Die meisten Karrieren beginnen ganz unten auf der Leiter und die Spitzenpositionen bekommen nur die besten Kandidaten. In der Gastronomie gelte das aber nur bedingt, wie nun die Frankfurter Allgemeine berichtet. Zwei Soziologen der Universität in Chicago haben für ihre Untersuchung die Karrieren US-amerikanischer Küchenchefs unter die Lupe genommen. Die Forscher wollten wissen, wie sich der Wechsel zwischen verschiedenen Standorten auf den Aufstieg in der gastronomischen Hierarchie auswirkt.
Die Stufen auf der Karriereleiter vom Lehrling bis zum Chef seien dabei relativ einheitlich, schreibt die FAZ. Für das Prestige des Restaurants gelte das aber nicht. Dieses sei aber von Bedeutung, da die typische Karriere eines Küchenchefs nicht ständig nach oben führe. Stattdessen sei es nötig, für eine höhere Position ein Restaurant mit niedrigerem Prestige in Kauf zu nehmen. So würden in der Praxis niedrigere Positionen in höherklassigen Betrieben gegen höhere Positionen in niedrigklassigen Restaurants getauscht.
Interessant ist dabei vor allem der Anfang der Karriere: Denn die erfolgreichsten Köche starten meist auf niedrigen Positionen in Restaurants mit hohem Prestige. Bei Köchen, die auf einem niedrigen Prestige-Niveau einsteigen, sei der Aufstieg laut FAZ hingegen begrenzt. Und da der Start ins Berufsleben meist von Zufällen geprägt sei, handele es sich statt um eine Leistungsauslese eher um eine Form der sozialen Schichtung.