So reklamieren die Deutschen im Restaurant

| Gastronomie Gastronomie

Der Klassiker: Das Essen ist nicht warm genug, der Kellner hat die falsche Bestellung aufgenommen oder das Essen schmeckt einfach nicht gelungen - das führt zu Unzufriedenheit beim Gast. Laut einer aktuellen Bookatable-Umfrage beschweren sich knapp 40 Prozent der deutschen Restaurantbesucher sofort, wenn solche Fehler passieren. Während 35 Prozent der Befragten zumindest vorsichtig das Gespräch suchen und so versuchen eine neue Speise zu bekommen. Ein Viertel der Deutschen reklamiert hingegen nur einen schwerwiegenden Grund, wenn das Essen etwa versalzen oder das Fleisch zu roh ist. Weitere 25 Prozent der Befragten äußern übrigens erst dann Kritik, wenn der Teller bereits vom Kellner abgeräumt wird. 10 Prozent sogar erst, wenn die Rechnung kommt.

Lediglich 5 Prozent der Restaurantgäste äußern demgegenüber gar keine Beschwerde, wenn es ihnen nicht schmeckt. Diese Befragten sind der Meinung, dass Geschmäcker einfach verschieden sind und die Beschwerde somit nicht objektiv ist. Zwei Prozent der Gäste trauen sich zudem nicht, überhaupt etwas im Restaurant zu reklamieren.

Die Erwartungshaltung des Gastes 

Laut der Umfrage erwartet die Mehrheit der befragten Gäste in Deutschland nach einer Reklamation im Restaurant zumindest eine Entschädigung. Über ein Drittel wünscht sich von der Küche eine Nachbesserung der Speise, weitere 30 Prozent möchten, dass das Gericht noch einmal ganz neu serviert wird. 28 Prozent wünschen sich zumindest eine kleine Wiedergutmachung, wie zum Beispiel ein Dessert aufs Haus. Manche Gäste erwarten hingegen lediglich Verständnis sowie eine Entschuldigung und legt darauf Wert, dass der Koch informiert wird.

Nur wenige Gäste erwarten ein monetäres Entgegenkommen, das heißt, wenn ihnen also angeboten wird, für das misslungene Gericht weniger oder gar nichts zu bezahlen. „Wer sein Essen oder den Service in einem Restaurant beanstanden möchte, tut das am besten sofort, wenn ihm ein Missstand auffällt. Wer bis zum Schluss wartet nimmt sich selbst und dem Restaurant die Chance auf eine Korrektur durch die Küche", so Thomas Bergmann, Regional Director DACH.

Das Haar in der Suppe

Fragt man die deutschen Gäste, was sie schon einmal auf ihrem Teller im Restaurant vorgefunden haben, dann können sie viele Beispiele nennen. Der Hälfte der deutschen Restaurantgäste wurde zum Beispiel bereits ein Steak serviert, das nicht so gebraten wurde, wie es bestellt war. 40 Prozent haben sogar schon einmal ein komplett anderes Gericht erhalten und bei einem Viertel der Befragten haben schon mal Zutaten gefehlt, die laut Karte zu der bestellten Speise gehörten.

Ebenso haben 15 Prozent der Befragten in Deutschland bereits das berühmte Haar in der Suppe beziehungsweise im Essen vorgefunden oder andere Dinge, die dort nichts zu suchen hatten. Und 13 Prozent hatten beispielsweise schon einmal ein Insekt im Essen. Zudem kam es bereits bei vielen der Befragten schon vor, dass sie eine nicht richtig temperierte Speise vom Restaurant serviert bekamen.

Die Beschwerde als Feedback

42 Prozent der deutschen Restaurantgäste geben an, dass eine Beschwerde als Feedback grundsätzlich gut vom Servicepersonal aufgenommen wird. Ein Drittel hat dagegen schlechte Erfahrung beim Äußern von Kritik gemacht. 22 Prozent der Befragten haben aufgrund einer Reklamation schon einmal einen kostenlosen Drink oder Ähnliches aufs Haus bekommen. Solche Gesten werden von diesen Gästen sehr geschätzt.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.

Eine aktuelle Untersuchung des Zahlungsdienstleisters SumUp zeigt die Hauptsorgen von Kleinunternehmen in der Gastronomie. Gestiegene Betriebskosten und der Fachkräftemangel führen zu reduzierten Gewinnspannen und fordern von den Betrieben schnelles Handeln.

Die britische Gastronomiekette Heavenly Desserts expandiert nach Deutschland. Das Unternehmen eröffnete jetzt seine erste Filiale auf dem deutschen Markt. Standort ist das Westfield-Center in Hamburg.

Die Boilerman Bar in der Hamburger HafenCity präsentiert sich nach Umbau mit einem neuen Interieur und erweitertem Platzangebot. Ein interner Wechsel an der Spitze der Bar-Leitung ist vollzogen. Der Fokus liegt weiterhin auf Highballs, insbesondere mit Rum.

Die aktuelle Selektion des Guide Michelin für die Türkei umfasst insgesamt 54 neue Restaurants. Mit der erstmaligen Aufnahme der Region Kappadokien in den Guide spiegelt die Auswahl die kulinarische Vielfalt des Landes wider und umfasst nun Istanbul, Izmir, Muğla und Kappadokien.

Eine aktuelle Umfrage in der Hamburger Gastronomie beleuchtet, welche Kriterien für Gäste bei der Restaurantwahl ausschlaggebend sind und wie sich das Konsumverhalten über verschiedene Altersgruppen hinweg verändert.