet wurde, hat Insolvenz angemeldet. Das Gourmetrestaurant ist bereits geschlossen, die Brasserie bleibt zunächst geöffnet.

Nach den Coronajahren sind die Kosten gestiegen - zum Leidwesen der Gastronomen. Die Branche in Berlin blickt dennoch optimistisch auf die Biergartensaison. Und wie sind die Erwartungen an die Fußball-EM in der Hauptstadt?

Corona-Krise, Inflation und zuletzt die Rückkehr zur höheren Mehrwertsteuer - das macht auch im Norden den Gastronomen zu schaffen. Der Dehoga sieht die Branche vor einem herausfordernden Jahr.

Wer in einem Restaurant essen geht, muss seit Jahresbeginn wieder den regulären Mehrwertsteuersatz zahlen. Für die Gastronomie in Hessen ist das aber nicht das größte Problem.