Deka plant Erwerb des Wiener Luxushotels Andaz am Belvedere aus Signa-Masse

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Die DekaBank beabsichtigt offenbar den Erwerb des Luxushotels Andaz-Hotel Vienna Am Belvedere in Wien. Die Immobilie gehört zum Portfolio der insolventen Signa Development Selection, des früheren Immobilienimperiums von René Benko.

Der geplante Erwerbsvorgang wurde bei der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) angemeldet. Als Käufer tritt die Westinvest Gesellschaft für Investmentfonds mbH (Deutschland) auf, eine 99,7-prozentige Tochter der DekaBank Deutsche Girozentrale (Deutschland).

Fünf-Sterne-Hotel als größter Vermögenswert

Das Fünf-Sterne-Hotel wurde nach der Insolvenz der Signa Development im April von der Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer auf den Markt gebracht. „Das Objekt zählt zu den größten Vermögenswerten im Portfolio der insolventen Gesellschaft“, ließ Fruhstorfer damals wissen. Die Investmentbank Eastdil Secured wurde mit dem Verkaufsprozess beauftragt.

Das Hotel, gelegen in der Arsenalstraße 10, 1100 Wien, wurde von Signa und der Hyatt-Gruppe gemeinsam errichtet und Anfang 2019 eröffnet. Es verfügt über 303 Zimmer, eine vermietbare Fläche von 27.699 Quadratmeter und 243 Stellplätze. Die Errichtungskosten beliefen sich auf etwa 110 Millionen Euro. Die Hyatt-Gruppe betreibt das Haus unter ihrer Boutique-Hotelkette Andaz.

Bewertung und Mietvertrag

Laut Gutachter JLL wurde der Marktwert des Hotels für die Teileigentümerin, eine Tochtergesellschaft von Signa Development, per Ende 2019 auf 142,5 Millionen Euro taxiert. Per Ende 2022 lag der Wert laut einer Bewertung von PwC bei 130,8 Millionen Euro, was 5.070 Euro pro Quadratmeter vermietbarer Fläche entspricht.

Derzeit ist das Hotel an die Gesellschaft Hotel am Belvedere Betriebs GmbH & Co. KG vermietet, wobei der Mietvertrag bis Ende 2057 läuft. Die annualisierte Jahresvertragsmiete belief sich Ende September 2023 auf 4,58 Millionen Euro.

Finanzierung durch die PBB

Die Projektentwicklung wurde von der Deutschen Pfandbriefbank (PBB) finanziert. Der ursprünglich tatsächlich ausgenutzte Kreditbetrag lag bei 60,8 Millionen Euro. Der Nominalkredit wurde im Quartalsbericht Q3 2023 mit 68,3 Millionen Euro beziffert. Dies entsprach zu diesem Zeitpunkt einem Loan-to-Value (LTV) von 46,5 Prozent. Das Darlehen läuft bis Ende 2026, und der Kreditnehmer zahlt 5,05 Prozent Zinsen.

DekaBank plant Zuweisung zum Offenen Immobilienfonds

Der offene Gewerbeimmobilienfonds Westinvest Interselect gilt am Markt als wahrscheinlicher Adressat für die Immobilie. Die Transaktion ist laut dem Datum des BWB-Eintrags vom 14. November noch nicht abgeschlossen.

Die DekaBank lehnte eine Stellungnahme zum sich anbahnenden Deal ab. Auch die Sprecherin der Insolvenzverwalterin Andrea Fruhstorfer erklärte, dass sie zum laufenden Verfahren derzeit keinen Kommentar abgeben könne.

Die Immobilienmärkte gerieten in den letzten Jahren durch steigende Finanzierungskosten und sinkende Bewertungen stark unter Druck, was zum Zusammenbruch des Signa-Imperiums beitrug.


 

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