Böhmermann greift Viva Con Agua an – Was ist dran an den Vorwürfen?

| Hotellerie Hotellerie

Böhmermann greift Viva Con Agua an – Was ist dran an den Vorwürfen?

In der letzten Ausgabe seiner Sendung „Magazin Royal“ kritisierte Jan Böhmermann die Hamburger NGO Viva Con Agua. Dabei knöpfte sich der TV-Satiriker unter anderem die Preispolitik des geplanten Hotels „Villa Viva“ vor. Jetzt nimmt die NGO Stellung zu den Vorwürfen.

Viva Con Agua stand in der Sendung unter anderem in der Kritik, weil der Abfüller des Wassers – die Firma „Husumer Mineralbrunnen“ – ihre Mitarbeiter angeblich nicht nach Tarif bezahle und es keinen Betriebsrat gebe. Auch die Preispolitik des unternehmenseigenen Hotels „Villa Viva“, welches aktuell in Hamburg gebaut wird, beanstandete Böhmermann in der Show. Denn dort sollen die Zimmer nach der Eröffnung bis zu 300 Euro die Nacht kosten. Außerdem sei das Wasser von Viva Con Agua nicht wirklich nachhaltig, da es generell ökologisch und ökonomisch wertvoller sei, Leitungswasser zu trinken.

Viva Con Agua nimmt nun Stellung zu den Vorwürfen und ordnete diese ein. Die Organisation erklärte, dass es zwar grundsätzlich richtig sei, dass Leitungswasser ökologisch und ökonomisch besser als Mineralwasser ist, aber man weise bereits „auf Vorträgen, Interviews, unserer Homepage oder unseren Produkten“ darauf hin. Zudem sei das Wasser als „klimaneutral“ zertifiziert und mit den Erlösen werde die „Wasser für alle“-Idee unterstützt, bei der alle Menschen nach Möglichkeit Zugang zu sauberem Trinkwasser haben sollten, hieß es in dem Bericht weiter.

Auch die Kritik am Hotel „Villa Viva“ ließ die NGO nicht auf sich sitzen und erklärte, dass sich die hohen Zimmerpreise nur auf die von Jan Delay gestalteten Suiten beziehen. Andere Zimmer gebe es schon ab 19,90 Euro. Zudem sei „kein einziger Cent aus Spendengeldern für die Finanzierung der Villa Viva“ verwendet worden. Auch keine finanziellen Mittel des Viva Con Agua Mineralwassers, erklärte die Organisation in der Stellungnahme.

Zu guter Letzt erklärte die NGO, dass sich das Abfüllunternehmen „Husumer Mineralbrunnen“ bei den Gehältern seiner Mitarbeitenden an den Tarifverträgen der Branche orientiere. Wie es in dem Bericht weiter heißt, könne eine tarifliche Bezahlung nicht stattfinden, weil es einen solchen Tarifvertrag in Schleswig-Holstein nicht gebe. Zudem hätten Mitarbeiter bisher nicht den Wunsch geäußert, einen Betriebsrat gründen zu wollen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hotellerie steht vor einer Phase tiefgreifender Veränderung: Märkte schwanken, Kosten steigen, das Reiseverhalten verschiebt sich spürbar – und technologische Entwicklungen verändern, wie Gäste Reisen planen. In dieser Situation mahnt Philipp Ingenillem, Gesellschafter von Online Birds, zu Weitblick und Haltung. Ein Gastbeitrag.

Im Naturresort & Spa Schindelbruch im Harz ist ein neuer 25 Meter langer Natursteinpool in Betrieb genommen worden. Zur offiziellen Einweihung schwamm der Olympiasieger Lukas Märtens die ersten Bahnen im ganzjährig beheizten Becken. Das Wellnesshotel in Alleinlage gilt als Vorreiter bei der kompensierten CO₂-Bilanz.

In Friedrichshafen am Bodensee könnte ein B&B-Hotel mit 96 Zimmern entstehen. Die Pläne für das Bauvorhaben wurden dem Gestaltungsbeirat der Stadt in einer öffentlichen Sitzung präsentiert. Das Projekt befinde sich derzeit in einer frühen Phase, vergleichbar mit einer Machbarkeitsstudie.

Nach dem Insolvenzverfahren der Lindner Hotels AG kehrt das Parkhotel Oberstaufen in die Hand der Gründerfamilie zurück. Der Enkel des Gründers übernimmt das Haus in Oberstaufen, das ab dem 1. Juli 2025 nicht mehr zur Lindner Hotel Group gehört, und richtet es neu aus. Ein erfahrener General Manager ist für die operative Führung des 87-Zimmer-Hotels verantwortlich.

Das Flushing Meadows Hotel beendet nach zwölf Jahren seinen Betrieb in München. Das Haus, das durch seine Dachterrasse, sein Design und unkonventionellen Gästezimmer bekannt wurde, bleibt noch bis zum 20. Dezember geöffnet. Danach ist endgültig Schluss.

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.