Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, hat die Landesregierung insgesamt 800.000 Euro Steuergeld für zwei Explorer-Hotels deutscher Investoren auf den Tisch gelegt. Heimische Hoteliers würden jetzt auf die Barrikaden gehen. Mit dem mehr als 400.000 Euro teuren Geschenk an eine deutsche Investorengruppe für ihr Explorer-Hotel in Umhausen habe sich sich die Tiroler Landesregierung ein schönes Ei gelegt, schreibt die Zeitung. Schon die Begründung, mit der das Geld aus dem Impulspaket Tirol – ein hauptsächlich für die Industrie vorgesehener Topf – in das Hotelprojekt umgeleitet wurde, klinge abenteuerlich. Wenn die Landesregierung das Umhauser Explorer-Hotel mit 200 Betten als ein „überregional gesehen überdurchschnittliches neues Angebot“ wertet, könnten sich viele andere Hotels im Ötztal und in anderen Tourismusregionen getrost als Weltsensation bezeichnen.
Sogar der Rückgang der Privatzimmervermietung in Umhausen musste als Begründung für das Fördergeld herhalten – dabei könnten die Umhauser Privatzimmervermieter wohl selbst mehr als 400.000 Euro an Zuschuss ganz gut gebrauchen. Und dass die Ausnahme-Förderung ausgerechnet einem Hotel in jener Gemeinde zugestanden wird, der ÖVP-Klubchef Jakob Wolf als Bürgermeister vorsitzt, gibt dem Ganzen eine besondere Note.
Mit weiteren 400.000 Euro aus dem Impulspaket soll auch ein Explorer-Hotel in Lienz bedacht werden. Dass heimische Hoteliers auf die Barrikaden steigen, sei nicht verwunderlich, schreibt die Zeitung. Zur Stärkung von Tiroler Vermietern trügen solche Geldgeschenke jedenfalls nicht bei. Jetzt stelle sich noch heraus, dass die Hotelgruppe das Grundstück in Umhausen mit einem – offenbar ganz legalen – Trick zum Spottpreis erworben: 73.500 Euro für ein Grundstück im Wert von einer Million Euro – zumindest offiziell laut Kaufvertrag.
Und wenn Explorer betonen würden, als Hotelgesellschaft Freiland erworben zu haben, dann wurde offenbar auch noch der Grundverkehr elegant umschifft. Ein solcher Deal würde sogar „Dealmaker“ Donald Trump vor Neid erblassen lassen, sagt die Zeitung.
Wie die Tiroler Tageszeitung aktuell berichtet wurde nach der öffentlichen Diskussion die Förderungen jetzt auf Eis gelegt.