Berichte: Mitarbeiter von italienischer Hotelanlage in Bayern geimpft

| Hotellerie Hotellerie

Mehr als 100 Mitarbeiter einer italienischen Ferienanlage sind nach Medienberichten für eine Corona-Impfung nach Bayern gereist. Wie die «Süddeutsche Zeitung» am Freitag berichtete, hatten sich die Teilnehmer der Reisegruppe im Mai während eines Tagestrips am Münchner Flughafen die Impfspritzen geben lassen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) prüft nach eigenen Angaben nun ein mögliches Fehlverhalten. Das bayerische Gesundheitsministerium teilte mit, dass auch die Landesärztekammer gebeten worden sei, mögliche berufsrechtliche Verstöße zu überprüfen. Ebenso habe das Ministerium die Staatsanwaltschaft informiert.

Zum Hintergrund sagte ein Manager des Hotels Italiens öffentlich-rechtlichem TV-Sender Rai 3, es sei wichtig gewesen, dass die Ferienanlage bereit sei, damit Gäste dort sicher Urlaub machen könnten. Man habe die erste «Etappe» genommen, da in Italien Impfungen für Mitarbeiter in Unternehmen noch nicht möglich gewesen seien. Das Hotel habe für diesen Service auch bezahlt.

Innerhalb eines Tages sei das Personal nach München und wieder zurück in die sardinische Hauptstadt Cagliari geflogen. Die Zeit zwischen Impfung und Rückflug hätten sie mit bayerischem Bier überbrückt, sagte er in dem Bericht vom 30. Mai.

Nach Informationen der KVB soll ein an der Impfaktion beteiligter Arzt eine Kassenzulassung haben. Der Fall werde daher von der Geschäftsstelle für Fehlverhalten im Gesundheitswesen geprüft, sagte KVB-Sprecher Axel Heise. «Wir wissen auch nicht, was da gelaufen ist.» Er bezeichnete das Geschehen als «eigenartig».

Der Anwalt Bernhard Knies, der den Mediziner vertritt, teilte mit, dass sein Mandant Mitte Mai gefragt worden sei, ob er an der Aktion am 21. Mai behilflich sein könne. Er habe seine Bereitschaft signalisiert, wenn die Gruppenimpfung rechtlich abgesichert sei, heißt es in einem Statement des Arztes.

«Auch persönlich fand ich die Impfung der überwiegend einfachen Hotel-Angestellten sinnvoll, da mir bekannt war, dass Sardinien zu den Schlusslichtern bei den Impfquoten in Italien gehört», erklärte der Impfarzt. Vor Ort am Flughafen sei dann bereits alles organisiert gewesen. «Der Impfstoff ist von Dritter Seite zur Verfügung gestellt worden.»

Insofern ist bislang nicht geklärt, woher der bei der Aktion verwendete Impfstoff stammt. Eine Sprecherin des Ministeriums in München erklärte, dass die Staatsregierung nur für die staatlichen Impfzentren im Freistaat zuständig sei. Es gebe keine Kompetenzen bezüglich eines italienischen Unternehmens und man könne auch nicht die Herkunft von Impfstoff, der von einer niedergelassenen Arztpraxis genutzt wurde, ermitteln.

Das Ministerium geht davon aus, dass der für die Aktion verwendete Impfstoff über eine Apotheke ausgeliefert worden sein muss. In Deutschland werde der vom Bund bestellte Impfstoff über den Großhandel und die Apotheken verteilt, erläuterte die Ministeriumssprecherin. Die Apotheken geben «auf Bestellung Impfstoff ausschließlich an solche an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmenden Arztpraxen ab, die sie mit Praxisbedarf versorgen». (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.

Die Eröffnung des neuen Motel One Standorts in Wien-Donau City verbindet urbanes Design mit einem spezifisch für das Haus konzipierten Kunstwerk des in Wien lebenden Künstlers Paul Riedmüller. Das Hotel mit 198 Zimmern und Dachterrassen-Bar setzt auf die Nähe zu Donau und Stadtzentrum.

Das Radisson RED Vienna hat in Kooperation mit dem Unternehmen Where to know ein System zur Künstlichen Intelligenz (KI) implementiert, das die Analyse von Gästefeedback in Echtzeit ermöglicht. Ziel der Anwendung ist die Verbesserung des Gästeerlebnisses und die Steigerung der betrieblichen Effizienz im Hotelmanagement.

Die offizielle Baugenehmigung für die Hauptgebäude markiert den Beginn der Umsetzung des Veritas Parks in Wittenberge, einem 16 Hektar großen Zukunftsquartier auf dem ehemaligen Singer-Gelände, das auf CO₂-Neutralität und die Verbindung von Industriehistorie mit moderner Nutzung setzt. Im Zentrum der ersten Phase steht unter anderem das künftige Singer-Hotel.

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.