Christie & Co: Werterhalt und Nachhaltigkeit in der Hotellerie als Motto der Stunde

| Hotellerie Hotellerie

Nach dem völligen Erliegen der Nachfrage und dem massiven Kontrollverlust in den letzten Wochen und Monaten sehnt sich die Hotellerie das Ende der Pandemie herbei. Auf operativer Ebene werden intensiv Hygienekonzepte und Prozessneugestaltungen zur erfolgreichen Wiedereröffnung umgesetzt und jeder stellt die Frage, wann alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Dabei werden wir uns langsam dessen bewusst, dass das Ausmaß dieser Krise so einschneidend ist, dass die Zukunft bereits ihre Richtung geändert hat. Corona ist ein Evolutionsbeschleuniger. Für die Hotellerie geht es jetzt darum, nach dem abrupten Stillstand einen Neuanfang zu wagen und die sozio-ökomischen Herausforderungen in das eigene Geschäftsmodell zu integrieren.

Langsam zeichnen sich erste Lichtblicke am Hotel- und Reisemarkt ab, allerdings wird es noch einige Zeit bis zu einer Stabilisierung dauern. Dank sinkender Infektionszahlen und aufgrund der teils enormen Bedeutung des Tourismus für die Volkswirtschaften dürfen Hotels in den meisten europäischen Ländern bereits wieder Touristen empfangen. Mit der Wiedereröffnung der Hotel- und Reisemärkte wird das Krisenmanagement durch die Krisenbewältigung abgelöst. „Es kommt einem manchmal wie das Aufräumen nach einem Tsunami vor“, beschreibt Lukas Hochedlinger, Managing Director Central & Northern Europe bei Christie & Co, die Situation.

Hotelbetreiber stehen vor der Herausforderung, ob sich die Wiedereröffnung überhaupt rentiert. Wenn ja, wann genau und unter welchen gesetzlichen Voraussetzungen, ohne noch weiteres Geld zu verlieren? Kann die Pacht schon wieder bezahlt werden? Investoren und Assetmanager wiederum sorgen sich um die Absicherung der Cashflows durch die Mieter und die Verpflichtungen und Versprechen gegenüber den Endinvestoren. Aktive Käufer fragen sich, welche Märkte, welche Segmente und welche Konzepte am schnellsten aus dem Krisenmodus kommen und Möglichkeiten der Wertsteigerung bieten.

Eine Entwicklung, die sich bereits abzeichnet, ist die Lokalisierung des Globalen. Die globalisierte Welt verändert sich in Richtung GloKALisierung. Die Hotellerie kann davon profitieren, dass ortsnahe Produktionen boomen und Netzwerke lokalisiert werden. Zukünftig steht mehr und mehr die Tragfähigkeit der Geschäftsbeziehungen zwischen Vermieter und Mieter, Kreditgeber und Kreditnehmer, Auftraggeber und Kunde auf dem Prüfstand. Eigentümer, Betreiber und Banken müssen Werte sichern und die Nachhaltigkeit von Geschäftsmodellen überprüfen. „Die Welt wie wir sie kennen löst sich gerade zumindest in einigen Bereichen auf. Gleichzeitig bieten sich aber neue langfristige Perspektiven, neben finanziellen Hilfen und einem fairen Lastenausgleich geht es daher jetzt darum Geschäftsmodelle unter Einbezug aller Stakeholder zu erarbeiten. Einseitige Lösungen zu Lasten eines Partners werden sehr schnell zu größeren Problemen in den nächsten Jahren führen“, ist Benjamin Ploppa, Head of Hotels Germany bei Christie & Co überzeugt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Unterkünfte-Plattform Airbnb hat die Börse mit ihrem Geschäftsausblick für das laufende Quartal enttäuscht. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel am Mittwoch zeitweise mehr als sieben Prozent.

Während sich einige Urlaubsorte in Schleswig-Holstein zu Himmelfahrt sowie in den Pfingstferien über eine gute Buchungslage freuen, ist die Nachfrage andernorts verhalten. Das betrifft vor allem die Nordsee-Hotspots Husum, Büsum, St. Peter-Ording und die nordfriesischen Inseln.

Premier Inn setzt sich für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein und wirbt in der Branche für mehr Inklusion in der Hotellerie. Dabei setzt das Unternehmen auf Erfahrungsaustausch innerhalb breiter Bündnisse.

Mit dem „La Quinta by Wyndham Abu Dhabi Al Wahda“ eröffnet Wyndham Hotels & Resorts noch in diesem Monat das erste Haus der Marke La Quinta in Abu Dhabi. Es ist das sechste Hotel der Wyndham-Gruppe im Emirat.

Kürzlich wurden die Ergebnisse des „Meeting- & EventBarometers 2023/2024“ veröffentlicht. Diese bestätigen den Aufwärtstrend der letzten Jahre: Sowohl das Volumen der Veranstaltungen als auch die Zahl der Teilnehmer steigen weiter und nähern sich sukzessive dem Vor-Corona-Niveau. 

Ein Hotelneubau, gehoben, modern, groß - zu groß, entschieden die Bürgerinnen und Bürger in Schliersee. Was geschieht nun mit dem in die Jahre gekommenen Traditionshaus Schlieerseer Hof direkt am See?

Olympia in Paris naht. Viele Touristen haben für diese Zeit frühzeitig Unterkünfte gebucht und werden laut Verbraucherschützern nun teils mit Preiserhöhungen konfrontiert. Ist das rechtens?

In den letzten Monaten gerieten Booking.com und Expedia immer wieder in die Schlagzeilen. Es geht dabei meist um Meldungen von Betrugsmaschen über die Messaging-Dienste der Plattformen. In einem Podcast geben David Voetter von der Telekom Security und Tobias Warnecke vom Hotelverband Tipps, wie man sich vor Überraschungen schützen kann.

Auch in diesem Sommer verbinden musikbegeisterte Fans ihre Leidenschaft mit dem Reisen. Eine neue Umfrage zeigt, dass 45 Prozent aller Befragten schon einmal eine Reise gebucht haben, nur um ein Konzert zu besuchen.

Wie die Familie mitteilt, ist der Unternehmer, Winzer und Motel-One-Co-Gründer Heinz Heiler am 30. April 2024 im Alter von 84 Jahren verstorben. Der Gründer von Heitlinger Genusswelten gilt als Vorreiter und Verfechter des ökologischen Weinbaus in Deutschland.