Sommelier verrät: So werden Gäste vor gefälschten Weinen geschützt

| Gastronomie Gastronomie

Im 110 Jahre alten Weinkeller des Hamburger Luxushotels „Vier Jahreszeiten“ lagern etwa 400 Flaschen edler Tropfen, darunter begehrte Raritäten wie der „Romanée-Conti“ aus dem Burgund. Um die Gäste vor dreisten Fälschungen zu schützen, ergreifen Chef-Sommelier Christian Scholz sowie das Weingut ausgeklügelte Maßnahmen.

Laut Chef-Sommelier Scholz will das Weingut immer genau wissen, wo sich jede Flasche seines Spitzenweins befindet, da dies den globalen Marktpreis beeinflusst. „Um sicherzustellen, dass wir die Flaschen nicht weiterverkaufen, müssen wir jede Flasche dokumentieren“, wird Scholz von der „MOPO“ zitiert. Dafür werden einmal im Jahr alle „Romanée-Conti“-Flaschen mit einer tagesaktuellen Zeitung fotografiert. Die „Beweisbilder“ werden dann zum einzigen Deutschland-Importeur des Guts geschickt. Außerdem muss jede verkaufte Flasche nach dem Genuss im Restaurant entwertet werden, um sicherzustellen, dass sie nicht mit einem anderen Wein neu befüllt werden kann. „Ich zerkloppe nicht mit dem Hammer die Flasche, sondern es reicht, wenn wir das Etikett bemalen und den Korken zerschneiden“, so Scholz laut der Zeitung.

Da Fälschungen dennoch ein großes Problem darstellen, warnen Experten wie der „Master of Wine“ Konstantin Baum vor dem Kauf teurer Weine auf Plattformen wie eBay. Insbesondere Weine aus den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren, die oft keine Echtheitszertifikate haben, sind anfällig für Betrug.

Auch das Weingut „Romanée-Conti“ durchforstet laut Bericht weltweit Auktionskataloge, um eigene Weine aufzuspüren und zu verhindern, dass der eigene Wein zum Spekulationsobjekt wird. Trotz des hohen Preises von bis zu 25.000 Euro auf dem Graumarkt, bietet das Hotel „Vier Jahreszeiten“ die Spitzenweine für ein Drittel dieses Preises an. Die Flasche wird dann allerdings direkt im Hotel geöffnet und muss dort auch getrunken werden, heißt es im Bericht.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Weniger Restaurantbesuche, kleinere Bestellungen und schließende Betriebe belasten die Gastronomie. DEHOGA-Schatzmeister Gereon Haumann hofft auf Weihnachten und den Jahreswechsel.

Viele Restaurants und Imbissstuben zeigen bei der Kartenzahlung auf dem Lesegerät inzwischen Vorschläge für bestimmte Trinkgeldbeträge an - und stoßen damit bei vielen Gästen auf Ablehnung.

Der HelloFresh Trend Report 2025 analysiert die Kochgewohnheiten der Deutschen und zeigt eine wachsende Offenheit für internationale Gerichte bei gleichzeitigem Festhalten an Klassikern.

Die Hamburger Trattoria Cuneo ist mit der 22. Walter-Scheel-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt die Verdienste des Hauses um die europäische Genusskultur und hebt gleichzeitig die historische Bedeutung des deutsch-italienischen Anwerbeabkommens hervor.

Die Gastronomie in Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 einen realen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem korrigierte das Statistische Bundesamt die Werte für den Monat September nach unten.

Das renommierte Sternerestaurant Meyers Keller in Nördlingen hat Insolvenz angemeldet. Während der Betrieb unter der Leitung von Joachim Kaiser und einem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiterläuft, wird nach einer langfristigen Lösung für den Erhalt des traditionsreichen Hauses gesucht.

Der ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember 2025 auf 87,6 Punkte und verdeutlicht die fehlende Aufbruchstimmung in der deutschen Wirtschaft. Während das Verarbeitende Gewerbe und der Handel unter rückläufigen Aufträgen und einem schwachen Weihnachtsgeschäft leiden, meldet die Gastronomie einen starken Jahresabschluss.

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.