Sternerestaurant Tawa Yama schließt vorläufig – Suche nach Investor läuft weiter

| Gastronomie Gastronomie

Das Karlsruher Sternerestaurant Tawa Yama stellt seinen Betrieb ab dem 1. Juli 2025 ein. Diese Entscheidung ist eine direkte Folge der Insolvenzanmeldung und der fehlenden Möglichkeit, einen kostendeckenden Betrieb in den Sommermonaten aufrechtzuerhalten. Insolvenzverwalter Holger Blümle von der Kanzlei Schultze & Braun betonte, dass die Maßnahme notwendig sei, um die Gläubigerrechte zu schützen und weitere Verluste zu minimieren. Ein Investor könnte das Tawa Yama jedoch weiterhin übernehmen.

Das Amtsgericht Karlsruhe hatte bereits zuvor einem Antrag der Geschäftsführung der Tawa Yama Betriebs GmbH & Co. KG auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung stattgegeben. Ziel war es, das Restaurant neu aufzustellen und an veränderte Marktbedingungen anzupassen. Holger Blümle wurde damals als vorläufiger Sachwalter eingesetzt, um die Interessen der Gläubiger zu wahren.

Herausforderungen durch verändertes Gästeverhalten und Personalengpässe

Die wirtschaftliche Notwendigkeit zur Schließung begründet sich laut Insolvenzverwalter Blümle aus der fehlenden Finanzierung des laufenden Betriebs. Ende Juni lief das Insolvenzgeld für die insgesamt zwei Auszubildenden, zehn Vollzeit- und 33 Teilzeitkräfte aus. Ohne die externe Finanzierung konnte das Tawa Yama die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter nicht mehr erwirtschaften.

Seit 2020 ist das Tawa Yama der kulinarische Mittelpunkt auf dem Gelände der Raumfabrik, dem in seiner Art einzigartigem Business-Campus mit 80.000 Quadratmetern Gewerbefläche auf dem ehemaligen Gelände der Pfaff-Nähmaschinenfabrik. Seinerzeit war das Gastronomiekonzept des Restaurantbereichs Tawa Yama Easy mit einer gästefreundlich kalkulierten Speisekarte im Casual Dining auf das Potenzial von 3.000 Arbeitsplätzen auf dem Business-Campus ausgelegt. Durch vermehrte Home-Office-Regelungen und Leerstände in den Büroflächen sind jedoch deutlich weniger potenzielle Gäste täglich vor Ort.

Zudem wurde ein zurückhaltendes Konsumverhalten der Gäste festgestellt. Auch wenn die kulinarische Qualität geschätzt wurde, reduzierten die Gäste ihre Ausgaben angesichts steigender Betriebskosten. Ein schwaches Weihnachtsgeschäft, geprägt von reduzierten Budgets für Firmenfeiern, konnte diese Entwicklung nicht ausgleichen.

Chancen für Mitarbeiter und mögliche Investorenlösung

Insolvenzverwalter Blümle zeigte sich zuversichtlich, dass die betroffenen Mitarbeiter aufgrund des Fachkräftemangels in der Gastronomie schnell eine neue Anstellung finden werden. Die Insolvenzverwaltung werde sie dabei bestmöglich unterstützen.

Obwohl der Betrieb nun ruht, besteht weiterhin die Möglichkeit für einen Neustart unter neuer Führung. „Ein Einstieg eines Investors und die Übernahme des Tawa Yama sind grundsätzlich immer noch möglich“, bekräftigt Blümle. Die bisherige Suche hatte jedoch gezeigt, dass kein Interessent in der Lage war, den Betrieb kurzfristig zu übernehmen. Der Sanierungsfachmann Dirk Eichelbaum, der die Geschäftsführung unterstützte, hatte zuvor ebenfalls eine „Investorenlösung mit einem angepassten Konzept“ als gangbaren Weg zur Neuausrichtung bezeichnet.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach sechs Jahren Abwesenheit kehrt Jamie's Italian mit einem neuen strategischen Partner und einem überarbeiteten Konzept in die britische Gastronomieszene zurück. Die Neueröffnung soll im Frühjahr 2026 in London stattfinden.

Der Landkreis Harz treibt die touristische Entwicklung des Brockenplateaus voran und setzt dabei auf ein neues Gastronomiekonzept: Die Restaurantkette Timberjacks soll das kulinarische Angebot auf dem höchsten Gipfel Norddeutschlands übernehmen. Auch das Hotel soll ausgebaut werden. Die Eröffnung ist für das Jahr 2027 geplant.

Aktuelle Daten von OpenTable beleuchten die Entwicklungen der deutschen Gastronomiebranche im kommenden Jahr. Im Mittelpunkt stehen der Wunsch nach gemeinsamen Erlebnissen, die Bereitschaft für Spontanität und ein anhaltendes Wachstum bei speziellen Anlässen.

Der Harzer Kreistag hat einstimmig über die Vergabe der Bewirtschaftung von Hotel und Gastronomie auf dem Brocken entschieden. Demnach ist Landrat Thomas Balcerowski (CDU) beauftragt, mit einem Göttinger Restaurantketten-Betreiber über einen Gewerbepachtvertrag zu verhandeln, teilte ein Landkreissprecher am Abend mit. 

Reserviert und dann einfach weg? Für Gastronomen sind unentschuldigte "No-Shows" mehr als nur eine Lappalie – sie bedeuten massive Umsatzeinbußen und weniger Trinkgeld für das Personal. Eine Umfrage zeigt, wie weit verbreitet das Problem ist und welche drastischen Maßnahmen Gastwirte jetzt ergreifen.

Steigende Kosten, erhöhte Komplexität und ein sich wandelndes Gästeverhalten setzen deutsche Cafés zunehmend unter Druck. Ein neuer Business-Guide von SumUp zeigt die notwendigen Strukturen für wirtschaftliche Stabilität im Jahr 2026.

Ein ungewöhnliches Diebesgut lockt in Deutschland kriminelle Banden an - geschädigt werden vor allem Entsorger. Die Verbrecher haben es laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) auf alte Speisefette und Öle aus Restaurants abgesehen. 

Landesweit streiken Beschäftigte der Kaffeehauskette in den USA. Nach Vorwürfen zu Verstößen gegen Arbeitszeitgesetze einigt sich der Konzern nun auf eine Entschädigung in New York.

Die IHG-Marke Kimpton hat ihren jährlichen "Culinary + Cocktail Trend Forecast" für 2026 veröffentlicht. Darin skizzieren kulinarische Experten und Mixologen die wichtigsten Entwicklungen, die die Gastronomieszene im kommenden Jahr prägen sollen.

Am 24. November 2025 nahmen die Technische Universität Dresden und die SLUB Dresden fünf weitere herausragende Kreationen der Kochkunst in das Deutsche Archiv der Kulinarik auf. Die umfassenden Dokumentationen dieser Gerichte wurden von dem Gourmetkritiker Jürgen Dollase erstellt und übergeben.