Business Outlook 2021: Auswirkungen von COVID-19 auf die Hotelmärkte

| Hotellerie Hotellerie

Christie & Co hat sich die unterschiedlichen Auswirkungen von COVID-19 auf die Hotelmärkte in Deutschland, Österreich sowie den mittel- und osteuropäischen Ländern angeschaut. Der  Bericht „Business Outlook 2021: Review. Realign. Recover.“ reflektiert die Themen, Aktivitäten und Herausforderungen des vergangenen Jahres und prognostiziert, was das Jahr 2021 für den Hotelinvestitionsmarkt in den verschiedenen europäischen Ländern bringen könnte.

Mit dem ersten Lockdown im März 2020 standen die Hoteliers vor der Herausforderung, ihre Betriebsergebnisse zu stabilisieren oder die strategische Entscheidung einer Schließung zu treffen. Mit dem erneuten Lockdown im Dezember bekamen auch die Winterdestinationen die negativen Auswirkungen der Einschränkungen für den Tourismus zu spüren und Planungen und Prognosen wurden noch schwieriger.

In Deutschland und Österreich hat sich 2020 ein sehr starker Trend zum Inlandstourismus herauskristallisiert, was insbesondere für Hotels in Urlaubsregionen teilweise zu noch besseren Ergebnissen als in den Vorjahren geführt hat. Spürten osteuropäische Länder wie Kroatien zu Beginn der Saison einen deutlichen Einbruch, so konnten sie sich dank einer guten Sommersaison erholen, da die Verbreitung des Virus noch gering war und die Reisebeschränkungen zumindest bis August gelockert wurden. Vergleichsweise stark betroffen waren hingegen Städtedestinationen mit Fokus auf Freizeitgäste wie Prag und Budapest, die beide starke Rückgänge im RevPAR verzeichneten.

Nach einem herausfordernden Jahr zeigen die Ergebnisse der Stimmungsumfrage erneut die Auswirkungen der Pandemie auf die Hotellerie in ganz Europa. Dies geht jedoch mit leichtem Optimismus für eine Erholung des Sektors einher, der den Ruf hat, angesichts von Widrigkeiten Widerstandsfähigkeit zu zeigen. Der Optimismus für die Erholung ist in den verschiedenen Ländern jedoch gemischt: Deutschland und Österreich sind mit knapp 50 Prozent der Antworten am positivsten gestimmt, während in Frankreich 36 Prozent und in Spanien und Portugal nur 21 Prozent der Befragten einer Erholung zuversichtlich gegenüberstehen.

Im Einklang mit dem allgemeinen Optimismus für den Aufschwung im Jahr 2021 sind diejenigen, die positiv gestimmt sind, auch der Meinung, dass es innerhalb des Sektors Potenzial gibt. Demnach sehen 74 Prozent der Befragten in Deutschland und Österreich Chancen in der Branche, wie Wachstum durch den Erwerb von durch die Krise geschwächten Objekten, Marktkonsolidierung bei gleichzeitig erhöhter Reiselust oder Investitionen in ihre bestehenden Immobilien.

Wohin werden sich die Preise und der Wert von Unternehmen im Jahr 2021 bewegen?

In allen befragten Ländern sind mehr als 50 Prozent der Meinung, dass die Immobilienpreise im Jahr 2021 sinken werden. In Deutschland und Österreich glauben jeweils 46 Prozent, dass die Preise und Werte stabil sein oder steigen werden, was mit dem allgemeinen Optimismus für eine Markterholung in diesen Ländern für das kommende Jahr einhergeht.

Mit Blick auf das kommende Jahr ergeben sich auch Marktprognosen von Christie & Co für Deutschland und Österreich:

  • Die Investorennachfrage für den Sektor bleibt bestehen, die Hotelnachfrage wird sich erholen und langfristig steigen.
  • Qualität, ein starker USP und das Abheben von der Masse sowie Nachhaltigkeit und Digitalisierung werden noch wichtiger werden.
  • Der Hotelmarkt war in der Vergangenheit überhitzt, was die Mieten, das Mietniveau, das Zimmerangebot und die Hotelentwicklungen angeht. Dies wird sich im Jahr 2021 beruhigen.
  • Internationale Marken werden weiter in den Markt drängen, während einige privat geführte Hotels und kleinere lokale Gruppen ausscheiden.
  • Freizeitdestinationen werden kurz- bis mittelfristig weiter profitieren, da Langstreckenreisen begrenzt bleiben und die Inlandsnachfrage ankurbeln.

Lukas Hochedlinger, Managing Director Central & Northern Europe bei Christie & Co, kommentiert: „Das Interesse der Investoren ist nach wie vor vorhanden, vor allem für großvolumige Objekte und Resorthotels. Unsere Umfrage ergab, dass fast dreiviertel aller deutschen und österreichischen Investoren und Betreiber der Meinung sind, dass das Jahr 2021 Chancen bringen wird.“

„Einige Banken finanzieren weiterhin Hotels, sind aber vorsichtiger und durchleuchten das gesamte Finanzierungspaket genauer, um sicherzustellen, dass Kriterien wie ein nachhaltiges Pachtniveau und eine vernünftige Lage berücksichtigt werden“, fasst der Hotelexperte zusammen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihre Expansion in Rheinland-Pfalz fort. Nach Koblenz, Worms und Bad Kreuznach wird das Best Western Hotel Pirmasens in der Bahnhofstraße 35 das nächste Haus der Gruppe. Die Übernahme des Hotels mit 45 Zimmern ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.

Die Villa Keller in Saarburg, Rheinland-Pfalz, ist nach umfangreicher Sanierung und Neugestaltung als Boutique-Hotel wiedereröffnet worden. Das Haus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1801 zurückgehen, empfängt seit dem 1. November 2025 Gäste. Es gehört zur Erasmus Collection der Gastgeberfamilie Boesen.