Zechprellerei: "Essenspiraten" entern niederländische Restaurants

| Gastronomie Gastronomie

Das Phänomen der „Eetpiraten“ – wörtlich „Essenspiraten“ – sorgt für wachsende Besorgnis unter Gastronomen in den Niederlanden. Dabei handelt es sich um Gäste, die nach dem Essen einfach die Zeche prellen. In Amsterdam werden bereits Maßnahmen ergriffen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken.

Wie Ruhr24 berichtet, ist es mittlerweile in vielen Restaurants und Bars üblich, dass Gäste, die auf der Terrasse sitzen, im Voraus für ihre Bestellungen bezahlen müssen. Dies soll verhindern, dass sie einfach ohne Begleichung der Rechnung verschwinden. Allerdings sollen einige „Essenspiraten“ bereits ihre Strategie ändern und sich stattdessen im Innenbereich platzieren, um nach dem Verzehr einfach aufzustehen und zu gehen.

Manche sollen sogar bewusst Kleidungsstücke zurücklassen, um den Eindruck zu erwecken, sie seien nur kurz auf der Toilette oder bei einer Zigarettenpause vor der Tür, heißt es in dem Bericht weiter. Brian Fernandes, Inhaber des Restaurants Waterkant, berichtet von Einnahmeverlusten in Höhe von 50 bis 60 Euro aufgrund dieser Machenschaften.

Das Phänomen der „Eetpiraten“ stellt jedoch nicht nur ein Problem für die Niederlande dar. In Deutschland gilt das Verhalten als Betrug und kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Experten betonen, dass Gäste, die eine Bestellung aufgeben, einen zivilrechtlichen Vertrag eingehen. Damit sind sie verpflichtet, ihre Rechnung zu bezahlen. Das Zeche prellen kann hierbei mit Schadensersatzforderungen geahndet werden. In den Niederlanden kann Zechprellerei sogar mit Gefängnisstrafen von bis zu vier Jahren bestraft werden.

Trotz der rechtlichen Aspekte zögern Gastronomen oft, Gäste beim Bestellen zur Kasse zu bitten. Ihre Sorge: Sie könnten als unfreundlich wahrgenommen werden und Kundschaft verlieren.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Weniger Restaurantbesuche, kleinere Bestellungen und schließende Betriebe belasten die Gastronomie. DEHOGA-Schatzmeister Gereon Haumann hofft auf Weihnachten und den Jahreswechsel.

Viele Restaurants und Imbissstuben zeigen bei der Kartenzahlung auf dem Lesegerät inzwischen Vorschläge für bestimmte Trinkgeldbeträge an - und stoßen damit bei vielen Gästen auf Ablehnung.

Der HelloFresh Trend Report 2025 analysiert die Kochgewohnheiten der Deutschen und zeigt eine wachsende Offenheit für internationale Gerichte bei gleichzeitigem Festhalten an Klassikern.

Die Hamburger Trattoria Cuneo ist mit der 22. Walter-Scheel-Medaille geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt die Verdienste des Hauses um die europäische Genusskultur und hebt gleichzeitig die historische Bedeutung des deutsch-italienischen Anwerbeabkommens hervor.

Die Gastronomie in Deutschland verzeichnete im Oktober 2025 einen realen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem korrigierte das Statistische Bundesamt die Werte für den Monat September nach unten.

Das renommierte Sternerestaurant Meyers Keller in Nördlingen hat Insolvenz angemeldet. Während der Betrieb unter der Leitung von Joachim Kaiser und einem vorläufigen Insolvenzverwalter uneingeschränkt weiterläuft, wird nach einer langfristigen Lösung für den Erhalt des traditionsreichen Hauses gesucht.

Der ifo Geschäftsklimaindex sinkt im Dezember 2025 auf 87,6 Punkte und verdeutlicht die fehlende Aufbruchstimmung in der deutschen Wirtschaft. Während das Verarbeitende Gewerbe und der Handel unter rückläufigen Aufträgen und einem schwachen Weihnachtsgeschäft leiden, meldet die Gastronomie einen starken Jahresabschluss.

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.