Die Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen eines Anfangsverdachts der Vorteilsannahme gegen die Wiesn-Wirte-Familie Kuffler und den Wiesbadener Oberbürgermeister. Dabei geht es um angebliche Urlaube des Ortsvorstehers bei der Familie Kuffler in Kitzbühel und St. Tropez. Wie Medien weiter berichten, fuhr Gerich mehrmals auch in Roland Kufflers Kutsche zum Wiesn-Einzug mit.
Jetzt geht es darum die Frage zu klären, ob diese Gefälligkeiten rein freundschaftlich waren oder hatten sie Einfluss Aufträgen in Wiesbaden hatten? Die Staatsanwaltschaft München hat in diesem Zusammenhang das Büro des dortigen Oberbürgermeisters Sven Gerich (SPD) durchsucht.
In der hessischen Hauptstadt bereitbt die Familie die Gastronomie im Kurhaus. Vor drei Jahren unterzeichneten Kufflers den Vertrag für die Gastronomie im neuen Rhein-Main Kongress Center in Wiesbaden. Der Ausgang der Ermittlungen könnten auch Auswirkungen auf die Wiesn-Zelt-Vergabe haben. Das Münchner Kreisverwaltungsreferat prüft bereits die Zuverlässigkeit der bekannten Müncher Gastro-Familie.
Neben dem Weinzelt auf dem Oktoberfest betreibt die Familie in München unter anderem das Seehaus im Englischen Garten und das Spatenhaus an der Oper. Insgesamt gehören um die 40 Objekte zu dem Gastro-Imperium.
Die Familie Kuffler bestreitet die Vorwürfe: „Unser Unternehmen hält sich in sämtlichen Ausschreibungen strikt an die vorgegebenen Strukturen und Prozesse. Das gilt auch für alle Ausschreibungen in Wiesbaden, an denen wir teilgenommen haben“, heißt es in einer Erklärung. Und weiter: „Bei den Ausschreibungsprozessen der Stadt Wiesbaden sind unsere Ansprechpartner stets spezialisierte Koordinatoren und Manager, nicht der Oberbürgermeister Wiesbadens.“