Pizza, Burger & Co.: Wie Fast-Food dem Gehirn schadet

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Das Hirn ist, was man isst: Unsere Ernährung wirkt sich nicht nur auf unsere Körperfülle, sondern auch auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit unseres Gehirns aus. In einer Studie haben Forscher neue Hinweise zu den Folgen von zu viel Fast Food gefunden.

Ein reichhaltiges Büffet oder eine hübsch angerichtete Mahlzeit auf dem Teller - oft erinnert uns schon der Anblick von schmackhaften Speisen daran, wie gut es tut, diese zu essen. Sind wir satt, unterdrückt ein bestimmter Teil unseres Gehirns - der Hippocampus - jene Erinnerung und reduziert entsprechend unser Verlangen danach. Im Fall von Junk Food wie Pommes, Pizza oder Burger scheint diese, von unserem Gehirn gesteuerte Appetitregulation nicht richtig zu funktionieren. Zu diesem Schluss kommen Forscher um Richard Stevenson von der Macquarie Universität in Sydney (Australien). Wie sie im Fachblatt „Royal Society Open Science“ berichten, kann bereits eine Woche Junk Food reiche Ernährung die Funktion des Hippocampus beeinträchtigen.

Junk Food lässt Hirnareale schrumpfen

Die Studie reiht sich in eine Vielzahl von Untersuchungen ein, die Hinweise darauf liefern, dass sich zu viel Junk Food nicht nur ungünstig auf die Figur auswirkt, sondern auch dem Gehirn schadet. Beobachtet wurde unter anderem, dass Zucker die Vergesslichkeit fördern und zu viel ungesundes Essen Aggressivität, Depressionen und Stress steigern kann. Außerdem wurde das Schrumpfen bestimmter Hirnareale beobachtet.

Untersucht wurden 105 junge, gesunde Freiwillige, die sich normalerweise gesund ernährten. Diese wurden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe aß acht Tage lang Junk Food, also Lebensmittel, die viel Zucker und gesättigte Fette enthielten. So gab es zum Frühstück etwa getoastete Sandwiches und Milchshakes und im weiteren Verlauf des Tages eine Hauptmahlzeit von einer Fast-Food-Kette. Die zweite Gruppe, die Kontrollgruppe, aß ihre üblichen Mahlzeiten.

Schlaflos durch ungesunde Snacks?

Am ersten und am letzten Tag des Experiments wurden beiden Gruppen vor und nach dem Frühstück unterschiedliche ungesunde Snacks angeboten. Die Teilnehmer mussten angeben, wie groß ihr Verlangen danach war und - im Anschluss nach dem Probieren - bewerten, wie gut ihnen diese geschmeckt hatten.

Das Ergebnis: In der Gruppe, die sich von Waffeln, Burgern und Ähnlichem ernährt hatte, war die Selbstkontrolle nach einer Woche geringer ausgeprägt als in der Vergleichsgruppe. Der Appetit der Teilnehmer auf ungesunde Snacks war wesentlich größer, auch dann noch, wenn sie schon genug gegessen hatten.

Die Wissenschaftler empfehlen nun, die Rolle des Hippocampus genauer zu untersuchen: Andere Forschungsarbeiten hätten nahegelegt, dass diese Hirnregion anfällig für Umwelteinflüsse sei, etwa in Bezug auf Schlaflosigkeit, Stress, Umweltgifte, Depressionen und Diabetes Typ II - alles Faktoren, die gerade in der westlichen Welt häufig aufträten. Kombiniert mit ungesunder Ernährung könnten diese nicht nur akute, sondern auch langfristige und zunehmende Schäden für den Hippocampus bedeuten.

Doch was, wenn man dem Hirn zuliebe nicht nur auf Junk Food verzichten, sondern Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnis über die Ernährung fördern will? Auch zu dieser Frage gibt es bereits mehrere Empfehlungen. So helfen etwa langkettige, komplexe Kohlenhydrate, wie sie in Vollkornprodukten enthalten sind, den Energiebedarf des Hirns gleichmäßig zu stillen und sich so besser konzentrieren zu können. Omega-3-Fettsäuren aus fettreichem Fisch, Nüssen sowie Raps- und Walnussöl sollen sich günstig auf die Nervenzellen und ihr Zusammenspiel auswirken, auch Proteine aus Fisch, Meeresfrüchten, mageren Milchprodukten, Hülsenfrüchten und Vollkorngetreide gelten als förderlich. (dpa)


 

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