Rutz expandiert und eröffnet das Rutz-Zollhaus am Landwehrkanal in Berlin

| Gastronomie Gastronomie

Auch am Landwehrkanal in Kreuzberg will das Rutz Zollhaus, die neue Dependance der Rutz-Familie, die deutsche Esskultur retten. Das Rutz Restaurant in der Chauseestrasse in Berlin-Mitte hat diesen Platz am Ufer des Landwehrkanals geentert und versprüht nun etwas Sternenstaub. Im März dieses Jahres wurde das Rutz mit dem dritten Michelin Stern ausgezeichnet (Tageskarte berichtete).

An genau dem Ort, an dem Herbert Beltle für Jahrzehnte mit seiner „feinheimischen Küche“ die Richtung einer neuen Genusskultur vorgegeben hat, sorgt jetzt das Team um Florian Mennicken für eine neue Küche mit stark regionalem Fokus. Mennicken, der zuvor im Lorenz Adlon und im Facil tätig war, ein Jahr in Australien verbrachte, um sich weiterzubilden, verantwortet im Rutz Zollhaus die Küchenmannschaft.

Gemeinsam mit Executive Director Marco Müller, der vom Magazin „Chefs!“ als „Pionier der deutschen Regionalität“ bezeichnet wurde, hat er ein paar Klassiker aus der Chausseestrasse für den neuen Standort in Kreuzberg ausgewählt und weiter ausgearbeitet – so zum Beispiel das Tartar, die geschmorte Schulter oder die Blutwurst.
 

Das Konzept zur „Rettung der deutschen Esskultur“ der Rutz Weinbar diente als Vorlage für das Zollhaus. Gemeinsam mit den Inhabern des Rutz, Anja und Carsten Schmidt, sowie Marco Müller und Florian Mennicken wurde das Konzept weiterentwickelt. Mit den neuen Interpretationen soll der Spagat zwischen regional geprägten Gerichten und einer modernen Esskultur gelingen: Königsberger Klopse, Brandenburger Büffelkäse, Ceviche vom Saibling oder etwa die Suppe von gerösteten Brokkoli mit Haselnuss, werden begleitet von einer gut sortierten Weinkarte.

Der Ort erstrahlt nach Sanierung durch Herbert Beltle, dem die Immobilie immer noch gehört, und durch die neuen Betreiber Anja und Carsten Schmidt, nun in neuem Glanz. Die alten handgefertigten Kacheln sind restauriert und für den neuen Bar-Tresen extra nachgefertigt worden. Altes und Neues ist miteinander verbunden - altes Eichenholz und moderne Glasleuchten vom britischen Designer. Ein Weinklimaschrank, der eigens angefertigt und an die alten Mauern angepasst wurde, verbindet drinnen und draußen mit einer Glasfront und dient als Durchgang zum Restaurant.

Als Herbert Beltle Ende letzten Jahres an die neuen Betreiber Anja & Carsten Schmidt und Marco Müller sein „Altes Zollhaus“ übergab, war nicht die Rede von abgezählten Plätzen und Abstandsregeln. Doch trotz der besonderen Umstände haben die Betreiber die Neueröffnung gewagt und gehen mit Zuversicht das Abenteuer einer Expansion der Rutz-Familie ein: „Wir sind stolz über das Vertrauen von Hebert Beltle in unsere Arbeit und unser Team und  freuen uns auf die neue Herausforderung und darauf, diesen ehrwürdigen Genussort mit neuem Spirit in eine nächste Generation zu begleiten.“


Zurück

Vielleicht auch interessant

Weniger Restaurantbesuche, kleinere Bestellungen und schließende Betriebe belasten die Gastronomie. DEHOGA-Schatzmeister Gereon Haumann hofft auf Weihnachten und den Jahreswechsel.

Viele Restaurants und Imbissstuben zeigen bei der Kartenzahlung auf dem Lesegerät inzwischen Vorschläge für bestimmte Trinkgeldbeträge an - und stoßen damit bei vielen Gästen auf Ablehnung.

Der HelloFresh Trend Report 2025 analysiert die Kochgewohnheiten der Deutschen und zeigt eine wachsende Offenheit für internationale Gerichte bei gleichzeitigem Festhalten an Klassikern.

Die Hamburger Trattoria Cuneo ist mit der 22. Walter-Scheel-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt die Verdienste des Hauses um die europäische Genusskultur und hebt gleichzeitig die historische Bedeutung des deutsch-italienischen Anwerbeabkommens hervor.

Die Gastronomie in Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 einen realen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem korrigierte das Statistische Bundesamt die Werte für den Monat September nach unten.

Das renommierte Sternerestaurant Meyers Keller in Nördlingen hat Insolvenz angemeldet. Während der Betrieb unter der Leitung von Joachim Kaiser und einem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiterläuft, wird nach einer langfristigen Lösung für den Erhalt des traditionsreichen Hauses gesucht.

Der ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember 2025 auf 87,6 Punkte und verdeutlicht die fehlende Aufbruchstimmung in der deutschen Wirtschaft. Während das Verarbeitende Gewerbe und der Handel unter rückläufigen Aufträgen und einem schwachen Weihnachtsgeschäft leiden, meldet die Gastronomie einen starken Jahresabschluss.

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.