Steigende Mitarbeiterkosten werden Problem

| Gastronomie Gastronomie

Für viele gastronomische Betriebe in Hessen ist der grassierende Personalmangel nicht mehr das größte Problem. Vielmehr stellen laut dem Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands Dehoga Hessen, Gisbert Kern, die steigenden Personalkosten die größte Herausforderung dar. Der Mitarbeitermangel rangiere erst auf Platz zehn einer internen Umfrage. 

«Die Personalsituation hat sich lediglich leicht entschärft, was sich auch in gestiegenen Ausbildungsverhältnissen widerspiegelt», sagte Kern der Deutschen Presse-Agentur. Viele gastronomische Betriebe seien allerdings weiterhin nicht in der Lage, alle Servicezeiten abzudecken, was zu reduzierten Öffnungszeiten und -tagen führe.

Feiern werden kleiner gefeiert

Daneben stellten steigende Kosten für Lebensmittel und Getränke sowie die zunehmende Bürokratie und weniger Gäste Betriebe vor Probleme. Die Geschäftsaussichten für den kommenden Sommer seien deshalb etwas getrübt. Mehr als ein Drittel der befragten Dehoga-Mitgliedsbetriebe befürchte, im Jahr 2025 in die Verlustzone zu rutschen.

«Seit geraumer Zeit vermelden insbesondere die Gastronomen, dass das Konsumverhalten rückläufig ist», sagte Kern. Gäste konsumierten nicht nur weit weniger, auch die Ausgehfrequenz habe sich deutlich minimiert. Veranstaltungen, Hochzeiten oder Familienfeiern würden verstärkt im kleineren Kreis gefeiert. «Lediglich im Tagungsgeschäft ist eine leichte Steigerung zum Vorjahr zu verzeichnen.»

Blick auf neue Bundesregierung

Von der neuen Bundesregierung erwartet Dehoga Hessen, dass tatkräftig die vereinbarten Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft umgesetzt werden. Aus Sicht des Verbands sollte etwa die Umsatzsteuer für Speisen in der Gastronomie dauerhaft auf sieben Prozent reduziert werden. Auch ein Bürokratieabbau sei wichtig. «Entscheidend ist, dass aus den mutmachenden Vereinbarungen von CDU, CSU und SPD verlässliche Politik wird», sagte Kern. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der HelloFresh Trend Report 2025 analysiert die Kochgewohnheiten der Deutschen und zeigt eine wachsende Offenheit für internationale Gerichte bei gleichzeitigem Festhalten an Klassikern.

Die Hamburger Trattoria Cuneo ist mit der 22. Walter-Scheel-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt die Verdienste des Hauses um die europäische Genusskultur und hebt gleichzeitig die historische Bedeutung des deutsch-italienischen Anwerbeabkommens hervor.

Die Gastronomie in Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 einen realen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem korrigierte das Statistische Bundesamt die Werte für den Monat September nach unten.

Das renommierte Sternerestaurant Meyers Keller in Nördlingen hat Insolvenz angemeldet. Während der Betrieb unter der Leitung von Joachim Kaiser und einem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiterläuft, wird nach einer langfristigen Lösung für den Erhalt des traditionsreichen Hauses gesucht.

Der ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember 2025 auf 87,6 Punkte und verdeutlicht die fehlende Aufbruchstimmung in der deutschen Wirtschaft. Während das Verarbeitende Gewerbe und der Handel unter rückläufigen Aufträgen und einem schwachen Weihnachtsgeschäft leiden, meldet die Gastronomie einen starken Jahresabschluss.

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.