300 Hotels als Ziel: Premier Inn setzt bei der Deutschland-Expansion auch auf Mischnutzung

| Hotellerie Hotellerie

Premier Inn setzt bei der geplanten Expansion in Deutschland einen Fokus auf gemischt genutzte Stadtquartiere und Projekte. Whitbread PLC, die britische Muttergesellschaft von Premier Inn, hat nach eigener Aussage rund eine Milliarde Pfund in die Expansion in Deutschland investiert und plant jährlich weitere 200 bis 300 Millionen Pfund Kapital zur Verfügung zu stellen.

Bei der Realisierung ist das Unternehmen flexibel: die Spanne reicht vom Einbringen des Mietvertrags in das Projekt bis hin zur selbständigen Entwicklung des Hotels in einem Joint Venture mit einem Büro-, Wohn- oder Einzelhandelsentwickler. Die britische Muttergesellschaft von Premier Inn, das an Londoner Börse notierte Traditionshaus Whitbread PLC, hat bereits rund eine Milliarde Pfund in die Expansion in Deutschland investiert und plant jährlich weitere 200 bis 300 Millionen Pfund Kapital zur Verfügung zu stellen. Insgesamt sieht Whitbread ein Potenzial von 300 Premier Inn Hotels im deutschen Markt.

„Die Großstadt der Zukunft wird aus durchmischten Vierteln bestehen, aus dorfähnlichen Strukturen innerhalb des Stadtgefüges“, sagte Dr. Michael Hartung, Managing Director und Development Director von Premier Inn Deutschland, bei einer gemeinsamen Veranstaltung mit der Anwaltskanzlei Clifford Chance am 27. August im Premier Inn Frankfurt Messe. „Die zunehmende Urbanisierung und Alterung der Gesellschaft wird unter anderem zu der vermehrten Realisierung solcher Quartiere führen.“

Fast zwei Drittel der Weltbevölkerung wird laut einer Schätzung der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2050 in Städten wohnen. Das Statistische Bundesamt prognostiziert einen Anstieg der über Sechzigjährigen in der deutschen Bevölkerung auf über 37 Prozent von aktuell rund 28 Prozent im Jahr 2050.

 „Die sogenannte Silver Generation will Nähe, Sicherheit und eine medizinische Vollversorgung, was vor allem durch durchgängig belebte, kleine Stadtviertel erzielt werden kann,“ so Hartung. Eine weitere Anforderung an die Stadt der Zukunft sei eine gesunde, lebensfreundliche Umwelt. „Das bedeutet unter anderem kurze Wege für Pendler, großzügige öffentliche Plätze mit viel Grün, aber auch technische Lösungen wie z.B. den Temperaturaustausch zwischen unterschiedlich genutzten Gebäuden. Hierfür eignet sich vor allem die fortschreitende Vertikalisierung in Form von Hochhäusern, auch um eine wachsende Flächennutzung zu vermeiden.“ Eine weitere Möglichkeit sei die Aufstockung von bestehenden Einzelhandelsflächen wie Supermärkte oder Fachmarktzentren.

Auch für die eigenen Standorte von Premier Inn spielt das Thema Mixed-use eine wachsende Rolle, insbesondere da die Hotelmarke ihre Immobilien vorwiegend im Bestand hält. Derzeit prüft Premier Inn unterschiedliche Ideen für ein Projekt am Dortmunder Hauptbahnhof. „Das Grundstück ist für eine Hotelentwicklung alleine zu groß. Deshalb sprechen wir mit Partnern, um ein gemischt genutztes Objekt zu realisieren“, erzählte Hartung.

Immer wichtiger sei außerdem die Einbindung der Stadt und der Anwohner in die Ideenfindung. „Für jeden Standort gelten andere Voraussetzungen, Präferenzen und Einschränkungen. Entsprechend braucht es individuelle kreative Ideen für jedes Projekt statt Schema F“, betonte Hartung. Die Einschränkungen seien dabei nicht nur regulatorischer Art. „Es gibt tatsächlich relativ wenige Projektentwickler, die Mixed-use Objekte realisieren können. Und bis vor kurzem gab es auch seitens der Immobilieninvestoren wenig Interesse. Man wollte Büros für den Bürofonds, Wohnungen für den Wohnfonds; gemischte Gebäude passten nicht ins Schema. Entsprechend war die Finanzierung nicht immer leicht. Das ändert sich zum Glück gerade.“

Premier Inn-Expansion in Deutschland

Premier Inn startete seine Expansion in Deutschland mit einem Hotel in Frankfurt. Anfang 2019 wurde das Premier Inn Hamburg City eröffnet. Voraussichtlich zum Jahreswechsel folgt die Eröffnung des Premier Inn München City (Zentrum), prominent situiert an der Sonnenstraße. Bis Ende 2020 sollen mindestens 20 Hotels in Betrieb sein, unter anderem in Hamburg, München, Leipzig, Stuttgart und Düsseldorf. Insgesamt verfügt das Unternehmen über 39 gesicherte Standorte. Das Ankaufsteam unter Chris-Norman Sauer ist weiterhin auf der Suche nach Grundstücken, bestehenden Hotels oder Konversionsimmobilien in innerstädtischen Lagen der größten Städte Deutschlands.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Flushing Meadows Hotel beendet nach zwölf Jahren seinen Betrieb in München. Das Haus, das durch seine Dachterrasse, sein Design und unkonventionellen Gästezimmer bekannt wurde, bleibt noch bis zum 20. Dezember geöffnet. Danach ist endgültig Schluss.

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.