Best Western ist bereit für den Neustart

| Hotellerie Hotellerie

Nachdem ein Großteil der Hotels der BWH Hotel Group Central Europe aufgrund der Corona-Krise und damit einhergehenden Restriktionen temporär schließen musste, ist die Hotelgruppe nun bereit für den Neustart. Mit Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, die auf die lokalen Auflagen angepasst und mit den staatlichen Behörden abgestimmt sind, sind nun fast alle der rund 300 Hotels wieder geöffnet.

 „Unsere Hotels wollen endlich wieder Gastgeber sein. Wir sind bereit für den Restart – wenn auch unter erschwerten Bedingungen“, erklären Carmen Dücker und Marcus Smola, Geschäftsführer der BWH Hotel Group Central Europe GmbH.

„Mit den staatlichen Ankündigungen, dass private Reisen nun schrittweise wieder erlaubt werden sollen, planen die meisten Hotels unter Berücksichtigung strenger und weitreichender Hygiene- und Schutzkonzepte die Wiedereröffnung bis spätestens von Anfang Juni“, so Smola. Von Mitte März bis Mai hatten temporär rund zwei Drittel der Hotels der BWH Hotel Group Central Europe ihren Betrieb ganz schließen müssen, ein Teil der Häuser hat eine Art Notprogramm mit Minimalbelegung aufrechterhalten. „Auch wenn es nun wieder einen Silberstreif am Horizont gibt, ist die Krise allerdings noch lange nicht überwunden. Es kann ein bis zwei Jahre dauern, bis die Hotellerie wieder Vor-Corona-Niveau erreichen kann“, erklärt Smola.

In Abstimmung mit den Auflagen der einzelnen Länder und Bundesländer, den Gesundheitsbehörden und den angepassten Arbeitsschutzvorschriften setzen die Hotels der Gruppe auf Hygiene- und Sicherheitskonzepte und Maßnahmen in allen Bereichen, wie beispielsweise die strikte Einhaltung der Abstandregelungen und erhöhte Reinigungs- und Desinfektionszyklen. „Die zusätzlichen Hygienemaßnahmen stellen für unsere Hotels letztlich in der Sache keine echte Herausforderung dar, da das Thema sozusagen in der DNA unserer Branche liegt und wir auch schon vor Corona-Zeiten an strenge Hygieneauflagen gebunden waren“, sagt Carmen Dücker.

„Auch das stark gestiegene Informations- und Sicherheitsbedürfnis unserer Gäste bedienen wir durch umfassende Informationen auf unseren Webseiten, die den regionalen Richtlinien und individuellen Situationen bis auf das einzelne Hotel heruntergebrochen angepasst sind. Ein entscheidender Vorteil, da die Informationen auf Seiten der großen Buchungsplattformen häufig nur standardisiert sind“, erklärt Dücker.

Neue Produkte und Angebote

Um auf die veränderte Marktlage zu reagieren, hat die BWH Hotel Group Central Europe ihre Vertriebs- und Marketingstrategie angepasst. „Weil Großveranstaltungen bis auf Weiteres ausbleiben, legen wir zum Beispiel ein neues Angebot für kleine private Events und Feiern auf. Die sogenannten hybriden Meetings stellen einen weiteren Trend aus dieser Zeit dar, den wir ebenfalls durch ein neues Konzept bedienen werden“, so Dücker.

Auch das Thema Inlandstourismus wird in der gesamten DACH-Region verstärkte Bedeutung erhalten. „Wir sind bestens für die inländische touristische Nachfrage aufgestellt  – mit Ferienhotels in allen Urlaubsregionen sowie Stadthotels für Kurztrips haben wir ein breites Angebot für Gäste, die aufgrund der aktuellen Lage Urlaub im eigenen Land machen wollen. Da gibt es noch sehr viele Hidden Champions, Destinationen, die nicht überlaufen und weil bisher nicht im Fokus der Reiseströme, unentdeckt sind“, rät Dücker.

Selbstbewusste Preiskalkulation erforderlich

Die künftige Preisgestaltung sei einer der Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Restart. „Es gilt, eine der neuen Normalität und den neuen Bedürfnisse der Reisenden angepasste transparente Preispolitik mit angemessenen und fairen Preisen zu kalkulieren, die die gestiegenen Kosten berücksichtigt“, so Dücker. „Hinzu kommt die Verunsicherung vieler Gäste und Kunden beim Thema Reisen allgemein, denen wir mit viel Flexibilität und kreativen Konzepten entgegenwirken“, so Dücker.

Durch die staatlichen Vorgaben und Reglementierungen in Corona-Zeiten steigen die Kosten für Hotels, beispielsweise durch den höheren Personaleinsatz, mehr Reinigungsmittel, Schutzmaßnahmen und teilweise Umbauten. Hinzu kommen in einigen Bundesländern verordnete Belegungsgrenzen oder ein geforderter Leerstand in Hotels. „Wenn die Kosten steigen und die Umsätze beschränkt sind, dürfen Hotelpreise auf keinen Fall sinken! Alle Hotelbetriebe haben schwerste Einbußen erlitten und sind auch nach der Corona-Krise mit staatlich auferlegten Umsatzeinschränkungen konfrontiert bei gleichzeitig steigenden Kosten durch neue Sicherheitsmaßnahmen. Wichtig ist deshalb, dass die gesamte Hotellerie während und auch nach dieser einschneidenden Krise, sich nicht gegenseitig mit Preisen unterbietet und damit eine Preisspirale nach unten startet“, sagt Dücker. Die Geschäftsführerin tritt dafür ein, dass die Branche in Sachen Pricing zusammensteht, ein stabiles und gerechtes Preisniveau hält, um einen erfolgreichen Restart zu meistern.

Silberstreif, aber noch kein Ende der Krise

Auch wenn es nun wieder einen Silberstreif am Horizont gibt, ist die Krise in der Hotellerie noch lange nicht überwunden. Zumal ein echtes Ende der Krise noch nicht in Sicht ist und es bei ungünstigem Verlauf auch wieder zu strengeren Reiserestriktionen kommen kann. „Die Einschnitte in der Hotellerie sind so massiv, dass es dringend ein staatliches Nothilfeprogramm für die gesamte Branche braucht. Wenn ein Staat durch – gesundheitspolitisch nachvollziehbare – Reiseeinschränkungen die Geschäftsgrundlage für Hotelbetriebe entzieht, müssen entsprechende Ausgleichszahlungen kommen, denn die laufenden Kosten wie Mieten und Pachten oder Lohnkosten belasten die Hotels ja voll weiter“, fordert Smola.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.

Hilton startet im kommenden Jahr mit dem ersten Haus der Marke LXR Hotels & Resorts in Griechenland. Das Resort mit 66 Zimmern, Suiten und Villen entsteht an der Ostküste Santorins in Kamari, am Fuße des antiken Thira.

Das Jahresende gilt vielerorts als Hochsaison, nicht nur in schneesicheren Gebieten. Das zeigt eine aktuelle Branchenumfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Um das Weihnachtsfest herum liegen die Erwartungen deutlich niedriger.

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.